Noch stehen die Kitesurfer mit ihren Fahrzeugen direkt am Strand in Sahlenburg. Das soll sich mit dem Deichbau ändern. Die Pläne für das Mammutbauwerk werden konkreter. Für die Kiter bleibt demnach weniger Platz in direkter Wassernähe. Das sorgt für Unmut. Foto: Rauterberg
Noch stehen die Kitesurfer mit ihren Fahrzeugen direkt am Strand in Sahlenburg. Das soll sich mit dem Deichbau ändern. Die Pläne für das Mammutbauwerk werden konkreter. Für die Kiter bleibt demnach weniger Platz in direkter Wassernähe. Das sorgt für Unmut. Foto: Rauterberg
Kitesurfen

Kitesurfen in Cuxhaven: Große Sorgen um die Zukunft des Trendsports

von Jan Unruh | 03.10.2024

Sie sind ein Hingucker - die bunten Schirme am Himmel. Kitesurfen liegt im Trend. Immer mehr Menschen gehen diesem Sport nach. Der Verein "Cuxkiters" wächst stetig. Doch es gibt Sorgen um die Zukunft. Das hat mit dem Deichbau in Sahlenburg zu tun.

In Cuxhaven gibt es zwei Kitezonen, in denen die Sportler ihrer Leidenschaft nachgehen können - an der Kugelbake und in Sahlenburg. Neben einigen gewerblichen Anbietern des Trendsports hat sich in Cuxhaven vor Jahren ein Verein gegründet. Die "Cuxkiters" sind das große Aushängeschild der Szene - nicht nur in Cuxhaven. Fast 200 Mitglieder zählt der Verein. Trend steigend. Das Besondere an diesem ehrenamtlichen Engagement ist vor allem die ausgeprägte Jugendarbeit. Eine solche sucht bundesweit seinesgleichen.

Auch ein Grund dafür, dass der Verein mit Jannis Maus einen Olympia-Teilnehmer in seinen Reihen hat, der in diesem Sommer den fünften Platz erreichte. Er hat die Cuxkiters und auch Cuxhaven auf das internationale Tableau gehoben. Schon jetzt strömen viele Kiter von weit her an die Nordseeküste, um dort bei oftmals perfekten Windbedingungen aufs Brett zu steigen. Die Voraussetzungen in Sahlenburg sind dafür bisher hervorragend. Die Sportler können mit ihrem schweren und sperrigen Gepäck bis vor den Strand fahren. Das wird sich in dieser Form bald ändern. Grund dafür ist der Deichbau in Sahlenburg.

Schon seit einigen Jahren laufen die Vorbereitungen für das Mammutbauwerk. Nun wird es konkreter. Im nächsten Jahr soll Planungsrecht geschaffen werden, wie Stadtbaurat Andreas Eickmann auf einer Sitzung des Sportausschusses der Stadt Cuxhaven bekanntgab. Wenig begeistert über die bisherigen Pläne sind die Cuxkiter. An ihrem Spot im Wasser vor Sahlenburg werde sich zwar nichts ändern, doch der Parkplatz direkt vor den Dünen muss weichen. Es gab mehrere Gespräche zwischen Stadt, NLWKN und auch Verein. Die Vorstellungen weichen jedoch auseinander.

Vorstellungen sind weit auseinander

Die Stadt plant, einen kleinen Parkplatz hinter dem Restaurant Kliff anzukaufen, um dort Parkplätze zu schaffen. Laut Eickmann seien das in etwa 20 bis 25. Viel zu wenig, sagen Eleen und Jens Rauterberg von den Cuxkitern. Aktuell stehen bei gutem Kite-Wetter rund 70 bis 100 Fahrzeuge auf den Stellflächen am Sahlenburger Strand. "Wir haben in jedem Gespräch mit der Stadt gesagt, dass das nicht reichen wird", so Jens Rauterberg. Der Spot verliere deutlich an Attraktivität. Eickmann stellte jedoch in Aussicht, dass eine Be- und Entladezone für die Kiter eingerichtet werde. Die Sportler können demnach mit ihren Fahrzeugen bis zum Strand vorfahren, ihr Equipment ausladen und dann den Wagen rund 800 Meter entfernt auf den Großraumparkplätzen abstellen. "Das ist nicht unzumutbar", sagt Eickmann. 

Der Großteil der Ausschussmitglieder sah das anders. Das sei völlig realitätsfremd, so Dr. Dirk Timmermann, der als beratendes Mitglied von Sport in Cuxhaven dem Ausschuss angehört. Kein Kitesurfer schleppe seine sperrigen Sachen so weit oder gehe völlig durchnässt im Neoprenanzug zum Auto, um dieses zu holen. Wenn das so kommen würde, würden die Kiter woanders ihrem Sport nachgehen und nicht in Cuxhaven, so die Befürchtung von Eleen Rauterberg. Das würde nicht nur dem Verein, sondern der ganzen Stadt schaden, ist sich auch Thorsten Larschow (Die Grünen) sicher. "Wenn wir die Parkplätze so beschränken, haben wir ein Problem", sagt er. Für ihn bedeuten die Vorschläge der Verwaltung das Aus des Sports in Cuxhaven. "Wir müssen mehr Fläche generieren", sagt auch Andreas Wichmann (SPD). 

"Die Verwaltung muss eine Lösung finden. Das Kiten ist eine Attraktion für ganz Cuxhaven", so Enak Ferlemann (CDU). Und so beschloss der Ausschuss, einstimmig bei einer Enthaltung, dass die Verwaltung beauftragt wird, eine Planung vorzulegen, um möglichst viele Parkplätze in unmittelbarer Nähe zum Spot zu generieren. Für die Cuxkiter bleiben die Sorgen, doch sie haben auch Hoffnung, dass sie ihre erfolgreiche Vereinsarbeit auch in den nächsten Jahren in Sahlenburg fortsetzen können. 

Noch stehen die Kitesurfer mit ihren Fahrzeugen direkt am Strand in Sahlenburg. Das soll sich mit dem Deichbau ändern. Die Pläne für das Mammutbauwerk werden konkreter. Für die Kiter bleibt demnach weniger Platz in direkter Wassernähe. Das sorgt für Unmut. Foto: Rauterberg

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Jan Unruh

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

junruh@no-spamcuxonline.de

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