
Bundesbauministerin in Cuxhaven: Klara Geywitz entdeckt 4,88-Millionen-Euro-Projekt
Das Interesse von Klara Geywitz (SPD) galt am vergangenen Freitag lokalen Leuchtturm-Projekten wie dem "Deichband"-Vorhaben oder dem Alten Fischereihafen. Ein Thema war aber auch die Quartiersentwicklung.

Bei einem Vor-Ort-Termin hat sich Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) über jüngste städtebauliche Entwicklungen in Cuxhaven informiert. Das internen Charakter tragende Gespräch fand im Alten Fischereihafen statt; innerhalb der vom SPD-Ratsfraktionsvorsitzenden Gunnar Wegener moderierten Unterredung ging es um Projekte wie die Umnutzung des AFH-Areals oder die Aufwertung örtlicher Wohnquartiere.
"Wie sich Cuxhaven entwickelt, ist bemerkenswert", äußerte Geywitz in einer Stellungnahme im Nachgang des nicht-öffentlichen Termins, an dem unter anderem Cuxhavens Stadtbaurat Andreas Eickmann, Vertreter der Alter Fischereihafen GmbH oder der "Siedlung" teilnahmen. Paradebeispiel für den in Cuxhaven eingeschlagenen Kurs ist aus Sicht der Ministerin das von ihrem Hause geförderte Projekt "Deichband", bei dem mit Bundeshilfen in Höhe von 4,88 Millionen Euro ein maßgeblicher Teil des Stadtbilds in der Cuxhavener "City" neu gestaltet werden soll.

Wie berichtet geht es darum, durch Verweilmöglichkeiten entlang der alten Deichlinie neue Aufenthaltsqualität zu schaffen und die beiden Pole Stadt und Wasser auf innovative Weise zu verbinden. "Das Deichband-Projekt war mir selbstredend bekannt, aber das Ausmaß der städtischen Neuerfindung hat mich vor Ort überzeugt", sagte Geywitz, die am selben Abend noch ein Stück der "Deichband"-Trasse abschritt - in Begleitung ihres Bundestagskollegen Daniel Schneider, nach einer Stippvisite in den Hapag-Hallen.
"Siedlung" unterstreicht die Bedeutung von Fördermitteln
In das Ressort der 48-jährigen Potsdamerin fallen auch jene Fördermaßnahmen, die in Cuxhaven die Sanierung zweier Wohnquartiere ermöglichten. In Süderwisch und dem Lehfeld hat das zu einer spürbaren Steigerung der Lebensqualität von Bewohnerinnen und Bewohnern. Als maßgeblicher Player im Bereich Lehfeld unterstrich die Siedlungsgesellschaft Cuxhaven die Bedeutung der Städtebauförderung: "Mithilfe von Fördermitteln investieren wir gezielt in die Zukunft unseres Wohnungsbestands", sagte Prokurist Mathias Brand-Schönau. Durch energetische Fassadensanierungen, die Installation von Solaranlagen und den Einbau moderner Wärmepumpen entstehe preiswerter und zugleich attraktiver Wohnraum, der den Klimaschutzzielen gerecht werden soll.
Helle Vanini, Geschäftsführerin des Paritätischen Cuxhaven, hob die Bedeutung alternativer Wohnformen für künftige Quartiersentwicklung hervor: "Jung und Alt müssen neue Wege des Zusammenlebens finden, nicht zuletzt, um der wachsenden Einsamkeit im Alter entgegenzutreten."
Gastgeber werben für Fischereihafen-Projekt
Als sinnbildlich für Cuxhavens Aufbruch beschrieben die Gastgeber des Abends die Entwicklung des Alten Fischereihafens, der eine besonders hohe emotionale Bedeutung für die Cuxhavener Bevölkerung habe. "Wir schaffen hier einen Ort, der Geschichte bewahrt und gleichzeitig neue Impulse für die Zukunft setzt", machte Philipp Jouck der Besucherin aus Berlin im Namen der Alter Fischereihafen GmbH deutlich. In den kommenden Jahren werde das Areal durch die Ansiedlung eines Hotels, durch neue gastronomische Angebote und durch die Erneuerung der zweiten Spundwand des alten Hafenbeckens aufgewertet. Innovativ sei dabei nicht zuletzt die geplante energetische Nutzung der Kaimauer als Wärmetauscher.
Zur Sprache kam Berichten zufolge auch die Bedeutung der zum AFH-Ensemble zählenden Netzhalle - als einziges noch erhaltenes Baudenkmal dieser Art in Europa. Für eine denkmalkonforme Renovierung stelle der Bund rund sechs Millionen Euro zur Verfügung, hieß es am Freitag. Besagtes Investment mache den geschichtsträchtigen Ort nicht nur zu einem attraktiven Anziehungspunkt für Einheimische und Gäste, sondern verbinde "auf einzigartige Weise Tradition mit Innovation", merkte Schneider im Anschluss an die Veranstaltung an.