Ohne heimische Blühpflanzen fehlt es Bienen an Nahrung: Beim Sommerfest der Kita Westerwisch wurden über 200 Wildstauden verteilt. Foto: Andrea Warnecke
Ohne heimische Blühpflanzen fehlt es Bienen an Nahrung: Beim Sommerfest der Kita Westerwisch wurden über 200 Wildstauden verteilt. Foto: Andrea Warnecke
Blühende Vielfalt

Cuxhavener AWO-Kita Westerwisch verteilt 200 Wildstauden für mehr Artenvielfalt

von Redaktion | 10.09.2025

Ein Sommerfest, das Wurzeln schlägt: In der AWO-Kita Westerwisch in Cuxhaven wandern über 200 heimische Wildstauden in neue Hände. Jede Pflanze schenkt Nahrung für Bienen - und verwandelt Beete und Balkone in kleine Oasen der Artenvielfalt.

Mehr als 200 heimische Wildstauden wechselten beim Sommerfest der AWO-Kita Westerwisch am 30. August 2025 ihren Besitzer. Sie fanden neue Plätze in Vorgärten, auf Balkonen, in Beeten der Kita - und wurden so zu kleinen Bausteinen für ein ökologisch reiches Cuxhaven.

Heimische Pflanzen wie die Nesselblättrige Glockenblume, Heil-Ziest oder Oregano sind mehr als hübsche Farbtupfer. Sie sind Lebensadern für die Natur. Diese Stauden liefern Nahrung und Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und viele weitere Insekten. Gleichzeitig sind sie robust, langlebig und bestens an das regionale Klima angepasst. Im Unterschied zu exotischen Zierpflanzen leisten sie einen unmittelbaren Beitrag zur Artenvielfalt - und verwandeln private Gärten in wertvolle Rückzugsorte für bedrohte Arten, so der Imkerverein Cuxhaven.

Heimische Pflanzen als Schatztruhen der Natur

Die Liste der beim Fest verteilten Pflanzen liest sich wie ein kleines Lexikon der Naturvielfalt: Die Nesselblättrige Glockenblume, ein wichtiger Nektarspender im Sommer. Der Heil-Ziest, dessen rosafarbene Blüten Wildbienen magisch anziehen. Der Echte Dost, besser bekannt als Oregano, der Schmetterlinge anlockt. Oder die Tauben-Skabiose, die zahlreichen Insektenarten Nahrung bietet. Selbst Schnittlauch und Kleine Braunelle tragen ihren Teil bei. 

In Deutschland sind rund 600 Wildbienenarten bekannt - mehr als die Hälfte davon steht inzwischen auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Versiegelte Flächen, intensive Landwirtschaft und der Verlust blütenreicher Wiesen haben ihre Lebensräume dramatisch eingeschränkt. Ohne ausreichend heimische Blühpflanzen fehlt es den Wildbienen an Nahrung und Nistplätzen - mit gravierenden Folgen für ganze Ökosysteme. Denn Bienen sind weit mehr als Honiglieferanten: Sie sind unverzichtbare Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen, erläutert Martin Kliebe vom Imkerverein Cuxhaven.

Der Imkerverein Cuxhaven erklärt den kleinen Gästen, warum Pflanzen wie Glockenblume oder Heil-Ziest unverzichtbar für Wild- und Honigbienen sind. Foto: Imkerverein Cuxhaven

Projekt "Summendes Cuxhaven"

Organisiert wurde die Pflanzaktion vom Imkerverein Cuxhaven und Umgegend gemeinsam mit der Kita. Finanziell unterstützt wurde das Projekt vom Landkreis Cuxhaven. Unter dem Titel "Summendes Cuxhaven - Kleine Gärtner schaffen Blühparadiese für Honig- und Wildbienen" soll es Kinder und Familien für die Zusammenhänge in der Natur sensibilisieren.

Die Imker erklärten den kleinen und großen Besuchern den Unterschied zwischen Honig- und Wildbienen. Sie zeigten, wie aus Nektar Honig entsteht, und machten deutlich, dass nachhaltige, lokale Imkerei nur dann gelingen kann, wenn gleichzeitig die Artenvielfalt der Pflanzen gefördert wird. Die Botschaft kam an: Viele Eltern und Nachbarn gingen nicht nur mit einer Pflanze nach Hause, sondern auch mit neuen Erkenntnissen. Mehr als 200 heimische Wildstauden wechselten ihre Besitzer und fanden den Weg in Gärten, auf Balkone und in Kita-Beete.

"Wenn Kinder erleben, wie wichtig heimische Pflanzen für Bienen und Insekten sind, wächst in ihnen ein Verständnis, das ein Leben lang trägt. Jede gepflanzte Staude ist ein kleiner Baustein für ein blühendes Cuxhaven", betonte Martin Kliebe vom Imkerverein.

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