Ein Foto aus dem Jahr 2002: Lena Petermann (Bildmitte, Startnummer 422) ist beim Kinderlauf des Küstenmarathons am Start. Mittlerweile ist die 31-Jährige Fußballprofi beim SV Werder Bremen. An den Küstenmarathon hat sie ganz besondere Erinnerungen. Foto: Lütt
Ein Foto aus dem Jahr 2002: Lena Petermann (Bildmitte, Startnummer 422) ist beim Kinderlauf des Küstenmarathons am Start. Mittlerweile ist die 31-Jährige Fußballprofi beim SV Werder Bremen. An den Küstenmarathon hat sie ganz besondere Erinnerungen. Foto: Lütt
Lauf für die Kinderrechte

Küstenmarathon in Otterndorf: 25 Jahre voller Emotionen und Erfolge

19.09.2025

Der Küstenmarathon in Otterndorf feiert 25 Jahre voller bewegender Momente. Prominente Teilnehmer wie Lasse Lührs und Lena Petermann teilen ihre Erinnerungen und betonen die Bedeutung dieses einzigartigen Laufevents für Kinderrechte.

Viele ehemalige Promis und Profiläufer gratulieren zum 25-jährigen Jubiläum und wünschen dem Küstenmarathon auch in Zukunft viele bewegende Momente - sowohl sportlich als auch menschlich. Einer von ihnen ist der Wingster Lasse Lührs, der 2014 selbst beim Küstenmarathon mitlief und 2024 Olympiagold in Paris gewann. Er erinnert sich gerne an seine Teilnahme zurück und auch an seinen Auftritt im vergangenen Jahr: "Der Küstenmarathon in Otterndorf war für mich immer mehr als nur ein sportliches Event - er war und ist ein starkes Zeichen für Haltung und Verantwortung. Zu sehen, mit wie viel Begeisterung und Überzeugung Kinder und Jugendliche hier für ihre Rechte laufen, hat mir jedes Mal Gänsehaut bereitet. Dass die Kinderrechte inzwischen in der Landesverfassung von Niedersachsen verankert sind, ist ein großer Erfolg - und ich bin stolz, mit meiner Teilnahme über die Jahre ein kleines Stück dazu beigetragen zu haben, das Thema sichtbarer zu machen. Was Otterndorf für mich so besonders macht, ist diese einzigartige Mischung aus sportlichem Ehrgeiz, gesellschaftlichem Engagement und herzlicher Gemeinschaft. Der Lauf direkt an der Küste, die vielen ehrenamtlichen Helfer, das strahlende Lächeln der Kinder im Ziel - all das bleibt in Erinnerung."

Der Wingster Lasse Lührs ließ sich im vergangenen Jahr nach dem Olympia-Gold feiern. Foto: Keck

Läuferin Luminita Zaituc war zum ersten Mal 2002 dabei und nahm oft teil: "In Otterndorf habe ich mich immer willkommen gefühlt. Alles ist sehr familiär, freundlich und entspannend, als wärst du zu Hause. Das liegt nicht nur an der wunderschönen Landschaft und der guten Luft, sondern auch an den freundlichen und netten Menschen. Es gab jedes Mal schöne Momente beim Kinderrechtelauf. Ein Moment, der mir sehr am Herzen liegt, war 2014, als ich mit meiner damals dreijährigen Tochter teilnahm. Es war pure Freude!"

Luminita Zaituc war mit Tochter Alice beim Küstenmarathon 2014 am Start. Foto: Weisheit

Ohne Moderator Norbert König wäre der Küstenmarathon für Kinderrechte heute kaum vorstellbar: "Der Küstenmarathon ist für mich ein Fixpunkt im Kalender - wie Ostern, Weihnachten und die wichtigsten Geburtstage. Auch dieser Sonntag im September ist alljährlich ein Feiertag. Dass er mit dem Mikrofon auch ein bisschen Arbeit bedeutet, gerät zur Nebensache angesichts der Freude und Begeisterung, die auf und neben der Strecke herrschen, und in Anbetracht des riesigen Engagements des Orgateams um Annette Butzke. Ich erinnere mich noch bestens an meinen ersten Einsatz als Moderator und in Laufschuhen, als die Biathlon-Weltmeisterin Petra Behle sich über die fünf Kilometer netterweise meinem Tempo angepasst hat. Sie hat, wie so viele andere prominente Gäste - von Kugelstoßer David Storl über Sprinterin Lisa Mayer bis zum Dauerläufer Dieter Baumann - die einmalige Gastfreundschaft in Otterndorf genossen. Was für ein Glück, dass Johannes Schmidt zur Jahrtausendwende den Küstenmarathon 'erfunden‘ hat - gewiss auch ein Grund dafür, dass dem ehemaligen Vorsitzenden des Kinderschutzbundes Niedersachsen, einem Leuchtturm im Ehrenamtsbereich, das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde."

