Für den Cuxhavener Olaf Kühn ist der Laufsport auch eine Herzenssache
Ein Bandscheibenvorfall brachte den Cuxhavener Olaf Kühn zum Umdenken. Vom Handballer zum Marathonläufer prägt der Sport sein Leben. 2023 verband er seinen Lauf-Enthusiasmus mit Charity, 2025 stehen weitere Herausforderungen an.
Ein Bandscheibenvorfall im Jahr 2005 veränderte das Leben von Olaf Kühn nachhaltig. Als er keine sportliche Perspektive mehr zu haben schien, setzte er sich ein Ziel. Er wollte beim 10-Kilometer-Lauf beim Cuxhavener Stadtsparkassen Marathon dabei sein und finishen.
Olaf Kühn wurde am 16. Juni 1972 in Cuxhaven geboren und wuchs in Oxstedt auf. 1988 beendete er die Realschule und begann eine Ausbildung bei der Stadtsparkasse Cuxhaven. Nebenbei absolvierte er die Fachoberschule Wirtschaft an den BBS. Heute betreut er die Firmenkunden des Geldinstituts.
Der Sport spielte im Leben von Olaf Kühn immer eine große Rolle. Mit der A-Jugend des TSV Altenwalde spielte er in der Handball-Oberliga, er war Fußballer, Tennisspieler und auch als Volleyballer aktiv. Der Bandscheibenvorfall zwang ihn zum Nachdenken. Regelmäßiger Rückensport gehört zu seinem heutigen Leben und eben auch das Laufen. "Da werden Stress und Sorgen abgebaut, die psychische Stimmung steigt. Ich trainiere gerne für mich alleine, gerade abends nach dem Job kann man schön herunterfahren und zu sich selbst finden. Für mich die perfekte Entspannung und sogar eine Chance, in aller Ruhe Lösungsansätze für alle möglichen Dinge zu finden."

Nach fünf Jahren wagte er sich zum ersten Mal an einen Halbmarathon heran. Das war 2010 in Hamburg. Es folgten weitere Läufe über diese Distanz in Hannover, Bremen und Berlin. "Das war noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Dafür muss man auch ganz gezielt zwei bis drei Mal die Woche trainieren. Aber die Stimmung und die Atmosphäre waren so gut, dass es mich motiviert hat, noch einen draufzulegen."
Den ersten Marathon in Frankfurt am Main absolviert
Also nahm er seinen ersten Marathon ins Visier. Und diesen absolvierte er 2016 in Frankfurt. Er erreichte das Ziel in guten 3:46 Stunden, doch die Atmosphäre in Frankfurt kam bei weitem nicht an die in Hamburg oder Berlin heran.
"Für einen Marathon muss man wieder ganz anders trainieren. Viermal die Woche, Intervall-Training, Tempodauerläufe. So kommen 60 bis 80 Kilometer in der Woche zusammen. Plus Rückentraining im Outfit, denn das mache ich natürlich weiterhin, auch als präventive Maßnahme gegen einen weiteren Bandscheibenvorfall. Ebenso wie gezielten Muskelaufbau!"
871 Läufe über verschiedene Strecken mit 11177 Kilometern hat er aktuell auf seiner Lauf-App stehen. 2025 stehen bereits 30 Läufe mit 500 Kilometern zu Buche. "Ich war zwei Wochen krank, sonst wären da schon mehr drauf gewesen."

Drei große Marathonläufe stehen in 2025 an: Am 16. März geht es nach Rom, Ende April nach Hamburg, wo er die 3:30 Stundenmarke knacken möchte und dann geht es Ende September noch nach Berlin.
"Der Trainingsaufwand, um fünf Minuten schneller laufen zu können, ist übrigens enorm. Daher laufe ich jetzt auch schon mal 26 bis 32 Kilometer am Wochenende auf meiner Strecke Reinekestraße in Richtung Döse, Duhnen, Sahlenburg und Berensch. Ich bin aber auch schon mal mit dem Zug nach Cadenberge gefahren und dann nach Cuxhaven in rund drei Stunden zurückgelaufen."
2023 entdeckte er die Möglichkeit, seinen Lauf-Enthusiasmus mit Charity-Aktivitäten zu koppeln. "Ich war da für die Aktion 'Jede Oma zählt' unterwegs. Wir haben Geld gegen Altersarmut gesammelt. Diese Aktion war nicht nur auf Deutschland begrenzt, sondern weltweit konnte Gutes getan werden. Ich freue mich, wie sehr mich mein Freundes- und Bekanntenkreis dabei unterstützt hat, aber auch, wie viele Menschen aus ganz Deutschland mittlerweile bereit sind, kleinere oder größere Summen zu spenden." 2024 und 2025 ist er für die Aktion "Rote Nasen" unterwegs. "Menschen wird Lebensfreude und Lachen geschenkt, wenn sie es am nötigsten brauchen. Speziell ausgebildete Clowns bringen Humor und Hoffnung in Krankenhäuser, Pflegeheime und andere Einrichtungen." Wer Olaf Kühn und damit die "Roten Nasen" unterstützen möchte, geht ins Internet und kann spenden.
"2025 habe ich bereits 3300 Euro sammeln dürfen. Am Ende haben doch alle ein gutes Gefühl und wer eine Spendenbescheinigung haben möchte, bekommt diese auch automatisch. Für mich selbst ist jeder Euro ein Anreiz, weiterzumachen. Und dafür verbrauche ich sehr gerne sechs Paar Laufschuhe pro Jahr."