Radsportoffensive in der Wingst: Pilotprojekt soll den Sport beleben
Die Wingst startet eine Radsportoffensive. Dieses innovative Pilotprojekt soll den Radsport beleben und neue Wege eröffnen. Aktionen für Kinder und Familien versprechen spannende Erlebnisse auf zwei Rädern.
Fahrradfahren ist gesund. Egal, ob man sportlich auf Kilometerjagd ist oder nur von A nach B fährt. Das ist keine neue Erkenntnis. Das Fahrrad spielt gerade in der Wingst schon seit vielen Jahren eine besondere Rolle. Das hat vor allem mit einer Sportart zu tun: Triathlon. Nun soll ein neues Pilotprojekt des VfL Wingst nicht nur den Triathlon, sondern vor allem das Radfahren fördern.
In der kleinen Turnhalle der Wingster Grundschule toben rund 20 Kinder herum. Es ist wuselig. Einmal in der Woche treffen sich die Nachwuchs-Triathleten des VfL Wingst zum Training. In den Wintermonaten in der Halle. Auch wenn der Platz begrenzt ist, kommen die Mädchen und Jungs ins Schwitzen. Das Radfahren spielt an diesem Trainingstag keine Rolle. Das wird sich in den nächsten Wochen und Monaten aber ändern. Ab dem kommenden Jahr greift die sogenannte Radsportoffensive - ein landesweites Pilotprojekt des Landessportbundes Niedersachsen mit dem VfL Wingst. Auch die jungen Triathleten sollen dieses mit Leben füllen. "Wir wollen den Radsport in den Fokus rücken", sagt Heino Grewe-Ibert. Der 69-Jährige ist Triathlon-Trainer beim VfL und einer der Väter des großen Triathlon-Erfolges in der Wingst. Er selbst war jahrelang für den Triathlon-Verband deutschlandweit unterwegs. Seit rund sieben Jahren ist er wieder zurück in der Heimat. Seitdem arbeitet er zusammen mit seiner Frau Silke Schröder an der Förderung des Triathlonsports. Nun in Form des neuen Projektes.

Die Wingst ist seit vielen Jahren ein Aushängeschild in Sachen Triathlon. Die erste Schülerserie wurde vor fast genau 30 Jahren in der Wingst beschlossen und im folgenden Jahr mit vier Veranstaltungen in Niedersachsen gestartet. Vor 20 Jahren gab es den Startschuss für den weltgrößten Schülertriathlon in der Wingst mit 3500 Startern aus 55 Schulen. Eine Veranstaltung mit Vorbildcharakter. "Die Wingst ist bundesweit ein Begriff", sagt Heino Grewe-Ibert. Nicht zuletzt durch den Wingster Olympiasieger Lasse Lührs, der seinen ersten Triathlon in seiner Heimat absolvierte und vor der Haustür quasi die ersten großen Schritte auf dem Weg zum Spitzensportler machte.
Mit der Radsportoffensive geht die Wingst neue Wege, was auch beim Landessportbund Begeisterung auslöste. Mit 8000 Euro fördert der LSB die Initiative der Wingster. Der Zeitraum des Projektes erstreckt sich über zwei Jahre. So richtig geht es aber erst im kommenden Jahr los. Neben den vielen Projekttagen an Kindergärten und Schulen, finden in dem Zeitraum Angebote mit weiteren Zielgruppen, wie Familien, zu unterschiedlichen Themen statt. Tagesfahrten, Wochenendtouren in die Region und den Harz, sowie Ferienspaßaktionen, eine Deutschlandtour und eine Alpenüberquerung runden das Angebot ab. Gerade die Alpenüberquerung löst in den Augen von Grewe-Ibert ein Strahlen aus. Es soll einer der Höhepunkte dieser Radsportoffensive sein. Doch das Projekt ist aus seiner Sicht viel mehr. "Diese Offensive sehe ich als Saatkorn. Viele Dinge werden hoffentlich entstehen, die wir noch gar nicht voraussehen können", sagt Heino Grewe-Ibert, der einer von insgesamt acht Trainern des VfL Wingst ist, die sich in diesem Projekt engagieren. Er freut sich auf die anstehende Zeit - auch wenn eine Menge Arbeit auf ihn und seine Mitstreiter wartet.
