
Wie Stephan Hertz als Polizist mit Kritik an seinem Beruf umgeht
CUXHAVEN. Stephan Hertz hat während seiner Zeit bei der Polizei Geestland und Cuxhaven schon so einige schöne und schlimme Momente erlebt. Wie schafft er es, seinen Beruf auch nach zehn Jahren noch zu lieben? Unserer Reporterin hat er für die neue Podcast-Folge von "Auf Tauchgang" Einblicke in seine Polizeiarbeit gewährt.
Steine fliegen, ein Messer wird gezückt, Fäuste werden geballt, es kommt zu hitzigen Wortgefechten: Wenn es brenzlich wird, halten Polizistinnen und Polizisten immer wieder ihren Kopf hin. Sie erleben Momente, Gefahren, einprägsame Bilder von Schicksalen, die sie nicht mehr so leicht loslassen. Auch mit Kritik an ihrem Berufsstand - ob berechtigt oder unberechtigt - müssen sie immer wieder umgehen.
Kritik muss man trennen
Stephan Hertz war zehn Jahre lang für die Polizei Geestland im Einsatz. Inzwischen ist er Pressesprecher der Polizeiinspektion in Cuxhaven, seiner Heimatstadt. Gegenwind in Bezug auf seinen Beruf habe auch er immer wieder erfahren. Auch im privaten Umfeld. "Ganz oft wird ,die Polizei‘ kritisiert, aber nicht der einzelne Beamte oder Einsatz. Die Kritik muss man schon professionell annehmen, sie aber von seiner eigenen, privaten Person trennen. Das ist wichtig."
Hilfe bei Polizei-Stress
Abschalten von seinem Polizeialltag, gibt der 36-Jährige zu, falle ihm jedoch nicht immer leicht. Vor allem, wenn Kinder betroffen sind, so der junge Vater. Dann fange ihn seine Familie auf. Und die Kolleginnen und Kollegen. Bereits im Polizeistudium habe er neben Einsatzlehre und Einsatztraining Seminare absolviert, um sich auf die Zeit nach dem Studium vorzubereiten. "Wir hatten auch sehr differenzierte Schulungen im Bereich Psychologie, Soziologie und soziale Kompetenz."
Begrenzte Vorbereitung auf Berufsalltag
Auch Lehrgänge zum Umgang mit Stressbelastung im Polizeialltag gebe es genügend, auch nach der Ausbildung. Auch wenn die nur begrenzt auf den realen Berufsalltag vorbereiten könnten. "Da wird es immer eine Diskrepanz geben. Das ist aber auch ganz normal", so Hertz, der seinen Beruf auch heute noch liebt. "Diese Dankbarkeit von vielen Menschen, diese positiven Momente, wenn wir etwa ein Kind zu seinen Eltern zurückbringen, daraus schöpfe ich Energie."
Neue Podcast-Folge online
Sie wollen noch mehr in die Welt der Polizeiarbeit eintauchen? In der neuen Podcast-Folge von "Auf Tauchgang" gewährt Stephan Hertz einige Einblicke hinter die Kulissen. Jetzt kostenlos reinhören auf cnv-medien.de/podcast. Und überall wo es Podcasts gibt.