Deshalb sind diese Studentinnen und Studenten jetzt in Cuxhaven unterwegs
Seit kurzem sind 13 Studentinnen und Studenten in Cuxhaven zu Gast. Sie sind in der Freien evangelischen Gemeinde Cuxhaven untergebracht und nehmen die Stadt und ihre Bewohner unter die Lupe.
Normalerweise studieren die 13 jungen Erwachsenen - die aus verschiedenen Teilen Deutschlands kommen - an der Theologischen Hochschule in Ewersbach. Jetzt haben sie die Reise nach Cuxhaven auf sich genommen und wollen die Stadt als Sozialraum betrachten. Dabei helfen sie nicht nur der Kirchengemeinde, sondern der gesamten Stadtbevölkerung.
"Wir machen eine Kontext- und Sozialraumanalyse der Stadt. Dabei betrachten wir mit sozialwissenschaftlichen Methoden Cuxhaven als Sozialraum", erklärt Paul Schmitt, Theologiestudent im siebten Semester. Der 23-Jährige und seine Kommilitonen machen dafür Stadtteilbegehungen und begutachten dabei die Häuser und Menschen. Außerdem führen sie Interviews mit Experten aus dem Sozialwesen. "Wir sprechen mit dem Oberbürgermeister, der Presse, den Feuerwehren und Fachleuten aus Tourismus und Wirtschaft", zählt Schmitt auf. Die Gründe für ihre Studie sind vielfältig. Unter anderem wollen die Studenten ein Verständnis für den Lebensraum schaffen. Sie prüfen, welche Angebote sich für die Stadt lohnen würden. Außerdem nehmen sie die Bedürfnisse und Potenziale der Stadt unter die Lupe und schauen, wo Handlungsbedarf herrscht und wo sich dabei auch die Kirchengemeinde einbringen kann.
Die ersten Ergebnisse der Studie
Die Studenten arbeiten verschiedene Phasen ab. "Vorerst müssen wir uns einen groben Überblick verschaffen. Dafür haben wir 20 bis 30 Interviews vereinbart, die wir momentan führen. Außerdem fangen wir mit den Stadtteilbegehungen an", erklärt Schmitt. Ulrich Flottmann, Pastor der Freien evangelischen Gemeinde Cuxhaven ergänzte: "In der nächsten Phase, wenn alle Daten gesammelt wurden, werden die Ergebnisse ausgewertet und der Gemeinde präsentiert." Paul Schmitt konnte bei den ersten Interviews und Begehungen schon etwas feststellen: "Ich finde es interessant, wie hier alle Menschen von dem Zusammenhalt in der Stadt schwärmen. Hier funktionieren einige Dinge besser als in anderen Städten. Die Demokratie in Cuxhaven steht durch diesen Zusammenhalt auf stabilen Füßen."
Die Studenten haben sich für den Standort Cuxhaven entschieden, da sie für die Gemeinde feststellen wollen, wo sie ihren Platz hat und sich einbringen kann. "Das kann man erst herausfinden, wenn man mit den Menschen ins Gespräch kommt", ist sich Flottmann sicher und fügt hinzu: "Das wollen wir auf wissenschaftlichen Fundamenten machen und sind deshalb die Kooperation mit der Hochschule eingegangen." Die Kirchengemeinde hat das Angebot gerne in Anspruch genommen, da ihr selbst die Expertise fehlt und sie den Aufwand nicht leisten kann. "Wir finden es interessant, den Prozess zu verfolgen, und sind gespannt, was dabei herauskommt", so Pastor Flottmann.