Sie sind regelmäßig im Café Freundschaft: (v.l.) Oleg Makar, Yuriy Shmorgun, Dirk Paulsen und Ivan Sevostianov. Foto: Märthe Werder
Sie sind regelmäßig im Café Freundschaft: (v.l.) Oleg Makar, Yuriy Shmorgun, Dirk Paulsen und Ivan Sevostianov. Foto: Märthe Werder
Café Freundschaft

Adventsspendenaktion: "Jeder bringt seine eigene Geschichte mit"

von Märthe Werder | 23.12.2025

Die traditionelle Adventsaktion "CN/NEZ-Leser helfen" von der Cuxhaven-Niederelbe Verlagsgesellschaft (CNV) ist diesmal den Flüchtlingsinitiativen "Offenes Herz Altenwalde" (OHA) und "Cadenberge hilft" gewidmet. Heute: Das Café Freundschaft.

Kaffeetassen werden herumgereicht, Kuchen steht auf den Tischen und Kinder laufen herum und spielen. Die Tische sind zu einem großen Viereck zusammengestellt. "Man kommt einfach vorbei", erzählt Dirk Paulsen. Er hilft seit 2015 ehrenamtlich beim Offenen Herz Altenwalde (OHA) mit. 2022 wurde das "Ukrainecafé" ins Leben gerufen. Es sollte eine Begegnungsstätte für Flüchtlinge aus der Ukraine sein, wo sie sich treffen und austauschen können. Seit einem Jahr steht das Café für alle Nationalitäten offen und trägt den Namen "Café Freundschaft". "Es ist ein multikulturelles Café mit einer freundschaftlichen Atmosphäre. Jeder bringt seine eigene Geschichte mit", so Paulsen.

Nataliia Merkushova ist vor zwei Jahren nach Deutschland gekommen. Seit Kurzem lebt die Ukrainerin in Cuxhaven. Sie mache einen Deutschkurs und sei auf der Suche nach einem Job als Näherin. "Der Beruf wird hier nicht so sehr gebraucht", beschreibt sie ihre Lage. Das Café Freundschaft besucht sie zum ersten Mal. Ihr größter Wunsch für die Zukunft: "Hauptsache der Krieg wird beendet", sagt die Ukrainerin.

Kommunikation ist Sinn und Zweck

"Wir hätten gerne alle hier im Café", betont Heike Hebecker. Sie ist eine der Ehrenamtlichen im Café Freundschaft und kümmert sich ebenfalls um Sprachkurse beim OHA. Sie finde es sehr schade, dass überhaupt keine Cuxhavener vorbeikämen. "Sinn und Zweck des Cafés ist die Kommunikation. Es ist für die Geflüchteten eine Gelegenheit, Deutsch zu sprechen", erklärt sie. Kaffee und Kuchen würden vom OHA beigesteuert. Die Geflüchteten bringen manchmal aber auch etwas mit, sagt die Ehrenamtliche.

Reger Austausch findet dienstags im Café Freundschaft vom Offenen Herz Altenwalde (OHA) statt. Foto: Märthe Werder

"100 bis 150 Lebensläufe verschickt"

Bereits seit einem Jahr kommt Ivan Sevostianov regelmäßig ins Café. Vor drei Jahren ist er mit seiner Familie wegen des Krieges aus der Ukraine geflohen. Für ihn war es schwierig, einen Job zu finden. "Ich habe 100 bis 150 Lebensläufe verschickt", erinnert er sich. Inzwischen arbeitet er seit zwei Jahren als Konstrukteur bei der Firma Hebold Systems. Die Arbeit gefalle ihm gut, jedoch fehle ihm die Kommunikation im Job. "Ich arbeite hauptsächlich schweigend", erklärt der Ukrainer. Im Café Freundschaft habe er die Möglichkeit gefunden, sich regelmäßig auszutauschen.

Wie viele Personen dienstags kommen, sei immer unterschiedlich, berichtet Ulli Milde. Die Cuxhavenerin sei von Anfang an dabei gewesen und engagiere sich vielfältig. "Es macht mir Freude", erzählt sie. Im Sommer würden sie mit den Kindern oft rausgehen. Im Café wird auch Kinderbetreuung angeboten.

Ukrainischer Abschluss wird nicht anerkannt

"Ich wünsche mir, dass der Krieg aufhört", sagt auch Yuriy Shmorgun. Der Ukrainer ist seit drei Jahren regelmäßig im Café Freundschaft. Er ist gelernter Chemieingenieur und sucht aktuell einen Job. Dafür bekomme er Hilfe vom OHA. Das Problem sei, dass sein Abschluss in Deutschland nicht anerkannt werde, berichtet er.

"Viele ukrainische Freunde kommen ins Café und ich habe hier auch neue Freundschaften geschlossen", erzählt er über das Café. Mit dem Ehrenamtlichen Dirk Paulsen fahre er auch gemeinsam Fahrrad. Das Café Freundschaft findet dienstags von 16 Uhr bis 17.30 Uhr im Vorwerk 5 in Cuxhaven statt.

Das Symbol für die Adventsspendenaktion "CN/NEZ-Leser helfen".

So kommt Ihre Spende an

  • Unsere inzwischen traditionelle Adventsaktion "CN/NEZ-Leser helfen" ist diesmal den Flüchtlingsinitiativen "Offenes Herz Altenwalde" und "Cadenberge hilft" gewidmet.
  • Die Cuxhavener Nachrichten und die Niederelbe-Zeitung sowie das Newsportal cnv-medien.de organisieren die Spendenaktion, um diese Arbeit zu unterstützen.
  • Die CN und NEZ stellen über die Adventszeit das ehrenamtliche Engagement in den Mittelpunkt.
  • Wichtig: Bis zum 31. Dezember können Sie Spenden auf die entsprechenden Konten einzahlen.
  • Wichtiger Hinweis: Häufig erfolgt bei den Banken eine automatisierte Überprüfung, ob der angegebene Name des Zahlungsempfängers korrekt ist. In einigen Fällen ist es vorgekommen, dass die korrekten Angaben zunächst abgelehnt wurden. Auf die Frage, ob man trotzdem die Überweisung auf das angegebene Konto vornehmen möchte, kann diese mit "Ja" bestätigt werden, damit die Überweisung erfolgt.

  • Spendenbescheinigungen werden nach Ende der Aktion ausgestellt. Wenn Sie eine Spendenbescheinigung wünschen, geben Sie bitte Ihren Namen und Ihre Adresse auf dem Überweisungsträger an. Die Namen der Spenderinnen und Spender werden in den Print-Ausgaben von Cuxhavener Nachrichten und Niederelbe-Zeitung veröffentlicht. Wer das nicht wünscht, vermerkt dies bitte auf dem Überweisungsträger.
  • Das Konto für "Cadenberge hilft": Kirchengemeinde Cadenberge; Vermerk: Flüchtlingshilfe Cadenberge; WESPA Cadenberge; BIC: BRLADE21BRS; IBAN: DE28 2925 0000 0161 0002 40.
  • Das Konto für "Offenes Herz Altenwalde": Ev.-luth. Kirchenamt Elbe-Weser; Vermerk OHA; SSK Cuxhaven; IBAN DE 32 2415 0001 0000 1089 02.

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Märthe Werder

Volontärin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

mwerder@no-spamcuxonline.de

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