
"Feuer und Flamme": Otterndorfer Marathon-Organisatorin über den Anfang vor 25 Jahren
Der Küstenmarathon Otterndorf feiert Jubiläum: Seit 25 Jahren vereinen sich Spitzensportler, Promis und Kinder für die Kinderrechte beim Lauf an der Küste. Annette Butzke vom Organisationskomitee über die Atmosphäre, die Läufer und das Besondere.
Die Sportler stehen in den Startlöchern; die Organisatoren auch: Am Sonntag, 21. September 2025, steht der Küstenmarathon in Otterndorf bevor, den es seit 25 Jahren gibt. Mit Annette Butzke vom Organisationskomitee sprach unser Redakteur Egbert Schröder.
Sind Sie seit dem ersten Küstenmarathon in Otterndorf mit im Boot bei der Organisation?
Ja. Ich hatte mich schon bei der Veranstaltung "Weltklasse hinterm Deich" in Cuxhaven engagiert, bevor dann die Idee des Küstenmarathons entwickelt und umgesetzt wurde. Das Engagement hat sich auch beruflich ergeben, da ich im Jahr 2000 bei der Sparkasse meine Tätigkeit aufgenommen habe.
Wie haben Sie die Atmosphäre damals erlebt? Einen solchen Lauf für die Kinderrechte zu organisieren? Das war ja schon eine Herausforderung.
Beim ersten Treffen des Komitees, an dem ich teilgenommen habe, waren alle bereits Feuer und Flamme. Da war sicherlich ein bisschen Unsicherheit vorhanden, da ja niemand wusste, wie die Veranstaltung verlaufen würde. Doch die Vorfreude überwog auf jeden Fall. Das lag sicherlich auch daran, dass es von Beginn an ein Lauf für die Kinderrechte war. Das hat alle Beteiligten vereint und motiviert. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Das ist einfach toll.
Es nehmen in jedem Jahr Spitzensportler, Hobbyläufer, Promis und Kinder an der Veranstaltung teil. Keine übliche Kombination bei einer Laufveranstaltung ...
Aber gerade diese Mischung ist aus meiner Sicht genau der richtige Ansatz; nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund, Kinder zu motivieren, sich für eine und speziell ihre Sache - nämlich die Kinderrechte - zu engagieren. Wann läuft man schon mal mit Stars der Sportszene gemeinsam für eine gute Sache? Viele Idole sieht man doch sonst nur im Fernsehen. Und plötzlich steht man neben ihnen in Otterndorf beim Küstenmarathon und spricht auch mit ihnen. Solche Momente können prägend sein. Das zeigt sich auch in vielen persönlichen Reaktionen, die uns Jahr für Jahr erreichen. Man darf das nicht unterschätzen.
Wie ist es dazu gekommen, dass in jedem Jahr auch Promis, die keine Spitzensportler sind, in Otterndorf Flagge zeigen?
Da gibt es wirklich die unterschiedlichsten Kontakte, die aktiviert werden. Nehmen wir nur mal Elton, der familiäre Beziehungen in dieser Region hat. Natürlich verfügen zum Beispiel aber auch unsere Moderatoren Joël Grandke und Norbert König über viele Verbindungen zu Menschen, die man aus dem Fernsehen oder Internet kennt. Etliche Sportlerinnen und Sportler, die bei großen Events auftreten oder aufgetreten sind, verbinden mit Otterndorf viele positive Erfahrungen und Erlebnisse. Da sind zahlreiche Kontakte entstanden und werden von beiden Seiten auch gepflegt. In vielen Mitteilungen, die uns von Athleten erreichen, wird der besondere Charme der Veranstaltung auch durch die herzliche Betreuung von allen Seiten in der Stadt und Region hervorgehoben. Das ist schon etwas Besonderes. Und daran haben natürlich auch die zahllosen Helferinnen und Helfer einen ganz großen Anteil. Die vielen positiven Reaktionen sind eine große Wertschätzung.

Jetzt kommt man ja nicht nur wegen der familiären Atmosphäre nach Otterndorf. Es geht ja auch um Startgelder, oder?
Dieser finanzielle Wert ist ganz klar gedeckelt und der ist echt nicht hoch. Wenn man internationale Spitzensportler verpflichtet, ist das im Vergleich wirklich nur eine kleine Aufwandsentschädigung.
Muss sich der Küstenmarathon aber in Teilen nicht neu empfinden? Gibt es eine Vision?
Natürlich denkt man in jedem Jahr in verschiedene Richtungen. Aber nehmen wir nur mal dieses Jahr: Wir erleben einen Boom und haben einen Melderekord. Man kann sich natürlich unterhalten, ob man das Konzept verändern müsste. Das werden wir jedoch in aller Ruhe im Komitee besprechen. Aber es wird keine Veränderungen mit der Brechstange geben. Wir klären alles im Team; da gibt es keine Einzelkämpfer. Veränderungen sind nur sinnvoll, wenn auch alle dahinterstehen. Dann bleibt die große Begeisterung - auch nach 25 Jahren.