Die Natur malt die wunderbarsten Bilder und Julian Heinbokel fängt sie mit seiner Drohne ein - hier auf Bora Bora. Fotos: Julian Heinbokel
Die Natur malt die wunderbarsten Bilder und Julian Heinbokel fängt sie mit seiner Drohne ein - hier auf Bora Bora. Fotos: Julian Heinbokel
Mit Drohne und Unterwasserkamera

Ein Cuxhavener zeigt die Traumziele der Welt: 133.000 Follower allein bei Instagram

von Maren Reese-Winne | 18.10.2025

66,7 Millionen Aufrufe verzeichnet sein erfolgreichstes Video auf Instagram. Sein Markenzeichen: Atemberaubende Aufnahmen der exotischsten Ziele der Welt. Wie der  Cuxhavener Julian Heinbokel das in nur 1,5 Jahren und trotz der Arbeit geschafft hat.

Manchmal weiß Julian Heinbokel selbst nicht, wie er das alles verdient hat, wenn er mal wieder mitten in den atemberaubendsten Landschaften dieser Erde steht, seine Drohne über blendend weiße Sandbänke schweben lässt oder unter Wasser mit dem größten Fisch der Welt auf Tuchfühlung geht. Französisch-Polynesien, Malediven, Seychellen: "Ich habe immer gedacht, dass ich mir sowas nie würde leisten können", sagt er. 

Umbruch kam mit einer Reise auf die Seychellen

Schon gar nicht mit gerade mal 22 Jahren. Aber er fand nicht nur Wege, das Reisen bezahlbar zu machen, sondern beschloss im März 2024 auch, dies mit der Welt zu teilen. Was seither geschehen ist, nennt er "wirklich verrückt": 133.000 Follower bei Instagram und 108.000 bei TikTok folgen ihm zu den schönsten Orten der Welt. Kaum von den Malediven zurück, bereist er nach einer Stippvisite in Cuxhaven Anfang Oktober gerade die Insel Madeira.

Fünf Wochen Zeit für die Südsee - und Julian stellte fest: Ja, es ist wirklich alles ganz genau so, wie man es sich immer vorgestellt hat.

Kontrastprogramm: Alltag in der Behörde

Niemand, dem bei den Beiträgen auf seinem Instagram-Account @juliantravelstheworld die Augen übergehen, würde erahnen, dass dahinter jemand steckt, der als Justizfachwirt bei der Staatsanwaltschaft Celle einem ganz normalen Bürojob nachgeht und bislang alle Reisen, über die er dort berichtet, in seinem regulären Jahresurlaub untergebracht hat. Um seine Träume zu verwirklichen, könne er in der restlichen Zeit auf vieles verzichten, verrät er.

Wurzeln liegen in Cuxhaven

Manchmal tauchen auf seinem Account zwischen Palmen und blauem Wasser Szenerien auf, die verraten, wo seine Wurzeln liegen, nämlich in Cuxhaven, wo er noch heute regelmäßig auf Familienbesuch ist. Nach der Grundschulzeit zog er mit Familie in die Wingst, machte dort seinen Realschulabschluss und trat danach seine Ausbildung beim Amtsgericht Stade an, die er 2021 erfolgreich abgeschlossen hat.

Die Sehnsucht nach exotischen Reisezielen verbindet Julian und seine Follower. Wahrscheinlich begann die Neugier  schon, als er als 14-Jähriger allein für drei Wochen seine beste Freundin besuchte, die mit ihrer Familie nach Spanien ausgewandert war.

Über Nacht 70.000 neue Follower

Im März vor einem Jahr nahm die Sache dann Fahrt auf: Vor seiner ersten Fernreise - mit seiner Schwester und treuesten Unterstützerin auf die Seychellen - stellte Julian sein Profil auf öffentlich um. Was es bedeutet, viral zu gehen, erlebte er prompt, als eines seiner Traumstrand-Videos von dort über 60 Millionen Aufrufe erzielte. "Allein das hat mir 70.000 neue Follower eingebracht."

So etwas kann sehen, wer auf der Einheimsichen-Insel Fulhadhoo auf den Malediven Urlaub macht.

Local Islands machen Malediven-Aufenthalt erschwinglich

Obwohl sonst alles auf Englisch ist, postet er inzwischen nur noch auf Deutsch: "Weil die Nachfrage so riesig ist."  Und er fand andere Wege zu den Traumzielen: Im Juni 2024 fuhr er das erste Mal auf die Malediven - nicht in ein Luxusresort, sondern auf eine Insel der Einheimischen, wo es bezahlbare Unterkünfte und dazu lokale Kultur gratis gibt. Mehrere Inseln hat er so bereits bereist.

Unvergesslich: Tauchen mit den majestätischen Manta-Rochen.

Beiträge entstehen tagesaktuell am Ort

Die Naturerlebnisse stünden den Ausflügen der Luxusresorts in keinster Weise nach, sagt er nach vielen Stunden auf menschenleeren Sandbänken, paradiesischen Sandstränden und unter Wasser mit Schwärmen exotischer Fische, Mantas und Walhaien. Immer mit dabei: seine Drohne, mit der er fast unwirklich erscheinende Bilder festhält, Unterwasserkamera, Handy, Laptop. Damit produziert Julian direkt vor Ort Storys voller Authentizität. Über Planung, Fortbewegungsmöglichkeiten, Quartiersuche und Kosten informiert er sympathisch und gänzlich unabgehoben mittlerweile nicht mehr nur in den sozialen Netzwerken, sondern auch auf seinem Blog juliantravelstheworld.de.  

Alles echt und von der Natur geschaffen auf Rangiroa/Französisch-Polynesien.
Bilder von Palmen, Sand und blauem Meer, hier auf Fakarava/Französisch-Polynesien, wecken Sehnsüchte. Auf Julians Account können seine Follower mitreisen.

Die schönste Reise: Fünf Wochen in der Südsee

Die bislang schönste Reise seines Lebens plante er ein Jahr lang. Ganz allein bereiste er mit angesparten Urlaubstagen fünf Wochen lang die Südsee: Französisch-Polynesien (nicht nur mit Bora-Bora und Tahiti) und die Cook-Inseln. Darüber hat er einen Reiseguide als E-Book geschrieben - wie auch über seine Tipps für die griechische Insel Zakynthos, die für ihn locker das Zeug hat, als europäische Karibik dem Original Konkurrenz zu machen. Das nächste Thema wird der bezahlbare Maledivenurlaub: "Das Interesse ist riesig, aber Informationen dazu gibt es bisher kaum."

Auch für Europa hat Julian seine Geheimtipps - wie die griechische Insel Zakynthos.

Die erste große Kooperation mit einem bekannten deutschen Reiseveranstalter

Das alles deutet schon darauf hin, dass aus dem Influencer-Dasein noch mal etwas ganz anderes, noch Größeres werden kann. Und so scheint es auch. Sein Account fällt auf. Die ersten Nachfragen nach Kooperationen schneien herein. Gerade hat er in der Behörde einen zweimonatigen unbezahlten Urlaub angetreten. Aber untätig ist er nicht: Der Trip nach Madeira ist gleichzeitig die erste große Kooperation mit einem bekannten deutschen Reiseveranstalter. Aber eins ist dem 22-Jährigen wichtig: so transparent und echt zu bleiben, wie seine Follower es kennen.

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Maren Reese-Winne

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

mreese-winne@no-spamcuxonline.de

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