
Zwei Kangals greifen in Alfstedt vier Hunde an
ALFSTEDT. Zwei ausgerissene Herdenschutzhunde aus der Samtgemeinde Börde Lamstedt haben am ersten Weihnachtstag in Alfstedt die Polizei auf den Plan gerufen.
Strafrechtlich dürfte der Vorfall keine Konsequenzen haben. Hunde gelten vor dem Gesetz als Sache, für einen Straftatbestand muss Vorsatz vorliegen. Fahrlässige Sachbeschädigung ist nicht strafbar. Doch der Angriff könnte zivilrechtliche Folgen haben, etwa die Erstattung der Tierarztkosten. Der spanische Mischlingshund "Theo" musste von der Alfstedterin Silke Baumgarten-Otten für drei Tage in die Tierklinik nach Bremen gebracht werden. Dort seien 13 Wunden genäht sowie Prellungen und Blutergüsse festgestellt worden. Hund und Halterin seien auf ihrem Hof mitten in der Ortschaft von den Kangals überrascht worden.
Die Kangals wurden von ihrem Besitzer eingefangen, so die Polizei. Das Cuxhavener Ordnungsamt hat Leinenzwang und Maulkorbpflicht für die Kangals erlassen, erklärte Dezernent Friedrich Redeker vom Landkreis Cuxhaven. Diese Maßnahme gelte so lange, bis klar sei, ob die beiden Kangals als gefährlich eingestuft werden müssten. "Es spricht erst mal für die Gefährlichkeit, wenn ein Hund einen anderen beißt", so Redeker.
Die Besitzer der Kangal-Hunde äußern sich bestürzt. "Wir bedauern den Vorfall außerordentlich", sagt die Besitzerin. Die Familie habe die Hunde erst auf Anraten des Wolfsbüros in Hannover angeschafft. Mehrfach hätten Kameras ein Rudel gefilmt. Neben Wolfszaun und zwei Eseln seien Ende 2016 die Kangals geholt worden. Die Halterin räumt ein, dass die Tiere schon früher vom eingezäunten Gelände entkommen seien, wenn sich Wölfe in der Nähe aufgehalten hätten. Auffällig seien die Tiere noch nie geworden.
Von Theo Bick