Norbert Plambeck als Proband unter den Augen von Head-Professional Uwe Varenkamp in der "Flightscope Hall". Hier können unter anderem Fehler beim Abschlag erkannt und dann auch korrigiert werden. Foto: Witthohn
Norbert Plambeck als Proband unter den Augen von Head-Professional Uwe Varenkamp in der "Flightscope Hall". Hier können unter anderem Fehler beim Abschlag erkannt und dann auch korrigiert werden. Foto: Witthohn
Golfsport

Reporter aus Cuxhaven probiert es aus: Wie der Einstieg in den Golfsport gelingt

von Herwig V. Witthohn | 18.09.2024

Ich bin kein Golfer und da ich einige andere Sportarten betreibe, werde ich es auch nicht. Aber von dem Sport geht, jedenfalls für mich, eine gewisse Faszination aus. Ich wollte wissen, was einen Laien erwartet, der mit dem Golfsport beginnen möchte.

Es ist Mittwoch, ein "Amigos"-Tag im Küsten-Golfclub. Deshalb ist der Parkplatz mehr als gut gefüllt, obwohl es nieselt. Das erfahre ich vom Vorsitzenden des KGC Hohe Klint, Norbert Plambeck. "Am Mittwoch golfen - dafür steht Amigos. Heute sind 36 Männer da, um unserem schönen Sport zu frönen. Am Donnerstag spielen dann die Damen. Das hat sich irgendwie so eingebürgert."

Auch Uwe Varenkamp findet sich ein. Seit 2014 ist er der Head-Professional im Küstengolfclub Hohe Klint Cuxhaven und betreibt zudem mit seiner Frau den ProShop im Golfclub. Doch der erste Ansprechpartner für einen Neuling ist er nicht, denn das ist Clubsekretärin Carina Homann, auch für den Spielbetrieb verantwortlich. Carina und Uwe weisen den Weg. "Wer zum ersten Mal zu uns kommt, kann aus verschiedenen Möglichkeiten wählen. Einfach mal mit der Familie beim Schnuppergolf vorbeischauen, Schnuppergolf buchen oder mit dem 'Cux-Starter-Kit' loslegen. Uwe Varenkamp  bringt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in zehn Übungseinheiten über 30 Minuten die wichtigsten Grundtechniken des Golfsports bei. Was kann man mit dem Ball und Schläger machen? Alles wird erklärt und gezeigt und dann auch selbst ausprobiert. Das gesamte Equipment wird gestellt, kann aber natürlich auch in unserem Pro-Shop gekauft werden. Und man bekommt noch einen Gutschein für die Gastro", sagt Carina Homann und man merkt ihr an, dass dieses Paket gerne von Anfängern genommen wird. Norbert Plambeck ergänzt: "Längst nicht mehr alle Golfclubs haben das Angebot Gastro, Golfplatz und Pro-Shop!"

Uwe Varenkamp nickt leicht und ergänzt sofort. "Wer nach dem Unterricht mit dem Golfsport so richtig beginnen möchte, erwirbt zunächst die Clubmitgliedschaft und kann nach nur fünf Stunden Ausbildungszeit die Spielerlaubnis für unseren schönen Platz in Oxstedt erhalten. Später, wenn man dann schon besser ist, ist das nächste Ziel die Platzfreigabe für die deutschen Clubs zu erhalten. Dann kann man seinem Hobby überall in den Golf-Vereinen unseres Landes frönen." Uwe Varenkamp bietet Einzel- oder Gruppentraining an. Zusammen wird dann die Prüfung abgelegt. Man kann in Vereinsturniere, davon gibt es viele, einsteigen und auch modernste Trainingseinheiten absolvieren, um das eigene Spiel stets zu verbessern. In der "Flightscope Hall" steht modernste Technik zur Verfügung, sie ist mit Video- und Radarsystemen ausgestattet, um herauszufinden, wo ein Fehler beim Abschlag liegen könnte. Norbert Plambeck stellt sich als Proband zur Verfügung und der Abschlagwinkel zeigt doch stark nach links. Deutlich am Bildschirm zu erkennen und nachzuverfolgen.

Das klingt ja schon mal alles gut und einladend. Aber den Golfsport umgibt bis heute eine etwas elitäre Aura. Was kostet mich der Golfsport?

Da werde ich dann doch positiv überrascht. "Einen Putter bekommt man schon ab 35 Euro, den Driver ab 100 Euro. Ein komplettes Golfset mit Bag, also der Tasche und zehn Schlägern, beim Spiel sind ohnehin nur 14 Schläger erlaubt, gibt es schon für unter 500 Euro. Da hatte ich mit wesentlich mehr gerechnet. "Man kann aber durchaus mit nur vier Schlägern auskommen. Das geht tatsächlich", schmunzeln Carina und Uwe, die noch das Eisen 7 als universellen Schläger empfehlen. Schuhe gibt es ab 79 Euro, den Handschuh ab 15 Euro (im Winter benötigt man dann doch ein Paar Handschuhe), die Hose ab 80 Euro, Hemden ab 50 Euro. Nicht so spektakulär, wie erwartet. Und die Beiträge? "Wir nehmen keine Aufnahmegebühr. Ab 59 Euro im Monat geht es los, die günstigste Mitgliedschaft kostet 400 Euro im Jahr. Kinder bis 18 (!) Jahre zahlen inklusive Training 90 Euro im Jahr, Studenten und Azubis (bis 27 Jahre) 200 Euro im Jahr. "Das ist vielleicht auch ein Grund, warum wir in den letzten zwei Jahren wieder einen Mitgliederzuwachs verzeichnen können. Der KGC wächst und das liegt vielleicht auch daran, dass wir uns intensiv um unseren Platz kümmern, investieren und ein schönes Vereinsheim haben, in dem mit Janine und Guiseppe 'Pippo' Muzzicato eine wirkliche Top-Gastronomie angeboten und auch angenommen wird", betont Norbert Plambeck und bestellt sich schnell ein zweites Stück Kuchen. Es geht entspannt zu, als die ersten Golfer zurückkehren. Darunter auch ein 89-jähriger Aktiver. Golf kann man bis ins hohe Alter spielen. Das beste Handicap im Verein liegt bei 1,4, was schon sehr gut ist.

Carina Homann geht mit uns auf die Putting-Range. Ein ruhiges Handgelenk ist hier von Vorteil. Das Gras ist sehr kurz geschnitten und durchweg saftig grün. Man möchte irgendwie gleich losgehen, aber für mich wäre das ja nur ein Spaziergang, denn eine Platzreife habe ich nicht. Der Besuch endet und ich verlasse das Gelände mit einem sehr positiven Gefühl. Der Küsten-Golfclub Hohe Klint bereichert das Sportangebot in Cuxhaven, hat engagierte Ehrenamtliche und stellt sich für eine positive Zukunft auf.

Carina Homann auf dem Putting Green, dem Übungsgrün. Hier können Golfer das Putten trainieren. Foto: Witthohn
Norbert Plambeck ist nicht der einzige Golfer, der die Küche von Janine Muzzicato und ihrem Ehemann Guiseppe schätzt. Foto: Witthohn

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Herwig V. Witthohn

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Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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