Weidehaltung

Wolfspräsenz: Nabu startet Herdenschutz-Projekt im Cuxland

13.04.2017

KREIS CUXHAVEN/HANNOVER. Nabu will Ehrenamtliche in den Herdenschutz einbinden. Damit solle zur Sicherung der Weidehaltung trotz Wolfspräsenz beigetragen werden. Von Carmen Monsees

Der Naturschutzbund (Nabu) hat sich künftig die Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen auf die Fahne geschrieben. Dazu möchte der Nabu ehrenamtliche Partner gewinnen.

„Mit dem Projekt ‘Herdenschutz Niedersachsen’ verfolgt der Nabu das Ziel, wolfsabweisenden Schutz unter Einbeziehung des Ehrenamtes zu etablieren“, teilt Nabu-Projektleiter Peter Schütte mit und beschreibt den Schwerpunkt des Projektes: „Im Vordergrund steht die Ausbildung Ehrenamtlicher in Niedersachsen, um in verschiedenen Einsatzgebieten praktische und schnelle Hilfe für Weidetierhalter leisten zu können.“ Mit praktischer und unkomplizierter Hilfe solle die Beweidung – trotz Wolf – unterstützt werden, meint auch der Landesvorsitzende Dr. Holger Buschmann. Der Nabu als größter Umweltverband in Niedersachsen wolle dazu mit dem Wolfsbüro im NLWKN kooperieren und die entsprechenden Maßnahmen abstimmen. Ziel des Nabu ist, die Akzeptanz des Wolfs in der niedersächsischen Kulturlandschaft, insbesondere in der absehbaren weiteren Ausbreitungsphase zu erhöhen. Der Naturschutzbund wolle dazu beitragen, dass die Beweidung der Landschaft gesichert werde – auch in ausgewiesenen Wolfsregionen. Denn immer mehr Schaf- und Ziegenhalter gäben die Nutztierhaltung auf. Die Präsenz ganzer Wolfsrudel in Niedersachsen und die zu erwartende steigende Zahl von Nutztier-Rissen verunsichere die Tierhalter, so der Nabu. Jetzt sucht der Naturschutzbund Partner für die Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen. Dazu seien auch Nicht-Nabu-Mitglieder für die Unterstützung von Weidetierhaltern willkommen, erklärt Projektleiter Peter Schütte.

„Hält Wildbestände gesund“

Das auf drei Jahre angelegte Projekt werde von der Bingo-Umweltstiftung und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Der Landesvorsitzende erklärt: „Wir freuen uns, dass wir dieses wichtige und kontroverse Thema hochprofessionell angehen können.“ Der Nabu heiße den Wolf seit seiner Rückkehr in Deutschland willkommen, da er eine sehr wichtige Rolle im Naturhaushalt spiele, indem er die Wildbestände gesund halte. Von Anfang an sei klar gewesen und auch kommuniziert worden, dass es Probleme für Nutztierhalter geben könne, so Buschmann weiter. „Bislang mussten Nutztierhalter ausschließlich für eine Hütesicherheit ihrer Tiere nach fachlicher Praxis sorgen. Jetzt besteht die Herausforderung in der Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen“, so der Nabu.

Nabu-Projekt

Peter Schütte ist NABU-Projektleiter Herdenschutz: Telefon: (0 50 56) 97 01 50 Mail: kontakt@herdenschutz-niedersachsen.de

Weitere Informationen auf der NABU-Projekt-Webseite www.herdenschutz-niedersachsen.de oder auf der NABU-Niedersachsen-Webseite www.NABU-niedersachsen.de/herdenschutz

Der Wolf in Niedersachsen: Wer ist noch Ansprechpartner ?

Wolfsbüro des NLWKN: Göttinger Chaussee 76 30453 Hannover Telefon: (05 11) 30 34-30 34 herdenschutz@nlwkn-h.niedersachsen.de

Die FFH-Richtlinie und das Bundesnaturschutzgesetz verpflichten, dem Wolf Schutz zu gewähren. 2007 wanderten die ersten Wölfe nach Niedersachsen, Mitte 2015 lebten hier etwa 60 Tiere. Das führte 2015 zur Gründung des Wolfsbüros des NLWKN mit professionellem Wolfsmanagement in Niedersachsen.

Initiative WikiWolves: Ansprechpartner für das Cuxland ist Silas Neuman, Telefon: (01 60) 21 05 745, Mail: cuxland@wikiwolves.org WikiWolves ist eine Plattform für die, die Unterstützung im Herdenschutz benötigen, und für die, die helfen möchten. In Freiwilligeneinsätzen leisten kleine Gruppen mit den verschiedensten fachlichen und beruflichen Hintergründen Hilfe.

Freundeskreis frei lebender Wölfe: Telefon: (06 11) 51 05 00 68 oder (01 72) 54 08 056 Mail: susanna.lopez@freundeskreis-wolf.de Der Verein will die Bevölkerung über das wahre Leben der Wölfe aufklären und ein realistisches Bild des Wolfes in seiner Umwelt vermitteln.

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