Wasserturm Cuxhaven: Schweizer Ehepaar lebt im Wahrzeichen
CUXHAVEN. Die Schweizer Fernsehreihe "Auf und davon" begleitet Menschen bei ihrer Auswanderung. Für die inzwischen 12. Staffel der Dokumentationssendung wird unter anderem die Familie Caboussat vorgestellt. Die gebürtigen Schweizer entschieden sich im Jahr 2017 den Wasserturm in Cuxhaven zu kaufen. Von Carla von der Decken
"Wir lieben einfach alte Gebäude und die Arbeit mit ihnen. Und der Wasserturm war Liebe auf den ersten Blick, deswegen musste es auch Cuxhaven sein", sagt Mirabelle Caboussat. Nach der erfolgreichen Bewerbung bei dem Schweizer TV-Format wurde die Familie bei ihrem Umzug nach Deutschland begleitet. "Eine super Werbung für Cuxhaven und für unser Café. Oft werden die Protagonisten von den Zuschauern besucht. Die wollen dann die Fortschritte sehen."
Acht Episoden
"Wir sind eine der drei Protagonisten der Staffel", sagt Alain Caboussat. Die Staffel zeigt in acht Episoden mit jeweils 45-minütigen Folgen die Erlebnisse der Protagonisten. Immer wieder begleitete sie 2018 und im vorigen Jahr ein Kamerateam zu Gesprächen mit dem Denkmalschutz und zu Planungen mit dem Architekten. Seitdem gab und gibt es immer wieder Probleme zu überwinden.
So mussten die beiden Schweizer den Architekten wechseln, "Die Architekten wollten an dem Turm zu viel verändern. Unser Anliegen ist es, so viel wie möglich instand zu halten und den Turm in seinem alten Glanz strahlen zu lassen", so Mirabelle Caboussat. Das war aber noch lange nicht alles. Nachdem das Paar begann, das Mauerwerk aufzureißen stellte sich heraus, dass es noch einiges mehr zu tun gab, um den Turm zu sanieren, als ursprünglich gedacht.
Großer Sanierungsbedarf
Da die Fenster des Turms undicht waren, konnte es auf der einen Seite hineinregnen. Die Holzplatten sowie die Eisengitter müssen nun zum Großteil ersetzt werden. Die drei Wohnungen sollen weiter entkernt werden, Ausschreibungen müssen erarbeitet werden. Bevor die Handwerker in den Turm können, muss der Bauantrag noch angenommen werden. Dank der guten Vorarbeit bei den Ämtern und der Stadt ist der Antrag gestellt. "Wir sind guter Dinge. Es würde uns schon wundern, wenn da jetzt noch irgendwas dazwischen kommt", gibt sich Alain Caboussat zuversichtlich.
Denkmalschutz
Die denkmalgeschützten Bestandteile des Turms wie zum Beispiel die Fenster und der Treppenaufgang seien besonders wichtig, so Mirabelle Caboussat. Die alten Fenster müssen durch neue, die dem Original entsprechen, ersetzt werden. "So ein Fenster kann schnell dreitausend Euro kosten", sagt Alain Caboussat.
Aufgrund der unvorhergesehenen Wendungen, die das Projekt "Wasserturm" genommen hat, musste die Familie einiges umplanen. "Die Ferienwohnungen sind weiterhin ab dem 1. Stock geplant. Die werden gerade entkernt. Das Café, das wir ursprünglich in den Wassertanks vorgesehen hatten, zieht nun in die unterste Ebene ein. Wir wollen auch Führungen in dem Tank anbieten", beschreibt Mirabelle Caboussat ihre Vorhaben.
Arbeiten starten im Frühjahr
"Die Arbeiten an dem Wasserturm sollen, wenn alles gut läuft, im kommenden Frühjahr starten", hofft Mirabelle Caboussat. Um das Projekt weiter gut finanzieren zu können, suchen die Caboussats noch Sponsoren, die sich an der Finanzierung zur Sanierung der denkmalgeschützten Teile wie Treppenhaus und Fenster beteiligen wollen. Das habe bei anderen Wassertürmen wie in Lüneburg auch funktioniert,
"Dazu wollen wir so bald wie möglich einen Spendenkatalog erstellen. Der soll dann, wenn alles gut geht, auf der Internetseite abrufbar sein", so Mirabelle Caboussat. Optimistisch in die Zukunft blickend, hoffen die Unternehmer, das Café im Jahr 2022 eröffnen zu können.
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