23. Küstenmarathon: Rund 1400 Teilnehmer überquerten in Otterndorf die Ziellinie
Am Sonntag fand in Otterndorf im Kreis Cuxhaven der 23. Küstenmarathon statt. Das Teilnehmerfeld sei in diesem Jahr das größte seit zehn Jahren gewesen. Es kam zu mehreren neuen Streckenrekorden und persönliche Bestzeiten.
Besser hätten die Verhältnisse beim 23. Sparkassen-Küstenmarathon zum Weltkindertag am Sonntag wohl nicht sein können. Bei allerbestem Laufwetter und hervorragender Teilnehmerzahl entpuppte sich die Marathon-Veranstaltung wieder einmal als eines der herausragendsten Sportereignisse im Kreis Cuxhaven.
Noch im vergangenen Jahr sorgte der allgemeine Trend für eine unterdurchschnittliche Anzahl an Läuferinnen und Läufern. Knapp 840 Teilnehmer seien es 2022 insgesamt gewesen, zuzüglich der rund 300 Kindergarten-Kinder, die ihren Bambinilauf über 421,95 Meter absolvierten. Umso freudiger die Überraschung für die Organisatoren, dass in diesem Jahr, entgegen dem allgegenwärtigen Trend in der Laufszene, ein steigendes Interesse am Küstenmarathon spürbar gewesen ist. Die Teilnehmerzahlen seien nach der Voranmeldung wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie angekommen. Knapp 1200 Teilnehmer kamen letztendlich beim 23. Küstenmarathon im Ziel an. Hinzu kommen rund 240 Bambiniläufer. Mit einem Plus von rund 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, freuen sich die Veranstalter über eine sehr gute Resonanz. Besonders hervorzuheben sei das gestiegene Interesse an der Marathon-Distanz. Das Teilnehmerfeld war das größte seit über zehn Jahren.
Sportlergespräche zum Auftakt am Freitag
Zum Auftakt des Wochenendes fanden in der Geschäftsstelle der Weser-Elbe-Sparkasse die "Sportgespräche 2023" statt. Zu Gast waren dort die Sportlerinnen Lisa Mayer und Anastasiia Shevgenina. Beide waren am Sonntag ebenfalls beim Küstenmarathon dabei und unterstützen die Läuferinnen und Läufer tatkräftig. Lisa Mayer, die selbst aufgrund einer Oberschenkelverletzung zurzeit dem Leistungssport nur von der Seite aus beistehen kann, ließ es sich dennoch nicht nehmen, gemeinsam mit den Kindergartenkindern den Bambinilauf zu bestreiten.

Marathonläuferin aus Cuxhaven läuft persönliche Bestzeit
Ein besonderer Tag war der Sonntag außerdem für die Cuxhavenerin Marie Stoppkotte. Im vergangenen Jahr absolvierte die 22-Jährige die 10-Kilometer-Strecke bei widrigen Bedingungen noch in über 40 Minuten - dieses Jahr überragte sie mit ihrer persönlichen Bestleistung und beendete den Lauf sogar zwei Minuten schneller. Als Sechste überquerte sie die Ziellinie bei einer Zeit von 38:09 Minuten. "Schon während des Trainings zeichnete sich ab, dass ich heute meine persönliche Bestzeit laufen könnte," resümierte sie nach dem Lauf. Die Cuxhavenerin schloss gerade erst ihre Ausbildung zur Fitness-Trainerin ab und arbeitet nun als Sporttherapeutin. Das nimmt einiges an Zeit in Anspruch, weshalb sie im Jahr lediglich ein bis zwei Wettläufe wahrnehmen kann. Nach der diesjährigen Leistung sei sie jedenfalls top zufrieden mit sich selbst, betont die Cuxhavenerin.

Ebenfalls einen Erfolgsmoment im Rahmen der Küstenmarathon-Historie erlebte die ukrainische Spitzenläuferin Mariia Radko. Mit einer Zeit von 18:01 Minuten legte die Ukrainerin beim Fünf-Kilometer-Lauf einen neuen Streckenrekord für die Frauen an den Tag. Den letzten Streckenrekord stellte Klara-Marie-Schmidt 2014 mit einer Zeit von 18:39 Minuten auf.

Keinen neuen Streckenrekord, aber eine starke Zeit lieferte Abay Kidus Gebremeskel ab. Er gewann den Halbmarathon in 1:07:47 Stunden. Der Streckenrekord aus dem Jahr 2012 von John K. Lotiang liegt bei 1:02:54 Stunden.
Nicht ganz gereicht für eine neue Bestzeit hat es bei Filimon Gezae. Er lief beim Fünf-Kilometer-Lauf 15:39 Minuten und blieb damit nur fünf Sekunden hinter dem bisherigen Rekordhalter.

Nach schwerem Unfall wieder an der Startlinie
Die Glücksgefühle waren beim 23. Sparkassen-Küstenmarathon allgegenwärtig. So überquerte auch der in der hiesigen Läuferszene bekannte Helmut Göke nach längerer Auszeit wieder die Ziellinie. Göke war es seit Anfang des Jahres aufgrund eines schwerwiegenden Unfalls verwehrt, an Läufen teilzunehmen. Während des Fußball-Turniers "Hallenmasters" stürzte der damals 72-Jährige von einer Tribüne acht Meter in die Tiefe auf den harten Steinboden. Neben unzähligen Prellungen hatte Göke auf der linken Seite die fünfte bis elfte Rippe gebrochen, auf der rechten Flanke war ein Rippenbruch. Außerdem war die Lunge gequetscht. Umso erfreulicher, dass der Marathonläufer in diesem Jahr zum Fünf-Kilometer-Lauf beim Küstenmarathon wieder an den Start ging.