
Cuxhaven: Ehrenamtliche halten das Freibad Oxstedt seit 25 Jahren in Betrieb
Das Aus war schon beschlossen, aber das war mit den Menschen in Oxstedt, Altenwalde und Umgebung nicht zu machen: Mit viel Herzblut sorgt der Förderverein Freibad Oxstedt dafür, dass hier weiter geschwommen, trainiert und gefeiert werden kann.
"Zimperlich darf nicht sein, wer hier zum Baden kommt, doch in heißen Sommern schafft es die Sonne schon, das Wasser auf angenehme Temperaturen zu bringen", schrieben die Cuxhavener Nachrichten 2014 über das Freibad Oxstedt. Niemand ahnte, was kurz darauf geschehen sollte. Heute verkündet die handbeschriftete Tafel am Empfang Tag für Tag 25 Grad Wassertemperatur - mindestens.
Der Anschluss an das Nahwärmenetz der Biogasanlage von Heiko Greve im Jahr 2018, der die durchgehende Beheizung aller Becken einschließlich des Babybeckens möglich machte, ist nur eines der ehrgeizigen Vorhaben, das der Förderverein mit viel Herzblut und noch mehr Eigenarbeit in 25 Jahren umgesetzt hat.

Dabei war das Bad schon todgeweiht, als der Rat der Stadt Cuxhaven 1999 dessen Aus beschloss. Aber die Menschen aus Oxstedt, Altenwalde und Umgebung wollten nicht aufgeben. Am 15. Mai 2000 ging die Trägerschaft von der Bädergesellschaft auf den neu gegründeten Förderverein Freibad Oxstedt über.

Die Geschichte des Bades sollte weitergehen. Als Projekt der selbstständigen Gemeinde Oxstedt (damals Kreis Hadeln) war es am 6. Juni 1964 eingeweiht worden. Vorläufer war die Badeanstalt am Oxstedter Bach, die 1924/25 auf einer 2500 Quadratmeter großen Wiese am Ostermoorweg eingerichtet worden war. Schwimmer und Nichtschwimmer teilten sich eine etwa 20 Meter lange, zwölf Meter breite und an der tiefsten Stelle etwa zwei Meter tiefe Badezone. Es gab eine simple Umkleidekabine, aber keine Toiletten. Zum Aufwärmen legte sich die Gäste gegenüber in die große Sandkuhle. In den 80er-Jahren wurde dort die Schützenhalle gebaut. Die Badeanstalt war zu dem Zeitpunkt längst der Tieferlegung des Oxstedter Bachs zum Opfer gefallen.


Das neue Bad war für eine 700-Einwohner-Gemeinde durchaus beeindruckend und bot ein Schwimmerbecken (11 x 25 Meter) mit Sprungbrett, ein Nichtschwimmer- und Lehrschwimmbecken von 13,5 x 16 Metern, ein Babybecken sowie ein Gebäude für Umkleiden und Toiletten. Mit Unterstützung wuppte die Gemeinde die Baukosten in Höhe von 200.000 DM. Mehr als ein Jahrzehnt war im Gemeinderat um das Bauvorhaben gerungen worden.

Bei der Eröffnung war die Straße Am Möhlendiek (damals Gudendorfer Straße) noch nicht einmal asphaltiert, dafür befand sich dort nun das "modernste Freibad Hadelns". Oxstedt war das erste Bad des Hadelner Kreis-Bäderprogramms ("Goldener Plan"), das die Errichtung von elf Frei- und sieben Hallenbädern vorsah.
Nach dem Zusammenschluss von Altenwalde, Franzenburg, Gudendorf und Oxstedt zur Großgemeinde Altenwalde (1. Juli 1968) ging das Bad auf die Gemeinde Altenwalde und nach der Eingemeindung (1. Juli 1972) auf die Stadt Cuxhaven über.
Mal Fortschritt, mal Hiobsbotschaften


Der durch einen harten Kern geleistete, aber von der Politik in Altenwalde und der Wurster Nordseeküste sowie zahlreichen Sponsoren erheblich unterstützte Knochenjob soll das aufrecht erhalten, wofür dieses kleine Freibad steht: "Ein ganz toller Treffpunkt und eine sichere Umgebung für Kinder und Jugendliche und ein Ort zum Schwimmenlernen" (Höpcke), natürlich offen für Badegäste jeden Alters, zu denen auch treue Stammgäste zählen.

Die Buchungen der Vereine, der Bundeswehr sowie zahlreiche Reservierungen durch Schulen oder Kindergeburtstagsrunden verleihen Sicherheit. Das A&O aber sei der Zuspruch der Badegäste, so Jürgen Höpcke. Die Sommerferien sind die wichtigste Zeit des Jahres - jetzt sechs Wochen Badewetter und viele Gäste, dann stehen die Chancen für noch viele Jahre Badebetrieb gut.
Zeiten, Preise
Öffnungszeiten: Ferien: täglich 10 bis 18.30 Uhr. Außerhalb der Ferien: Mo-Fr 14 bis 18.30 Uhr, Wochenende: 10 bis 18.30 Uhr. Baden jeweils bis 18 Uhr.
Tageskarte: 4 Euro, Kinder und Jugendliche (bis 17 Jahre) 3 Euro. Zehnerkarte: Erwachsene 35 Euro, Kinder 25 Euro (mit Schülerausweis). Vereinsmitglieder können Saisonkarten erwerben (85 Euro/Einzel, 170 Euro/Familien).

