
Was der Grodener Bürgerrat im Ortsteil verbessern möchte
GRODEN. Nach gut 90 Minuten war die Jahresversammlung des Grodener Bürgerrats beendet. In dieser Zeit hatten die zahlreich anwesenden Grodenerinnen und Grodener eine Menge darüber erfahren, was in ihrem Ortsteil los ist, was angepackt wird und was geplant ist.
Vorsitzender Timo Becker begrüßte die Mitglieder des Rates Franka Güntzler und Axel Schneider sowie den Gast, dem eine ganz besondere Rolle zukommen sollte: Klaus Pietsch, Fachbereichsleiter und stellvertretender Dezernatsleiter Abteilung 7.2 der Stadt Cuxhaven.
Der Bürgerrats-Vorstand hatte die Sitzung akribisch vorbereitet. So wurde Klaus Pietsch auch mit direkten Anfragen konfrontiert, die er sachlich fundiert und ruhig beantwortete, was auf allgemeine Zustimmung stieß.
Intensive Planung begonnen
Zum Thema "Entwässerung Groden" verwies Klaus Pietsch auf die bereits erfolgte Entwässerung des ersten Innenstadtbereichs (Hasi 1). "Hasi 2 ist in Angriff genommen und wird nach drei Jahren beendet sein. Wir sind bereits in der intensiven Planung für Groden. Vor 18 Monaten wurde EWE Wasser beauftragt, mit den Planungen zu beginnen. Das Konzept wurde bereits vorgestellt und wir beginnen mit dem westlichen Teil von Groden. Dabei muss ein großes Rückhaltebecken im Bereich Arnhausen gebaut werden, denn der Lehstrom ist nicht mit dem Ort mitgewachsen. Das Wasser muss, auch wegen der Tide, zeitversetzt abgegeben werden. Das hat sich in anderen Ortsteilen ja schon bewährt." Daniel Brock vom Vorstand des Bürgerrats ist bei der EWE mit dem Thema beschäftigt. "Es wird GrodEn 1 und GrodEn 2 geben. Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan ist in Arbeit. Die Maßnahmen werden 2025 beginnen." Die Nachfrage von Timo Becker, ob denn die Öffentlichkeit das Gelände beim Rückhaltebecken so nutzen könnte wie zum Beispiel in Altenbruch, wurde bejaht.
Kunstrasenplatz und Umkleidekabine auf der Agenda
Als nächstes Thema standen der Kunstrasenplatz und der Umkleidebereich im Fokus. "Die Planungen für den Kunstrasenplatz sind fortgeschritten. Die Baumaßnahmen müssen 2023 wegen der Förderung abgeschlossen sein. Die Kollegen sagen, sie schaffen das. Das Thema Umkleidekabinen wird mit Priorität verfolgt. Es muss noch die Abstimmung mit Bund und Land erfolgen, dann kann es losgehen", so Klaus Pietsch.
Die Vorarbeiten beim Thema "Krippe" sind abgeschlossen, die Stadt würde nur noch auf die Baugenehmigung warten. Dann könne es losgehen.
Keine Einwände gegen Mehrgenerationenhaus im Neubaugebiet
9000 Quadratmeter Fläche stehen beim Neubaugebiet Mittelteil auf neun Grundstücken zur Verfügung. "Der Rat kann die Aufstellung des Bebauungsplanes beschließen", meinte Pietsch. Doch da griff Ratsherr Axel Schneider ein. "Von der Politik werden weitere Grundstücke gefordert, die mit einfließen sollen." Damit könnte die Umsetzung zeitlich etwas nach hinten rücken. Die Nachfrage, ob denn auch ein Mehrgenerationenhaus in dem Neubaugebiet entstehen könnte, wurde bejaht. "Da spricht von der Planung her ja nichts dagegen", führte Pietsch aus.
Bürger klagt über Rattenplage
Ein Bürger schilderte dann noch Begegnungen von Anwohnern des Peter-Martens-Weg der etwas unangenehmen Art. "Es sind Ratten aufgetaucht, die teilweise sogar über die Terrassen der Anwohner spazieren. Kann die Stadt da etwas machen?" Eindeutig nein, meinte Klaus Pietsch und begründete dies damit, dass die Eigentümer zuständig seien, nicht die Stadt. "Halten sie uns bitte auf dem Laufenden. Sollte das Problem größer werden, wird sich die Stadt damit beschäftigen müssen."
Rückblick von Timo Becker
Auf launige Art blickte Timo Becker dann anhand einer Power-Point-Präsentation auf die Aktivitäten der letzten Monate zurück. Durch Corona war vieles ausgefallen oder musste auf andere Art und Weise durchgeführt werden. Zahlreiche Ausflüge wurden gut angenommen, ebenso der Adventszauber, das Osterbasteln, das Aufstellen des Weihnachtsbaumes, der zeitversetzt durchgeführte "Tag der sauberen Stadt" in Groden, die Einweihung des Fritz-Güntzler-Weges und vieles mehr. Auch der Bücherschrank am Gemeindehaus erfreut sich großer Beliebtheit. 102 Männer, 78 Frauen und zwölf Firmen sind Mitglieder des Bürgerrats Groden. Am 20. und 21. August findet wieder das große Straßenfest rund um den CAP-Markt statt. "Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren". Kassenwart Thorsten Hennings konnte erfreuliche Zahlen verkünden, dem Vorstand wurde Entlastung erteilt und Kassenprüfer Thomas Mendikowski einstimmig wiedergewählt.
Groden hat zwar keinen Ortsrat, aber einen engagierten Bürgerrat, der in der Gemeinschaft akzeptiert wird und eine immer größere Rolle spielt.