Moderator Norbert König im Gespräch mit Diskuswerfer Daniel jasinski Foto: Monsees

Auch Läufer Thorben Dietz erinnert sich gerne an den Küstenmarathon: "Besonders in Erinnerung geblieben ist mir das familiäre Flair im Athletenhotel und das 'Rundum-sorglos-Paket‘. Im Vorfeld wurde an so vieles gedacht: Anreise, sportlerfreundliche Verpflegung - all das hat dazu beigetragen, dass man sich sofort wohlgefühlt hat. Am meisten aber habe ich den Zieleinlauf im Kopf. Damals hätte ich nie gedacht, unter die Top 3 zu kommen - die Konkurrenz aus Ostafrika war sehr stark. Umso größer war die Freude über meinen überraschenden dritten Platz. Ich würde sehr gern in den nächsten Jahren wieder zum Küstenmarathon zurückkehren, weil ich die Verbindung von Weltkindertag und Laufsport einfach sensationell finde. Ich wünschte, ich könnte in Süddeutschland auch nur annähernd etwas Ähnliches auf die Beine stellen."

Thorben Dietz (r.) lief beim Küstenmarathon vor zehn Jahren aufs Treppchen. Foto: Unruh

Diskuswerfer Daniel Jasinski, der bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio Bronze gewann, war noch im selben Jahr in Otterndorf am Start: "Es waren schöne Tage in Otterndorf, an die wir gerne zurückdenken. Ich finde es großartig, dass mit dem Küstenmarathon das Wertvollste unterstützt wird, was wir haben - unsere Kinder! Ich weiß bis heute, wie glücklich die kleinen Läufer waren, mit mir die 421 Meter zu laufen und damit die Veranstaltung zu eröffnen. Diese Kombination aus Sport und dem Einsatz für die Rechte der Kinder, die wunderbare Atmosphäre vor Ort und nicht zuletzt die herzliche und warme Art, mit der ich empfangen wurde, machen den Kinderrechtelauf in Otterndorf für mich zu einem Erlebnis, an das ich mich unglaublich gerne erinnere und jedem empfehlen kann, einmal daran teilzunehmen."

Wenn die Otterndorferin Lena Petermann an den Küstenmarathon zurückdenkt, denkt sie an das Jahr 2002. Als Achtjährige nahm sie am Kinderlauf in ihrer Heimatstadt teil. Die heutige Fußball-Bundesligaspielerin gewann den Lauf - und bekam ein besonderes Geschenk: Die Schuhe der Marathon-Vize-Europameisterin Luminita Zaituc, die zuvor für einen guten Zweck versteigert wurden. "Die Schuhe hingen ganz lange noch in meinem Kinderzimmer an der Wand", erinnert sich Petermann. Mittlerweile sind sie in einem Umzugskarton verschwunden. Auch in den Jahren danach ist sie beim Küstenmarathon immer mal wieder am Start gewesen. Mittlerweile trägt sie lieber Fußball- statt Laufschuhe. "Ich mag schon eher die kürzeren Läufe", sagt sie mit einem Schmunzeln. Am Freitagabend wird Petermann als Gast bei den Sportgesprächen in der Sparkassenfiliale in Otterndorf dabei sein. Den Marathon am Sonntag wird sie verpassen. An dem Tag spielt ihre Mannschaft, der SV Werder Bremen in der Frauen-Bundesliga gegen Hoffenheim. Petermann ist noch verletzt und wird ihr Team von außen unterstützen. 

Ann-Kathrin Kopf startete auch bereits als kleines Kind beim Küstenmarathon. Es war der Startschuss für eine erfolgreiche Leichtathletik-Karriere. Foto: Lütt

Die Otterndorferin Ann-Kathrin Kopf war als Leichtathletin in der ganzen Welt unterwegs. Der Küstenmarathon in ihrer Heimatstadt Otterndorf war der Startschuss für diese Karriere. "Der Küstenmarathon ist für mich eine echte Herzensangelegenheit. Dieser besonderen Laufveranstaltung habe ich persönlich unglaublich viel zu verdanken - ohne den Küstenmarathon wäre ich vielleicht nie zur Leichtathletik gekommen, hätte nicht so viele unvergessliche Momente erlebt und wäre heute nicht die, die ich bin. Der Küstenmarathon hat mich - und sicherlich auch viele andere - geprägt. Wir sind mit ihm aufgewachsen, groß geworden und durften erleben, wie die Kinderrechte ein Gesicht und eine Bühne bekommen haben. Das ist großartig. Otterndorf - und der Küstenmarathon - werden für mich immer ein Stück Heimat bleiben. Und deshalb komme ich jedes Jahr aufs Neue wieder. 

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