"Haben die Zeit genutzt": So steht es aktuell um Cuxhavens Großprojekt "Deichband"
Während Cuxhaven auf den offiziellen Start des Großprojekts "Deichband" zusteuert, laufen die Bauarbeiten. Bereits jetzt wurden zahlreiche Vorarbeiten abgeschlossen. Nun steht der nächste Meilenstein bevor.
Die Wartezeit hat sich gelohnt. Während die Ausschreibung für das Großprojekt "Deichband Cuxhaven" ein zweites Mal laufen musste, blieben die Bagger nicht untätig. Im Gegenteil: Die Stadt Cuxhaven hat die Monate genutzt, um bereits jetzt eine ganze Reihe von Arbeiten umzusetzen, die später nicht mehr stören sollen. Am Sonnabend (13. Dezember 2025) um 12 Uhr wird nun der offizielle Startschuss am künftigen Deichfenster an der Konrad-Adenauer-Allee gegeben. Die Bevölkerung ist ausdrücklich eingeladen.
Marco Lammers von der städtischen Bauverwaltung hat den Überblick über all das, was bereits geschehen ist und was noch kommen wird. "Wir haben die Zeit genutzt", sagt er. Tatsächlich lässt sich das Ergebnis sehen: An der Deichstraße in Höhe des Amtsgerichts hat die EWE-Netz die in die Jahre gekommene Wasserleitung komplett erneuert - vom Amtsgericht bis zum Slippen. Die Facharbeiter haben zudem die alte Trafostation abgerissen, eine neue eingerichtet und den Schaltschrank für die Glasfaserleitung umgebaut. Ein Teil der Arbeiten ist bereits abgeschlossen, nur noch ein kleines Stück im Bereich des Slippens fehlt.

An der Kreuzung Kapitän-Alexander-Straße/Ecke Konrad-Adenauer-Allee wird derzeit der Geh- und Radweg renoviert. "Wenn das Deichfenster eingebaut wird, sollen die beiden Wege vernünftig aussehen", erklärt Lammers. Die Pflasterarbeiten laufen bereits. "Das Deichband Cuxhaven muss zum Finale hin ein gutes Gesamtbild ergeben." Deshalb wird schon jetzt vorgearbeitet.

Priorität für den Tourismus
Die eigentliche Marschroute für die kommenden Monate steht fest: Zunächst wird der obere Bereich des Deiches - der sogenannte Deichkronenweg - hergestellt. Parallel dazu sollen die beiden Deichrampen am Slippen und gegenüber des Amtsgerichts fertiggestellt werden. "Wir wollen versuchen, dass der Bereich beim Slippen zu den Sommermonaten 2026, wenn der Tourismus in Cuxhaven wieder richtig losgeht, ordentlich begehbar ist", sagt Lammers. Auch der Bereich vorn bei NPorts wird neu gestaltet. "Das ist unser angepeiltes Ziel. Ob wir es zeitlich schaffen, da müssen wir schauen."

Schon Anfang des Jahres wird der Deich in Höhe des Parkplatzes der City-Marina auf einer Länge von etwa 20 Metern teilweise geöffnet. Der Deich soll dort auf das Niveau des dahinter liegenden Ritzebüttler Schleusenpriels angeglichen werden. Dazu werden sogenannte Winkelstützen in den Deichkörper eingebaut. Mit dem Endausbau der Rampen muss die Stadt allerdings noch etwas warten. Die großen Betonteile haben eine Lieferzeit von bis zu zwei Monaten. "Der Endausbau der Rampen kann erst so im März 2026 erfolgen", sagt Lammers. Die Stadt versucht jedoch, die Wartezeit zu nutzen, um die obere Pflasterfläche auf dem Deich zu erneuern, sodass der Gehbereich bereits fertiggestellt ist, wenn die Betonteile eingebaut werden.

Fernwärme wird verlängert
An der Konrad-Adenauer-Allee in der Nähe der Kapitän-Alexander-Straße, wo derzeit Arbeiten am Rad- und Fußweg laufen, wird die eingeschränkte Verkehrsführung über die Feiertage zunächst wieder aufgehoben. "Damit der Verkehr über die Feiertage ganz regulär laufen kann", wie Lammers betont. Im neuen Jahr werden dann die bereits begonnenen Arbeiten am Fernwärmenetz wieder aufgenommen. Die Leitung, die bislang bis zum NPorts-Gebäude reicht, soll entlang der Straße Am Schleusenpriel auf der gesamten Länge bis zum Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt am Slippen weitergeführt werden.

Für die Arbeiten am sogenannten Deichfenster werden ebenfalls große Betonteile angefertigt. Wenn diese angeliefert werden, wird der abgetragene Deich an der Konrad-Adenauer-Allee stückweise wieder ertüchtigt. Auch das wird voraussichtlich erst etwa im März 2026 der Fall sein. Die langen Lieferzeiten für Spezialanfertigungen bestimmen den Takt der Arbeiten mit.
Zwei Firmen teilen sich die Arbeit
Die Firmen, die das Deichband umsetzen werden, stehen fest:
- Den Hauptauftrag hat die Firma Steffen Straßen- und Tiefbau aus Bad Bederkesa erhalten. Sie wird die gesamte Oberflächenarbeit übernehmen, also alle Pflasterungen.
- Die Firma Winkler aus Bremen und Bremerhaven wird den Deichbalkon bauen.
- Die Firma Meister aus Hamburg wird die Grünflächenplanung umsetzen. Auch NPorts bekommt einen neuen Zugang. Die Kreuzung wird komplett neu gepflastert, der barrierefreie Zugang erfolgt weiterhin über den Seiteneingang, von wo aus auch ein Aufzug zu erreichen ist.

Am Sonnabend (12. Dezember 2025) wird all das offiziell beginnen. Die Stadt lädt alle Anliegerinnen und Anlieger sowie Bürgerinnen, Bürger und Interessierte herzlich zum Spatenstich ein. Vertreter der Stadtverwaltung, der beauftragten Planungsbüros und des Bauunternehmens werden über den Ablauf der Arbeiten und die nächsten Schritte informieren.
Das Projekt "Deichband Cuxhaven" steht für eine nachhaltige und lebenswerte Stadtentwicklung, die Aufenthaltsqualität, Klimaanpassung und städtische Identität miteinander verbindet. Die Umgestaltung der Deichstraße bildet dabei einen zentralen Baustein - sowohl funktional als auch symbolisch.