Nach Sanierung: Wingster Tennishalle überzeugt mit besten Spielbedingungen
Mit eisigen Temperaturen und marodem Dach hatte die Tennishalle des VfL Wingst zu kämpfen. Dank einer umfangreichen Sanierung erstrahlt sie nun in neuem Glanz und zieht Spielerinnen und Spieler magisch an. Der Weg dahin war ein Kraftakt.
Der Teppichboden erstrahlt in sattem Blau, an der Decke hängen imposante Heizkörper, die für ein mildes Raumklima sorgen, das marode Dach wurde komplett erneuert und mit einer großen Photovoltaikanlage bestückt - in der Tennishalle des VfL Wingst ist in den vergangenen Wochen und Monaten einiges passiert. Für rund 460.000 Euro wurde diese aufwendig saniert und restauriert. Das war auch dringend nötig. Die Halle aus den 70er-Jahren war in die Jahre gekommen. Im Winter herrschten eisige Temperaturen, da die Tennishalle kaum gedämmt war. Trainingseinheiten bei drei bis vier Grad Celsius Hallentemperatur waren keine Seltenheit. Umstände, die so nicht mehr tragbar waren für den Verein und die Nutzer der Tennishalle. Vor knapp fünf Jahren entwickelte sich die Idee der Sanierung. Die ersten Kostenschätzungen beliefen sich auf rund 2,5 Millionen Euro, wie Vereinsvorsitzender Michael Schlobohm im Rahmen einer Eröffnungsfeier der restaurierten Halle sagte. Zu viel für Verein und Gemeinde. Der VfL musste andere Mittel und Wege finden, die Halle wieder auf Vordermann zu bringen. Doch der Widerstand im Umfeld war groß. Als die Planungen für eine Restaurierung der Halle begannen, zählte die Tennissparte des Vereins gerade einmal acht aktive Mitglieder. Die Abteilung befand sich im "Dornröschenschlaf". Aus dieser wurde sie geweckt - nicht zuletzt durch die Hallensanierung. Schon im Vorfeld stieg die Mitgliederzahl stetig. Mittlerweile schlagen rund 40 Aktive regelmäßig in der Halle und auf den beiden Außenplätzen am Spiel- und Sportpark auf. "Jetzt geht es darum, das Ganze zu verstetigen", sagte Schlobohm.

Die Bedingungen mit der "neuen" Halle sollen ihren Teil dazu beitragen. Die Abozahlen steigen und auch die Nachfrage nach Einzelstunden wächst. "Nur mit den eigenen Leuten geht es aber nicht. Wir sind auf die Nachbarvereine angewiesen", sagte Schlobohm. Die kann er nun mit hervorragenden Bedingungen locken - auch wenn ein paar Kleinigkeiten in den nächsten Jahren erledigt werden müssen. Es geht nicht alles auf einmal. Das weiß Schlobohm, der in den vergangenen Jahren im VfL Wingst fast 1,2 Millionen Euro bewegt hat. Neben der umfangreichen Sanierung der Tennishalle hat der Verein auch das Vereinsheim am Sportplatz aufwendig umgebaut. Hinzu kommen neue Flutlichter sowie Beregnungsanlagen für die Sportplätze und die Ertüchtigung des "Dartorts". All das war nur mithilfe von Fördergeldern möglich. So wie nun auch die Sanierung der Tennishalle. Fast die Hälfte der Kosten steuerte der Landessportbund mit Fördergeldern bei. Der Rest wurde vom Verein selbst finanziert. "Am Anfang wurde ich für verrückt erklärt", sagte Schlobohm. Er und sein Team haben aber immer an der Idee festgehalten. Vom Ergebnis konnten sich am Wochenende nicht nur die direkt Beteiligten, sondern auch interessierte Bürger und Tennisspielerinnen und -spieler ein Bild machen. "Bisher habe ich nur positive Rückmeldungen erhalten", so Michael Schlobohm. Auch am Tag der offenen Tür. Familie Quast aus Balje hat sofort den Schläger in die Hand genommen und ein paar Bälle über das Netz geschlagen. Vor allem die achtjährige Hanna war voller Eifer dabei. Erst vor wenigen Wochen hat sie mit dem Tennisspielen beim VfL Wingst angefangen. Auch Mama Christina und Papa Marten haben ihre Tennisleidenschaft wieder aufleben lassen - nicht zuletzt wegen der guten Bedingungen im Winter in der frisch sanierten Wingster Tennishalle.