
"Der schönste Stadtteil von Cuxhaven" wurde von Kindern erbaut
Seit 2017 treibt es jedes Jahr in den letzten zwei Wochen der Sommerferien zahlreiche Kinder nach Altenwalde. Der Grund: das Bretterdorf "Hammer". Hier können sich die Nachwuchs-Baumeister so richtig austoben.
"Wo ist der schönste Stadtteil von Cuxhaven?", schallte es die vergangenen Tage immer wieder durch die Straßen und Wege rund um den Altenwalder Bürgerpark. "Hammer!!", lautete die klare Antwort mehrerer Hobby-Baumeister im Alter von sechs bis 13 Jahren. Das freudige Echo spricht für sich.

Ein kreatives Abenteuer geht zu Ende
Mit einem lachenden und weinenden Auge blicken die Organisatoren und Teilnehmer der diesjährigen Aktion "Hammer - Das Bretterdorf" zurück. Zwei Wochen des kreativen Schaffens neigen sich dem Ende zu: Das Bretterdorf in Altenwalde, ein offenes Betreuungsprojekt für Kinder, hat erneut seine Magie entfaltet. Seit 2017 begeistert das Bretterdorf Kinder aus der ganzen Region mit einem beliebten Angebot in den letzten beiden Sommerferienwochen. Ausschließlich durch Spenden finanziert und dank Ehrenamtlichen betreut - damit die Teilnahme für Kinder kostenfrei ist.

Ein lebendiges Dorf aus Holz
Auch in diesem Jahr verwandelten die maximal 100 Kinder, die sich pro Tag von montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr auf dem Bauplatz austoben konnten, gespendetes Holz in ein lebendiges Dorf - von einem Blumenshop, einem Kaufhaus und einer Feuerwehr bis hin zu einem Kiosk und einer McDonald's-Filiale. Die Kinder konnten ihrer Kreativität freien Lauf lassen und mit Teamarbeit beeindruckende Ergebnisse erzielen. "Wir möchten den Kindern so viel Freiraum wie möglich geben, um ihre Ideen umzusetzen", erklärte Sonja Hesse (Jugendförderverein "Wir für uns in Altenwalde"), eine der sieben Organisatoren.

Der unermüdliche Einsatz der Helfer
Besonders bemerkenswert war der unermüdliche Einsatz der insgesamt 60 freiwilligen Helfer. "Um den Platz am Laufen zu halten, benötigten wir mindestens 30 Personen, um alle Stationen zu besetzen", erklärte Hesse. So sorgten Estefania (19) und Darenka (16) beispielsweise an der Trinkstation dafür, dass die Kinder ausreichend Flüssigkeit zu sich nahmen - oft ein wenig vergessen beim spannenden Bau. "Wir motivieren die Kinder zum Beispiel mit Liedern wie 'Was wollen wir trinken?‘, um sie zu erinnern", berichteten die beiden. Für Estefania und Darenka, die sich auf eine Karriere in der Sozialpädagogik vorbereiten, war das Bretterdorf eine wertvolle Gelegenheit zur Praxiserfahrung.
Ein Fest der Gemeinschaft
Das Bretterdorf ist nicht nur ein Ort des kreativen Bauens, sondern auch der Gemeinschaft. So konnten die Familien der Kinder mittwochs ausnahmsweise die "elternfreie Zone" betreten, um die Ergebnisse zu bestaunen. Neben den hölzernen Unikaten fand auch die "Hammer-Zeitung" Einzug ins Bretterdorf. Diese wurde von Stella (11) aus Altenbruch und Lilli (10) aus Altenwalde gemeinsam mit Finn (12) und Nick (10) aus Otterndorf ins Leben gerufen. Das selbstgestaltete Tageblatt informierte die Kinder über das Programm des Tages und sorgte dafür, dass keine Veranstaltungen, wie zum Beispiel die spontane Magiershow in Hütte Nr. 25, verpasst wurden.

Ein bittersüßer Abschied
Damit der Bürgerpark am Ende wieder daliegt, als wäre nichts gewesen, beginnen mit dem Ende der zwei Wochen die Aufräumarbeiten. Die aufgebauten Hütten werden verkauft und stehen jedes Jahr am Ende der Aktion zum Selbstabbauen zur Verfügung. Die Bretter sind unbehandelt und ungeschliffen - sie können dann also zum Basteln, Bauen oder als Feuerholz verwendet werden.