
50 Jahre Kita St. Marien Cuxhaven: Kinder und Erwachsene wollen nicht allein feiern
Am 1. April 1975 öffnete die katholische Kindertagesstätte St. Marien - zur Zeit des damaligen Pfarrers Spichal - ihre Türen. Innovative Konzepte hielten im Laufe der Jahrzehnte Einzug. Erinnerungen sollen bei einem großen Fest ausgetauscht werden.
An den Start ging die Einrichtung als Regelkindergarten, der mit drei Vormittagsgruppen, einer Nachmittagsgruppe und einer Ganztagsgruppe nach dem damals üblichen traditionellen Konzept des geschlossenen Gruppensystems arbeitete.
Im Jahr 1987 wurden durch die Schließung des Kindergartens der Lebenshilfe die ersten Kinder mit Behinderung aufgenommen. Von 1988 bis 1991 nahm die Kita an einem Erprobungsprojekt zum Thema Integration teil. Schon damals setzte sich die Leiterin Brigitte Elster für Offenheit und Toleranz ein, legte den Grundstein für gemeinsame Erziehung als festen Bestandteil der pädagogischen Arbeit und begann damit, sowohl Erzieherinnen beider christlicher Konfessionen einzustellen als auch Kinder aller Religionen und Kulturen aufzunehmen.
Umgestaltung und offenes Konzept
In einer Langzeitfortbildung, begleitet von Wieland und Regel, wurde aufgrund der gewonnenen Erkenntnis, dass Kinder durch die aktive Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt die Fähigkeit besitzen, die eigene Entwicklung voranzutreiben und dass Psychomotorik ein wesentlicher Bestandteil dieses Prozesses ist, der Kindergarten zu einem "Bewegungskindergarten" mit offenem Konzept umgestaltet.
An die Stelle der Gruppenräume traten Funktionsräume, wobei die Kinder weiterhin die Geborgenheit ihrer Stammgruppen genießen konnten, darüber hinaus aber viele Freiheiten und Möglichkeiten hatten, sich zum Beispiel in den Bewegungsräumen, im Rollenspielraum, im Ruheraum oder in der Werkstatt zu verwirklichen.
Am Bedarf der Eltern orientiert
Im Jahr 1998 wurde aufgrund des Bedarfs in der Elternschaft eine Hortgruppe eingerichtet, 2005 eine Gruppe für zweijährige Kinder, ebenfalls am Bedarf der Eltern orientiert.
Seit September 2006 bot die Kita drei Vormittagsgruppen und eine Ganztagsgruppe, eine Krippen- und eine Hortgruppe an. Das derzeitige Angebot beinhaltet vier Regelgruppen (integrativ), eine Hort- und eine Krippengruppe.
Die katholische Kindertagesstätte St. Marien sei auch heute noch flexibel und bereit, sich den immer schneller wechselnden gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen und sich an den Bedürfnissen der Kinder und der Eltern zu orientieren, heißt es in einem zugesandten Bericht.
Kita ist keine isolierte Stätte
Durch intensive Zusammenarbeit mit den Eltern und Beteiligung der Kinder an für sie relevanten Themen, aber auch durch die Zusammenarbeit mit externen Institutionen, zum Beispiel regelmäßige Besuche auf dem Bauernhof, im Schrebergarten oder der Stadtbibliothek und anderen pädagogischen Einrichtungen vor Ort kann den Kindern ein breit gefächertes Spektrum an Erlebens- und Erfahrungsmöglichkeiten angeboten werden.
"Uns ist bewusst, dass pädagogische Arbeit nie ein fertiges Konzept ist, das einmal geschrieben und in Stein gemeißelt ist, sondern ein fortdauernder Prozess, der immer wieder überprüft und an neue Situationen angepasst werden muss" sagt Frank Düttmann, Diplom-Sozialpädagoge und aktueller Leiter der Einrichtung (nach Brigitte Elster von 1975 bis 2005 und Christiane Zimmermann von 2005 bis 2022).
Dank und Begegnung beim Geburtstagsfest
Bei allen, die in der Vergangenheit und in der Gegenwart daran mitgearbeitet haben, möchten sich das Team, die Eltern und die Kinder der Kita St. Marien mit einem großen Fest am Sonntag, 27. April, ab 10 Uhr bedanken. Der Tag beginnt mit dem Gottesdienst in der Kirche St. Marien, der in ein Fest auf dem Kita-Gelände) übergehen wird. Eingeladen sind alle, die eine Verbindung zur Kita haben, vor allem auch ehemalige Kinder und Mitarbeitende.
