
"Opa" seit der 4. Klasse: Woher Wolfgang Keibel aus Altenwalde seinen Spitznamen hat
Wolfgang "Opa" Keibel aus Cuxhaven ist seit der Grundschule bekannt für seinen Spitznamen und seine Leidenschaft für den Sport. Der 71-jährige Ur-Altenwalder blickt zurück auf seinen Werdegang.
Wolfgang "Opa" Keibel kennen die meisten Cuxhavener nur mit einem flotten Spruch und einem ansteckenden Lächeln auf den Lippen. Das gilt aktuell ganz besonders, denn er freut sich: Es ist Masters-Zeit. Was viele aber nicht wissen: Woher sein Spitzname kommt, den er bereits seit Kindestagen trägt.
In Wolfgang Keibels Leben dreht sich viel um Sport. Schon als Kind wurde "Opa" Mitglied beim TSV Altenwalde. Mit den Handballern ging es hoch bis in die Oberliga. Noch heute denkt er gerne zurück an die Stadtderbys gegen den Cuxhavener SV (CSV) in der Rundturnhalle vor über 1000 Zuschauern. Mit der Stadtauswahl trat er sogar gegen eine Moskauer Mannschaft an.
Seit 1989 beim Masters in Cuxhaven dabei
Bei der TSV-Tennis-Abteilung fungiert der 71-Jährige als Platzwart und ist Vorstandsmitglied. Als 29-Jähriger fand er auch den Weg zu den Altenwalder Fußballern. Als 1989 der Masters-Cup, das Hallen-Fußballturnier mit den besten sechs Mannschaften der Region, ins Leben gerufen wurde, war klar: "Opa" Keibel ist dabei. Seit der ersten Austragung vor 36 Jahren sitzt er in der Turnierleitung. "Wenn man es ganz genau nimmt", antwortet der 71-Jährige auf die Frage, warum er nicht selbst mitspielte, mit einem Lachen: "Weil ich nicht so ein guter Fußballer war."

In der Turnierleitung will er bleiben - "solange das noch geht" und "solange Rainer [Brenner, Organisationskomitee; Anm. d. Red.] sagt: 'Du bist dabei', bin ich dabei". Es mache ihm "Spaß. Du triffst viele von den Alten von früher wieder." Ein weiterer Grund: Sein Sohn Nils ist inzwischen ebenfalls Mitglied der Turnierleitung.
Das ist auch am Wochenende beim "Cherry-Cup" des TSV Altenwalde, dem letzten Qualifikationsturnier für das Masters, der Fall. Er wird seinem Heimatverein die Daumen drücken, dass er es zur Endrunde, die am Freitag 31. Januar, steigt, schafft. Keibel sagt über seinen Heimatort: "Ich bin hier geboren. Ich war schon immer hier." Allerdings mit einer Ausnahme: Nachdem er als 15-Jähriger bei der Post angefangen hatte, wurde er im Alter von 18 bis 22 Jahren auf der Insel Helgoland eingesetzt. "Das war eine schöne Zeit", erinnert sich Keibel, der natürlich auch dort Handball spielte.

Im Anschluss ging es für 15 Monate zum Wehrdienst bei der Bundeswehr. Im Altenwalder Hof lernte er die Cuxhavenerin Petra kennen, die er als 25-Jähriger heiratete - im März steht die Goldene Hochzeit an. Neben Sohn Nils kam Tochter Mirja zur Welt. Und Opa ist er - getreu dem Spitznamen - inzwischen auch geworden. Uneinigkeit herrscht innerhalb der Familie beim Fußball-Lieblingsverein: Während es "Opa" Keibel und seine Enkelin mit dem Hamburger SV halten, jubeln seine Frau und sein Sohn für Werder Bremen.
Begegnung mit Werder-Spieler Frank Neubarth beim Masters
Ironischerweise denkt Keibel besonders an die Begegnung mit einem Bremer Spieler beim Masters zurück. Mit Frank Neubarth unterhielt er sich so freundschaftlich, dass Außenstehende dachten, die beiden würden sich schon länger kennen. "Das war ein nettes Gespräch", lautet die knappe Zusammenfassung Keibels, der Anfang Februar seinen 72. Geburtstag feiern wird.
Inzwischen ist er tatsächlich im "Opa-Alter" angekommen. Den Spitznamen trägt er bereits seit der 4. Klasse. Zum Abschied aus der Grundschule führte seine Klasse ein Theaterstück auf. Wolfgang Keibel spielte einen älteren Herren im Rollstuhl. Mehrfach wurde er in der Aufführung mit "Opa" angesprochen. Der 71-Jährige erinnert sich: "Und dann war das so." War Keibel mit der Handball-Mannschaft im Schwarzwald oder in Darmstadt unterwegs, stellte er sich als "Opa" vor. Viele Bekannte würden seinen eigentlichen Vornamen gar nicht kennen. Seinen Spitznamen dafür umso besser.