Erstmals in Cuxhaven: Das Rathaus singt und klingt zum Tag der Deutschen Einheit
Das Cuxhavener Rathaus hat am Dienstag, dem Tag der Deutschen Einheit, eine Premiere erlebt: Erstmals wurde mit zahlreichen Besuchern gesungen. Es war ein ermutigendes und verbindendes "Dankeschön" zum 3. Oktober.
"Ein Gruß nach Hamburg: Wer braucht eine "Elphi", wenn Cuxhaven selbst so ein Rathaus hat, das heute so wunderbar mit Ihnen gefüllt ist", sagte Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer augenzwinkernd angesichts der "vollen Ränge" im Bürgersaal des Rathauses, in das die ursprünglich auf dem Buttplatz geplante musikalische Danke-Demo "3. Oktober - Deutschland singt und klingt" wettermäßig verlegt wurde.

"Die Deutsche Einheit war kein Produkt von Politikern und Politikerinnen, sondern das Produkt der Bevölkerung - von uns allen", betonte er. Deshalb sei es so etwas Bedeutsames, heute hier zu feiern. Cuxhaven habe ein besonderes Profil, sei weltoffen, stehe für Demokratie und Frieden. Es sei aber auch wieder an der Zeit, aufzupassen, dass die Gesellschaft nicht auseinanderdriftet, gab Santjer zu bedenken.
Die Veranstaltung sagte ein lichtvolles "Dankeschön" für das Gelingen der friedlichen Revolution vom Herbst 1989, wie es sie vorher noch nie in Deutschland gegeben hat. Hier wurde die Saat für die deutsche Einheit gelegt.

"Oh Happy Day", gab der Gospelchor "Faith, Hope and Love" unter Leitung von Sabine Rönnfeld vor und alle stimmten mit ein. Bis in die "obersten Ränge" des Rathaussaales, wo hunderte sangesfreudiger Menschen am 33. Tag der Deutschen Einheit zusammengekommen waren, um mit fünf Chören die deutsche Wiedervereinigung gemeinsam singend zu feiern und den Klang der Freiheit zu zelebrieren.

Damit stimmten die Cuxhavener, auf Initiative von Sabine Rönnfeld, Musiklehrerin am Lichtenberg-Gymnasium, zusammen mit fast 300 weiteren Orten überall in Deutschland, in einen vielstimmigen Chor der Hoffnung und des Miteinanders ein. Die total unterschiedlichen Lieder schafften eines: Die Menschen miteinander zu verbinden.
3. Oktober: Ein Grund zum Feiern, zum Singen und zur Dankbarkeit
Im vierten Jahr in Folge hatte die Initiative "3. Oktober - "Deutschland singt und klingt" an diesem besonderen Jahrestag zu einem bundesweiten "Offenen Singen" und Musizieren und einer Danke-Demo mit Kerzen unter der Schirmherrschaft von Hamburgs Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher aufgerufen. Zeitgleich wurden gemeinsam zehn Lieder unterschiedlicher Stilrichtungen an verschiedenen Orten im ganzen Land gesungen.

Gemeinsam mit den Chören "Faith, Hope and Love", "LiG Harmonics", "Sunset Chords", "Stimmstärke 10" und "Sohl'nborger Büttpedder" erhellten ausgewählte Lieder der Zuversicht und der Einheit als Zeichen des Friedens und der Hoffnung den Raum.

In diesem Jahr erklangen unter anderem "Die Hoffnung lebt zuerst", "Die Gedanken sind frei", "Tage wie diese", "Oh Happy Day", "Mensch", "Freiheit" und das israelische Volkslied "Hevenu shalom alechem" ("Wir wollen Frieden für alle"), das auf Hebräisch, Deutsch, Englisch und Französisch angestimmt wurde. Chorleiterin Britta Quaiser nahm ihr Publikum an die Hand und führte auf charmante Weise durchs Programm.

Freudige Gesichter zeigten, dass auch das Herz lachen kann und wir es in der Hand haben, den Weg in eine Zukunft in Freiheit, Einheit und Frieden gemeinsam zu gestalten. Für absolutes Gänsehautfeeling sorgten die gemeinsam gesungene Deutschland-Hymne und die Europa-Hymne.
Von Joachim Tonn