Gelungene Wurftechnik des Nachwuchses: Trainerin Bärbel Lühmann achtet genau auf die exakte Ausführung. Foto: Witthohn
Gelungene Wurftechnik des Nachwuchses: Trainerin Bärbel Lühmann achtet genau auf die exakte Ausführung. Foto: Witthohn
Judo-Sport

Judo beim SC Hemmoor: Wie 45 Jahre Leidenschaft Menschen prägen

von Herwig V. Witthohn | 08.04.2025

Der Judo-Sport beim SC Hemmoor begeistert seit Jahrzehnten Jung und Alt. Bärbel Lühmann und Hartmut Schrage leiten die Abteilung mit voller Leidenschaft und vermitteln wichtige Werte.

Beim SC Hemmoor gibt es einige Enthusiasten, die sich dem Kampfsport Judo verschrieben haben. Judo heißt aus dem Japanischen übersetzt "Sanfter Weg".

"Siegen durch Nachgeben" - der Japaner Jigoro Kano (1860 bis 1938) hat aus der traditionellen Selbstverteidigungstechnik die moderne Sportart Judo entwickelt. Die Anregung dazu bekam er übrigens von einem deutschen Professor, Erich Bälz, der längere Zeit in Japan tätig war. Mit maximaler Wirkung bei minimalem Aufwand soll der Gegner bezwungen werden. Bärbel Lühmann ist seit 45 Jahren beim SC Hemmoor aktiv. Zusammen mit ihrem Partner Hartmut Schrage, der seit 40 Jahren beim SC Hemmoor aktiv ist, leitet sie die Judo-Abteilung des SC Hemmoor.

Bärbel Lühmann erblickte 1955 in Hemmoor das Licht der Welt. Die Rentnerin, die als Verwaltungsangestellte und Teamleiterin bei der Arbeitsagentur tätig war, kam mit sechs Jahren zum damaligen Verein Eiche Warstade. 
Bei Wolfgang Winkelmann nahm sie am Kinderturnen teil. Später kam noch Leichtathletik hinzu, ehe das Schulende und die Ausbildung für eine sportliche Pause sorgten.

Mit 23 Jahren kam sie zum Judo-Sport. Das war 1978. Zwei Jahre vorher wurde die Abteilung gegründet. "Einige Freunde waren schon dabei und ich bin relativ schnell mit dem Virus des sanften Weges infiziert worden", schmunzelt Bärbel Lühmann. Als bereits älteres Mitglied der Abteilung kamen schnell Aufgaben auf sie zu. "Mit der Kassenführung hat es begonnen, 1982 habe ich bereits die Abteilungsleitung übernommen. Und 1984 habe ich die Trainer-Ausbildung in Angriff genommen und da lernte ich meinen Mann Hartmut auf einem Lehrgang kennen. Wir haben die Trainerausbildung gemeistert und die Abteilung mit weiteren Übungsleitern erfolgreich aufgebaut. Die Abteilung boomte in den 80er und 90er Jahren. Wir hatten damals über 200 Mitglieder."

Einige der Mitglieder der Judo-Abteilung des SC Hemmoor. Judo bedeutet übersetzt "Sanfter Weg". Der Spaß in der Gemeinschaft ist für die Hemmoorer wichtig. Foto: Witthohn

Nichts ist steter als der Wandel, und da Judo auch eine Sportart ist, die eine intellektuelle Herausforderung darstellt, verließen viele Aktive nach dem Abitur die Abteilung, um sich ihrem Studium zu widmen.  Heute sind über 50 Mitglieder in der Judo-Abteilung des SC Hemmoor aktiv. Jugendliche, Erwachsene und Senioren. "Das Faszinierende am Judosport ist für mich die Vermittlung von Werten, der Respekt und die Wertschätzung", sagt Bärbel Lühmann voller Überzeugung.

Ihr Mann Hartmut Schrage wurde 1959 in Dödlingen bei Wildeshausen geboren. Auch er kam über die Leichtathletik zum Judo. "Ich habe eine Aversion gegen Ballspiele, da lag Judo nahe." 
1972 begann er mit dem Sport beim SC Wildeshausen, lernte seine heutige Gattin kennen und kam 1985 nach Hemmoor. Er war früher als Projektmanager weltweit tätig, koordinierte Familie, Beruf und Judo. Denn Hartmut Schrage ist A-Lizenz-Trainer. Den Schein erwarb er an der renommierten Sporthochschule Köln. 
Er übernahm im Verband auch zahlreiche Aufgaben, ist unter anderem Prüfungsreferent des Kreisfachverbandes Cuxhaven-Stade, dem 22 Vereine angehören.

Bärbel Lühmann und Hartmut Schrage: Das Ehepaar trainiert natürlich auch mal zusammen. Foto: Witthohn

Mit seiner Bärbel nimmt er seit vielen Jahren an Fortbildungsmaßnahmen teil, so auch an der Sommerschule des Deutschen Judobundes in Lindow.

"Man lernt sehr viele Menschen kennen und schätzen. Da sind stets auch Olympiasieger dabei. In diesem Jahr werde ich dort bereits zum 33. Mal dabei sein. Ich liebe die internationale Atmosphäre des Camps", betont Hartmut Schrage. Das Training in der Halle Alter Postweg in Hemmoor beginnt.

Auf die Etikette wird großer Wert gelegt. Bärbel Lühmann (3. Dan, schwarzer Gurt) und Hartmut Schrage (5. Dan, schwarzer Gurt) beginnen nach der formellen Eröffnung mit Aufwärmübungen, ehe Techniken einstudiert werden. Die Mädchen und Jungen, Männer und Frauen sind mit Begeisterung dabei. Judo ist auch ein Ganzkörpertraining für die Fitness. Steigert die Beweglichkeit und strafft die Muskulatur. Geschult werden auch Motorik und Koordination. Und beim SC Hemmoor, das merkt man sofort, wird der Spaß in der Gemeinschaft großgeschrieben.

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Herwig V. Witthohn

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