Nach einer Grundüberholung und den abgeschlossenen Klassearbeiten (Schiffs-TÜV) ist das norwegische Fährschiff am Dienstag ausgedockt worden. Es wird künftig "Greenferry 1" heißen. Die Elbferry GmbH hat das Schiff für zwei Jahre gechartert, mit der Option, es anschließend kaufen zu können. Foto: Elbferry GmbH
Nach einer Grundüberholung und den abgeschlossenen Klassearbeiten (Schiffs-TÜV) ist das norwegische Fährschiff am Dienstag ausgedockt worden. Es wird künftig "Greenferry 1" heißen. Die Elbferry GmbH hat das Schiff für zwei Jahre gechartert, mit der Option, es anschließend kaufen zu können. Foto: Elbferry GmbH
"Greenferry 1"

Zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel im Einsatz: Elbefähre bald startklar

07.01.2021

CUXHAVEN. Die Arbeiten an der "Greenferry 1" von der norwegischen Werft sind weitgehend abgeschlossen. Schon bald ist die Fähre, die zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven pendeln soll, startklar.

Jetzt können eigentlich nur noch mögliche Corona-Auflagen den für Anfang März geplanten Start der neuen Elbefähre zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel verzögern. Die Arbeiten am Schiff in einer Werft in der norwegischen Stadt Flore liegen voll im Zeitplan.

Nach umfangreicher Renovierung und Klassearbeiten ist die 14 Jahre alte ehemalige "Fanafjord" am Dienstag ausgedockt worden, versehen mit dem Namen des neuen Betreibers "Elbferry" zu beiden Seiten auf dem schwarz glänzenden Rumpf.

Unter dem neuen Namen "Greenferry I" mit Heimathafen Cuxhaven soll das fast 130 Meter lange Schiff mit Flüssiggas-Antrieb (LNG) ab März sechsmal täglich zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel verkehren. Alle drei Stunden wird es je Seite eine Abfahrt geben, verspricht Heinrich Ahlers, einer der drei Geschäftsführer der Elbferry GmbH und Co KG mit Sitz in Brunsbüttel in der Schleusenstraße 10. Auch der Fahrplan steht bereits weitgehend, sei aber noch vorläufig, weil noch Gespräche mit Kunden ausstehen.

Eine schwierige Zeit

"Natürlich wird die erste Zeit schwierig", dämpft Ahlers die Erwartung. Daher bauen die Fährleute auch auf das Interesse der Frachtkunden, die mit der Fähre das Nadelöhr Hamburger Elbtunnel und die teilweise langen Wartezeiten bei anderen Elbquerungen umgehen wollen. Die große Kapazität des Schiffes soll aber nicht nur Frachtspeditionen zur Verfügung stehen, mit denen bereits Verträge geschlossen werden. Selbst bei voller Auslastung des Lkw-Decks mit 28 Fahrzeugen ist im unteren Deck noch Platz für 100 Pkw. Insgesamt ist das Schiff ausgelegt für fast 600 Personen.

Mit Beginn der Saison werden sicher Touristen mit Pkw und Wohnmobilen in größerem Umfang das neue Angebot nutzen. Denn immerhin handelt es sich um eine rund einstündige Flusskreuzfahrt. Und nicht zu vergessen die Radfahrer und Ausflügler, die die Elbferry mit ihrem Cateringangebot für einen Tagesausflug nutzen werden. So jedenfalls die Hoffnung der Betreiber.

Am elektronischen Buchungssystem feilen Ahlers und seine Geschäftsführer-Kollegen Christian Strahlmann und Tim Brandt noch. Es soll Truckern und Passagieren Sicherheit geben, für die gebuchte Abfahrt einen garantierten Platz an Bord zu bekommen. Daneben wird der kurz entschlossene Fahrgast sein Ticket auch am Schalter beim Steubenhöft, bzw. im Servicegebäude auf der Brunsbütteler Seite kaufen können. "Das wird alles so laufen wie gewohnt", fasst Ahlers zusammen. Die ersten Buchungen sollen ab Ende Januar möglich sein. Infos: unter www.elbferry.com.

Die vorläufigen Preise

Auch die Fährpreise stehen bereits fest, sind aber ebenfalls noch nicht verbindlich. Danach wird eine einfache Passage für Fahrer mit Pkw bei unter 30 Euro liegen. Eine Einzelperson zahlt 11 Euro und ein Fahrrad kostet vier Euro je Tour. Wer als Fußgänger hin und zurück fährt, um sich beispielsweise in Brunsbüttel umzusehen, zahlt 18 Euro. Wer eine "Mini-Cruise" bucht und für die Hin-und Rückreise an Bord bleibt, soll mit 15 Euro dabei sein.

Die Stammbesatzung besteht aus acht Mann, die zum Teil seit Montag in Norwegen ist, und ihre Quarantänezeit in einem Hotel abwartet. Die Reederei hofft nun, dass sie so schnell wie möglich an Bord dürfen, um sich mit dem Schiff vertraut machen zu können. Ein Inspektor ist schon länger auf dem Schiff. Er hat die Arbeiten in der Werft begleitet.

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