Die Weidefläche am Liebesweg ist ein Stück Naturidylle mitten in Otterndorf. Die CDU/FDP-Gruppe im Stadtrat hat vorgeschlagen, dieses Areal zu kaufen und für die Bürgerinnen und Bürger zu öffnen. Die SPD lehnt den Antrag ab. Foto: Mangels
Die Weidefläche am Liebesweg ist ein Stück Naturidylle mitten in Otterndorf. Die CDU/FDP-Gruppe im Stadtrat hat vorgeschlagen, dieses Areal zu kaufen und für die Bürgerinnen und Bürger zu öffnen. Die SPD lehnt den Antrag ab. Foto: Mangels
Stadtplanung

Otterndorf: Weide als Stadtpark - ja oder nein?

von Christian Mangels | 09.07.2019

OTTERNDORF. Lässt sich die private Weidefläche am Otterndorfer Liebesweg in einen öffentlichen Stadtpark umwandeln? Die Meinungen sind geteilt.

Der Vorschlag der CDU/FDP-Gruppe sorgt für jede Menge Gesprächsstoff in Otterndorf. Für die Idee gibt es Zuspruch, aber auch Gegenwind. Jetzt hat sich die SPD-Fraktion klar positioniert - sie lehnt den Antrag von Christdemokraten und Liberalen ab.

So wie die Stadt Otterndorf wächst, wachsen auch die Wünsche nach grünen Erholungsflächen. Der Stadtpark Eschweide am Süderwall füllt dieses Bedürfnis nicht mehr aus, meinen CDU und FDP. "Die wenigsten Otterndorfer nutzen den Park im Alltag", sagt Steffen Matzner, Sprecher der CDU/FDP-Gruppe. Durch das Wachstum der Medemstadt liege die Eschweide mittlerweile fern der meisten Wohngebiete.

Aus diesem Grund haben Christdemokraten und Liberale die Weide am Liebesweg/Sheringhamplatz, die letzte verbliebene Sichtachse von der Innenstadt auf den Deich, ins Gespräch gebracht. Auf dieser rund drei Hektar großen Fläche könnte, so der Vorschlag, ein neuer Erholungs- und Entspannungsort mit "naturnaher Bepflanzung" und "hochwertigen Sitzbänken" entstehen. Im Stadtrat stellte die Gruppe den Antrag: "Die Verwaltung der Stadt wird aufgefordert, Verhandlungen mit den Eigentümern der Weide am Liebesweg mit dem Ziel zu führen, Teile der Flächen zu erwerben." Nach der Sommerpause werden sich die Fachausschüsse mit dem Antrag beschäftigen.

In Otterndorf und in den sozialen Netzwerken wird der CDU/FDP-Vorschlag bereits intensiv diskutiert und stößt auf ein geteiltes Echo. Die Meinungen reichen von "super Idee" bis "bloß nicht". Einige Otterndorfer fordern, die bereits vorhandenen Grün- und Parkflächen in Otterndorf, etwa den Amtsgerichtspark, erst einmal in einen ordentlichen Zustand zu versetzen, bevor ein neuer Stadtpark errichtet wird. Ein Facebook-Nutzer schreibt: "Es ist halt ein schwieriger Grad zwischen Naturschutz und Stadtentwicklung. Aber besser ein Stadtpark als mit Wohnungen dichtgeballert."

Die Kritiker des CDU/FDP-Vorschlags sprechen sich dafür aus, die Weidefläche so zu belassen, wie sie derzeit ist: "Steckt das Geld lieber in die Sanierung von Straßen und Gehwegen", heißt es unter anderem bei Facebook.

Zunächst Kita und Hort

Auch die SPD-Fraktion hat sich zum CDU/FDP-Antrag inzwischen eine klare Meinung gebildet: Sie lehnt den Vorschlag ab. "Angesichts der zahlreichen innenstädtischen oder innenstadtnahen Grünflächen mit Park- beziehungsweise parkähnlichem Charakter erweist sich ein weiterer Stadtpark als gänzlich überflüssig", teilen die Otterndorfer Sozialdemokraten in einer Veröffentlichung mit. "Allein der Grunderwerb würde in die Hunderttausende gehen, die entsprechende Gestaltung eine ähnliche Größenordnung darstellen. Summen, die auf absehbare Zeit im städtischen Haushalt nicht vorhanden sind, gilt es doch zunächst einen Kita-Neubau und einen Hort an der Grundschule zu schultern." Die Gefahr einer Bebauung der Weidefläche, auf der die SPD "unter Schutz stehende Bodendenkmale" vermutet, sehen die Sozialdemokraten nicht.

Leserforum

Wäre die Weidefläche am Liebesweg (hinter dem Sheringhamplatz) ein guter Ort für einen weiteren Stadtpark? Oder sollte man die Weide so belassen, wie sie derzeit ist? Wir rufen unsere Leserinnen und Leser dazu auf, ihre Meinung zum CDU/FDP-Vorschlag kundzutun. Schicken Sie Ihren Beitrag an die NEZ-Redaktion, Wallstraße 12, 21762 Otterndorf. Es geht natürlich auch per E-Mail (unter der Adresse mangels@nez.de) oder auch über Facebook.

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