Wingst und Cadenberge vereinen Kräfte: Fußball-Zusammenschluss war "Frage der Zeit"
Wenn zwei Fußballvereine ihre Kräfte bündeln, geht es um mehr als nur den sportlichen Erfolg. Warum der Zusammenschluss zur SG Am Dobrock für Wingst und Cadenberge alternativlos ist und welche Herausforderungen die Zukunft birgt.
Der VfL Wingst kämpft in der Fußball-Kreisliga um den Klassenerhalt, Germania Cadenberge eine Klasse tiefer um den Aufstieg. Noch jeder für sich. Ab dem Sommer nicht mehr. Dann machen beide Vereine gemeinsame Sache im Herrenfußballbereich. Der VfL Wingst und der TSV Germania Cadenberge schließen sich als SG Am Dobrock zusammen und wollen damit die Kräfte bündeln. "Wir müssen die Reißleine ziehen", sagte Kevin Griemsmann, Fußballabteilungsleiter in Cadenberge. Vor knapp sechs Wochen setzten sich die beiden Vereine erstmals zusammen. Dann ging es rasant.

Auch die Wingster sahen keine andere Möglichkeit. Beim Blick auf die Zahlen der aktiven Spieler war der Zusammenschluss auch nach Aussage des neuen Wingster Fußballobmanns, Steffen Frommhold, alternativlos. Beide Vereine haben in der aktuellen Spielzeit schon mächtig zu kämpfen, genügend Spieler Wochenende für Wochenende auf den Platz zu bringen. "Wir sind noch sehr abhängig von der Altherrenmannschaft", sagt Frommhold. Das soll und muss sich jetzt ändern.

Unabhängig voneinander haben beide Vereine Mitgliederversammlungen der Fußballabteilungen veranstaltet und über die Pläne berichtet. Ein weiterer gemeinsamer Infoabend soll am Freitag, 25. April, ab 19 Uhr im Gasthaus Butt folgen. Dort sollen auch weitere Details zum Zusammenschluss bekannt gegeben werden. Klar ist, dass es ab der kommenden Saison wohl nur noch drei Herrenteams geben wird. Aktuell sind es vier, wenn man die Teams beider Vereine zusammenzählt. "Die Erste Herren ist das Aushängeschild", sagt Griemsmann. Die wird sehr wahrscheinlich in der Kreisliga an den Start gehen. Dann soll es nach den Aussagen der beiden Fußballabteilungsleiter eine weitere 11er-Mannschaft (1. Kreisklasse) und eine 9er-Mannschaft (3. Kreisklasse) geben. "Bis jetzt war der Zusammenschluss relativ einfach. Die Arbeit liegt aber noch vor uns", sagt Frommhold.
Die Vereine haben jedoch schon in anderen Bereichen Erfahrungen gesammelt. Im Senioren- und im Juniorenbereich gibt es schon seit einiger Zeit eine Zusammenarbeit. Die wurde nun ausgeweitet. Für die beiden jungen Abteilungsleiter Kevin Griemsmann und Steffen Frommhold auch eine besondere Situation. Sie sollen mit den Vorständen beider Vereine im Rücken das Konstrukt mit Leben füllen - und müssen auch gegen den ein oder anderen Widerstand ankämpfen. "Es gibt immer welche, die Bauchschmerzen haben", sagt Frommhold. Helfen soll auch der gemeinsame Infoabend am Freitag. "Ein solcher Zusammenschluss war nur noch eine Frage der Zeit", sagt Griemsmann. "Wir müssen uns nun dieser Verantwortung stellen", sagt Cadenberges Abteilungsleiter weiter.