Dieser Abschnitt am Hadelner Elbdeich in Höhe Glameyer Stack wird ab der kommenden Woche zur Großbaustelle. Verbandsgeschäftsführer Torsten Heitsch zeigt, wie hoch der Deich nach Ende der Erhöhung sein wird. Verbandsingenieur Florian Heitsch und Schultheiß Armin Heidmann (r.) sind gespannt auf den Beginn der Baumaßnahme, die bis Mitte September andauern wird. Foto: Rohde
Dieser Abschnitt am Hadelner Elbdeich in Höhe Glameyer Stack wird ab der kommenden Woche zur Großbaustelle. Verbandsgeschäftsführer Torsten Heitsch zeigt, wie hoch der Deich nach Ende der Erhöhung sein wird. Verbandsingenieur Florian Heitsch und Schultheiß Armin Heidmann (r.) sind gespannt auf den Beginn der Baumaßnahme, die bis Mitte September andauern wird. Foto: Rohde
Erde aus Fehmarnbelttunnel

Elbdeich zwischen Otterndorf und Altenbruch wird deutlich erhöht

von Ulrich Rohde | 25.07.2023

Das ist wie ein Sechser im Lotto für den Hadelner Deich- und Gewässerverband. Schon in der kommenden Woche können die Arbeiten beginnen, um den Hauptdeich im Bereich des Glameyer Stacks an der Elbe um bis zu 70 Zentimeter zu erhöhen.

Das Material dafür erhält der Verband aus dem Bau des Fehmarnbelttunnels. Und das kam so: Im Mai erhielt Verbandsgeschäftsführer Torsten Heitsch einen Anruf mit der Frage, ob er Kleierde im Deich einbauen wolle. In den Länderverträgen zwischen Dänemark und Deutschland ist vorgesehen, dass die Erde aus dem Tunnelbau bei Puttgarden auf Fehmarn einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden muss. Heitsch wollte. Und der Zufall will es, dass das Cuxhavener Unternehmen Machulez sowohl für den Schiffstransport von Steinen aus Norwegen für den Tunnel sorgt, als auch den Abtransport von Erde übernimmt.

"Eine einmalige Gelegenheit"

"Dann haben sich die Ereignisse überschlagen", sagt Heitsch. Ein Gutachten bestätigte, dass die Kleierde aus Fehmarn für den Hadelner Elbdeich geeignet ist. Bund und Land Niedersachsen stimmten dem Antrag des Verbandes zur Deichverstärkung zu und übernehmen per Gemeinschaftsaufgabe die Kosten. "Eine einmalige Gelegenheit", sagt Torsten Heitsch. Auch Stadt und Landkreis Cuxhaven haben "grünes Licht" gegeben. Die Genehmigung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns trudelte am Donnerstag voriger Woche ein. Die Baljer Firma CSK Chr. Schlichtmann Kulturbau erhielt den Auftrag für die Arbeiten am Deich. Und am kommenden Montag geht es schon mit den vorbereitenden Arbeiten los.

Alles soll im ersten Abschnitt bis Mitte September fertig sein

Es handelt sich um eine Unterhaltungsmaßnahme, aber die hat es in sich. Der Deich wird in Höhe des Sommercamps in Otterndorf-Müggendorf von durchschnittlich 8,60 Meter auf bis zu 9,30 Meter erhöht. Dazu wird der Oberboden abgenommen, dann erfolgt der Einbau des Kleis, danach kommt der Oberboden wieder oben drauf und wird eingesät. Das alles soll im ersten Abschnitt bis Mitte September fertig sein.

"Einfach, schnell und kostengünstig"

In diesem Jahr soll der Deich an dieser neuralgischen Stelle für den Küstenschutz am Glameyer Stack auf rund 400 Meter Länge erhöht werden, erklärt Verbandsingenieur Florian Heitsch. Im nächsten Jahr werde es dann in Richtung Altenbruch weiter gehen. Insgesamt kann der Verband mit gut 100.000 Kubikmeter Klei rechnen. "Einfach, schnell und kostengünstig", beschreibt Schultheiß Armin Heidmann die Maßnahme, die nur ein Zehntel der üblichen Kosten verursacht, etwa 200.000 Euro für den ersten Abschnitt.

Für die nächsten 50 Jahre Ruhe

Allerdings ist in den kommenden Wochen mit regem Lkw-Verkehr zu rechnen. Alle fünf bis sechs Tage kommt das Transportschiff in Cuxhaven an und bringt je 3250 Tonnen Erde pro Ladung. Die müssen auf Lkw umgeladen werden, 120 bis 140 Fuhren pro Schiff. Bis zu 14 Stunden lang wird gefahren, von Cuxhaven über die B73 nach Otterndorf, nach Müggendorf und von dort nach Wehldorf, um am Schafstall an den Deich zu gelangen. Zurück geht es am Deich entlang neben dem Sommercamp zur Besenhalmer Trift und von da wieder zurück nach Cuxhaven. Die erste Ladung wird schon am Donnerstag in einer Woche erwartet. "Wenn die Deicherhöhung fertig ist, haben wir hier für die nächsten 50 Jahre Ruhe", sagt Torsten Heitsch.

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Ulrich Rohde

Redaktionsleiter
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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