Siemens Gamesa in Cuxhaven: Turbulenzen wegen Qualitätsmängeln an Windrädern
Medienberichte haben im Cuxland für Verunsicherung gesorgt. So soll die Siemens-Tochter "Gamesa", die in Cuxhaven ein Werk für den Bau von Turbinen für Offshore-Windkraftanlagen eröffnet hat, allgemein in erhebliche Turbulenzen geraten sein.
Dabei geht es um "Altlasten" aus der Vergangenheit, aber nicht um die Offshore-Anlagen, für die das Unternehmen Turbinen in Cuxhaven produziert.
"Mehr als ein Drittel ihres Wertes verlor die im Dax notierte Aktie von Siemens Energy (...) - damit wurden mehr als sechs Milliarden Euro vernichtet. Der Grund: Aufgrund größerer Qualitätsmängel an den Windrädern der spanischen Tochter Siemens Gamesa musste die Mutter ihre Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr erneut zurückziehen - nur wenige Wochen nachdem sie bereits im Mai gesenkt worden war", berichtete am Wochenende unter anderem die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ). Es gehe um "bereits verkaufte, laufende Windräder", deren Rotorblätter und Lager angeblich ausgetauscht oder repariert werden müssten: "Qualitätsprobleme an einigen Windkraftanlagen waren bekannt, doch zuletzt hat es den Angaben zufolge deutlich mehr Ausfälle gegeben als erwartet", schreibt die WAZ.
»Der Rückschlag ist heftiger, als ich es für möglich gehalten hätte«, zitiert der "Spiegel" den Siemens-Energy-Chef Christian Bruch in einem "Analysten-Call". Es sei zu viel unter den Teppich gekehrt worden.
Im Dax hat nach "Spiegel"-Angaben "Siemens Energy" am Freitagmorgen den größten Kurssturz der Firmengeschichte erlebt: Die Aktien seien um bis zu 35,8 Prozent auf zeitweise 15,02 Euro eingebrochen.
Im 2017 eröffneten Werk in Cuxhaven kümmert man sich ausschließlich um Offshore-Anlagen und montiert die "Nacelles" für Offshore-Windkraftanlagen. Gegenwärtig verlassen Turbinen der 11-Megawatt-Klasse das Cuxhavener Werk, seit Jahresbeginn 2022 werden sie vor Ort serienmäßig produziert.