Der Bolzplatz neben dem alten Aldi-Gebäude in Otterndorf ist von Maulwurfshügeln übersäht. Ein vernünftiger Trainingsbetrieb ist kaum noch möglich. Foto: Unruh
Der Bolzplatz neben dem alten Aldi-Gebäude in Otterndorf ist von Maulwurfshügeln übersäht. Ein vernünftiger Trainingsbetrieb ist kaum noch möglich. Foto: Unruh
Sportstätten

Bekommt Otterndorf seinen ersten Kunstrasenplatz?

von Jan Unruh | 26.09.2023

Der TSV Otterndorf hat schon Anfang des Jahres Alarm geschlagen. Der Grund: Die Sportstätten-Situation in der Stadt. Fehlende Hallenkapazitäten, zu wenig Sportraum im Freien. Nun könnte kurzfristig Abhilfe geschaffen werden. 

Auf dem Jahnsportplatz in Otterndorf herrscht Trubel. Es wird Fußball gespielt. Eine Jugendmannschaft und eine Herrenmannschaft trainieren, parallel findet ein Punktspiel auf Kleinfeld statt. Ein fast alltägliches Bild. An vielen anderen Tagen laufen, springen und werfen noch zahlreiche Leichtathleten auf dem Sportgelände. In den Hallen ein ähnliches Bild. In den vier Hallen der Stadt gibt es jede Woche rund 100 Angebote. Zudem sei die Warteliste lang, wie Maik Schwanemann, Geschäftsführer des TSV Otterndorf erläutert. Es fehlt an Sportraum in Otterndorf. Der größte Sportverein des Landkreises Cuxhaven stößt an seine Grenzen. Knapp 2150 Mitglieder zählt der TSV derzeit. Doch nicht allen könne ein adäquates Sportangebot unterbreitet werden. Das Problem bestehe schon länger. Doch der Druck wachse. Nun könnte zumindest ein wenig Abhilfe geschaffen werden. Der TSV Otterndorf ist an die Stadtverwaltung herangetreten. Es geht um die Umwandlung des Bolzplatzes neben dem ehemaligen Aldi-Markt in einen Kunstrasenplatz. Der derzeitige Rasenplatz wird schwerpunktmäßig zu Trainingszwecken genutzt. Der Zustand sei laut Fußballabteilungsleiter Sebastian Reuter aber schon Anfang des Jahres eine Katastrophe gewesen. Zahlreiche Maulwurfshügel haben dem Rasenplatz stark zugesetzt. Die Verletzungsgefahr für die meist jungen Kicker ist groß.

Bereits Ende Juni fand eine Ortsbesichtigung mit Vertretern des Vereins, der Verwaltung und einer Fachfirma statt. Der TSV würde den Bolzplatz gerne in einen ganzjährig bespielbaren Kunstrasenplatz umwandeln. Nach ersten Schätzungen würden sich die Kosten auf rund 320.000 Euro belaufen. Das Spielfeld wäre in etwa halb so groß wie ein "normaler" Fußballplatz. Knackpunkt sind aber die Kosten. Maximal 140.000 Euro könnten durch Zuschüsse des Landkreises und des Landessportbundes generiert werden. Der Rest würde an Stadt und Verein hängen. "Das sind schon erhebliche finanzielle Mittel", sagt Schwanemann. Doch er bekräftigt die Bedeutung eines solchen Platzes, der bei fast jeder Witterung und zu jeder Jahreszeit genutzt werden könne. "Nur um das klarzustellen, das ist kein Leckerli für den Fußball allein", so der Geschäftsführer. Vielmehr gehe es auch darum mit einem solchen Platz dringend benötigte Hallenkapazitäten freizuschaufeln. Ob es zum Umbau des Platzes kommen wird, soll am Mittwochabend im Ausschuss für Kultur, Sport und Jugend der Stadt Otterndorf diskutiert werden. Dann geht es auch um die Frage, ob ein Kunstrasen die richtige Wahl sei - auch aus ökologischer Sicht. Am 9. Oktober soll im Verwaltungsausschuss beschlossen werden, ob eine Umwandlung befürwortet wird oder nicht. Bei einem positiven Bescheid sollen weitere Gespräche zu dem Vorhaben geführt werden. 

Losgelöst von diesem Projekt wird derzeit auf Ebene der Samtgemeinde Land Hadeln an der Erstellung eines Sportentwicklungsplanes gearbeitet. Auch die Situiation in Stadt Otterndorf spiele dabei eine gewichtige Rolle. Die Fertigstellung des Planes ist für die erste Jahreshälfte 2024 geplant. So lange will und kann man beim TSV Otterndorf nicht warten. "Es muss dringend etwas passieren", so Schwanemann.    

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

(1 Stern: Nicht gut | 5 Sterne: Sehr gut)

Feedback senden

CNV-Nachrichten-Newsletter

Hier können Sie sich für unseren CNV-Newsletter mit den aktuellen und wichtigsten Nachrichten aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven anmelden.

Die wichtigsten Meldungen aktuell


Bild von Jan Unruh
Jan Unruh

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

junruh@no-spamcuxonline.de

Lesen Sie auch...
Motorsport

Lukas Ney: Der Nordholzer Rallycrossfahrer, der nichts anderes will, als Gas geben

von Denice May

Für den Nordholzer Lukas Ney ist Rallycross der beste Rennsport der Welt. Der 38-Jährige blickt auf die Saison zurück, spricht über den Adrenalinkick, gewonnene Titel und seine Träume.

Reitsport

"Habe mich spontan gemeldet": Wie die Vorsitzende zum Ritzebüttler Reitclub kam

von Herwig V. Witthohn

Marina Berkemeier-Reichardt führt den Ritzebüttler Reitclub mit Leidenschaft und setzt auf ein lebendiges Vereinsleben. Geplante Veranstaltungen und kreative Turniere sollen den Club in Cuxhaven bekannter machen.

Volleyball

Zwei Siege zum Heimauftakt: BC Cuxhaven festigt die Tabellenführung

von Redaktion

Der BC Cuxhaven triumphiert zum Heimauftakt: Mit zwei glatten 3:0-Siegen behaupteten die Volleyballherren ihre Tabellenführung in der Landesliga.

Handball

Nur acht Tore in 30 Minuten: Altenwalde gibt Spiel aus der Hand

von Jan Unruh

Mit nur einem Sieg aus sechs Partien stehen die Handball-Frauen des TSV Altenwalde am Tabellenende der Landesliga. Auch im Kellerduell gegen den Wilhelmshavener SSV reichte es trotz guter erster Hälfte nicht zum Sieg.