Sanierung in Cuxhaven: Großbaustelle Altenwalder Chaussee könnte bald Realität werden
Die Altenwalder Chaussee wird zur Großbaustelle: Ein neuer Anlauf für die Sanierung der wichtigen Verkehrsader in Cuxhaven steht bevor. Geh- und Radwege sollen neu gestaltet werden. Was das für Verkehrsteilnehmer bedeutet.
Die Sanierung der südlichen Haupteinfallsachse war wiederholt verschoben worden. In einem neuerlichen Anlauf sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden. Eine uralte Schmutzwasserleitung zu erneuern, hatte gedauert. Endlich ließ die EWE Wasser die zuvor in Etappen aufgerissene Altenwalder Chaussee mit einer neuen Schwarzdecke versehen. Das war 2016. Keine zehn Jahre später droht sich Cuxhavens südliche Hauptverkehrsachse abermals in eine Großbaustelle zu verwandeln. Die Straße soll saniert werden - so, wie man es schon vor langer Zeit diskutiert hatte.
Handlungsbedarf war schon im Jahr 2012 diagnostiziert worden: Eine Sanierung der Altenwalder Chaussee, die mit einem Ausbau der die Fahrbahn flankierenden Geh- und Radwegen einhergeht, wurde verschoben: Begrenzt zur Verfügung stehende Haushaltsmittel sah die damalige politische Mehrheit im Stadtrat im Bildungsbereich sinnvoller eingesetzt als in einem Straßenbauprojekt. Ähnlich entschied man vier Jahre später. Der Entsorger hatte ein neues Rohr eingezogen und den Fahrbahnbelag wiederhergestellt - in Gänze jedoch eine Straße hinterlassen, die (wie es damals schon hieß) durch die Kanalbauarbeiten nicht eben besser geworden sei.
"Deal" zwischen Stadt und Landesbehörde
So war es nur eine Frage der Zeit, bis das Thema "Ausbau der B73 (Altenwalder Chaussee)" wieder auf der Tagesordnung der städtischen Gremien landen würde. Der Rat muss noch entscheiden, der Bauausschuss beriet darüber jedoch zu Beginn dieser Woche. Und die Delegierten votierten diesmal dafür, das Thema in Angriff zu nehmen. Ein altes Kostenteilungsmodell soll greifen, nach welchem die Stadt unter anderem die Gehwege und die Straßenbeleuchtung bezahlt. Aktuell geht es aber noch um einen weiteren Deal mit dem Baulastträger: Die Stadt gibt die Verantwortung für eine Neuplanung des B73-Teilstücks zwischen Cuxhaven und Altenbruch an die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zurück. Und ist im Gegenzug bei der Altenwalder Chaussee mit im Boot.
Letztere soll auf ihrer gesamten Länge, nämlich zwischen der Kreuzung Südersteinstraße/Westerwischweg und der Einmündung Abschnede saniert werden. Auf 1,7 Kilometern wird man den Fahrbahnbelag gegen Flüsterasphalt tauschen und sich auch um die Entwässerungsrinne, die Straßenbeleuchtung und die Gestaltung von insgesamt zehn Bushaltestellen kümmern. Bäume sollen erhalten bleiben und deren Beete optimiert werden - wie es in ähnlicher Form zuletzt auf dem Westerwischweg geschehen war. Die Rede ist auch von einem neuen Ampelkonzept und von einer Querungshilfe.
Ein zentrales Element der Maßnahme wird in der Umgestaltung von Geh- und Radwegen bestehen. Mit taktilen Elementen voneinander getrennt, sollen beide in Pflasterbauweise erstellt werden. Dabei bekommen Passanten und Radler auf der gesamten Straßenlänge mehr Platz.
Maßnahme soll 2026/27 abgeschlossen werden
Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Mobilität, Bau und Demografie ging Stadtbaurat Andreas Eickmann nicht auf bestimmte Verkehrsteilnehmer ein, vielmehr sprach er pauschal von "substanziellen Mehrwert für Bürgerinnen und Bürger", der sich aus einer Verbesserung der Verkehrssituation auf der Altenwalder Chaussee herleitet. Was die Umsetzung angeht, möchte die Verwaltung zügig Nägel mit Köpfen machen. "Wir wollen 2026/27 fertig sein", so Eickmann. Auf Nachfrage des CDU-Ratsherren Lars Birner räumte er am Montag Befürchtungen aus, dass sich die Baubehörde mit dem Projekt personell übernehmen könnte. Aufgrund des oben beschriebenen Tauschgeschäfts würden Kapazitäten frei.
Anrainer müssen sich damit rechnen, nach einer Erneuerung der Altenwalder Chaussee Anliegerbeiträge zu zahlen. Deren Höhe ergebe sich aus dem Vorteil, den Eigentümer aus dem Umbau ziehen, erklärte der Stadtbaurat - ohne Preise zu nennen. "Einnahmen, die wir als Stadt generieren können, müssen wir auch wahrnehmen", entgegnete er auf eine Frage des SPD-Ratsherren Andreas Wichmann.