Fahrradstürze und Verletzungen auf Brücke: Stadt Cuxhaven reagiert auf Mängelmelder
Mehrere Fahrradstürze auf einer Holzbrücke an der Anton-Flettner-Straße haben Verletzte und beschädigte Räder zur Folge. Über den Mängelmelder meldeten Bürger die Gefahr. Die Stadt Cuxhaven reagierte zunächst mit Warnschildern statt mit Maßnahmen.
Fahrradstürze, Prellungen und andere Verletzungen - eine Holzbrücke an der Anton-Flettner-Straße fordert bei Nässe und Glätte ihren Tribut. Betroffene nutzten den Mängelmelder der Stadt, um auf den Missstand hinzuweisen. Die Reaktion der Stadt sorgte jedoch für Empörung.
Nachdem mehrere Einträge im Mängelmelder eingegangen waren, reagierte die Stadt Cuxhaven mit dem Aufstellen von zwei Schildern - jeweils am Anfang und am Ende der Straße. Darauf steht: "Kein Winterdienst". Ein Betroffener (Name der Redaktion bekannt) kritisiert: "Das kann doch nicht der Sinn des Mängelmelders sein. Hier verletzen sich Menschen."
In den Meldungen an die Stadt hieß es unter anderem: "Die Holzbrücke ist bei Feuchtigkeit und Nässe, vor allem bei Kälte, sehr rutschig. Am 20. November bin ich mit dem Fahrrad gestürzt. Die Folge waren starke Prellungen sowie eine Knieverletzung. An diesem Tag sind noch weitere Kollegen hier mit dem Rad gestürzt." Gefordert wurde eine Nachbesserung der Holzbrücke, um die Unfallgefahr zu verringern.
Prellungen und Schäden an Fahrrädern gemeldet
Eine weitere Person schreibt: "Die Holzbrücke im Verlauf des Radwegs ist bei Feuchtigkeit und Nässe durch Moos- und Algenbewuchs extrem rutschig. Besonders schlimm ist es bei Temperaturen um und unter dem Gefrierpunkt. Dann verwandeln sich die Holzbohlen in Eisflächen. Heute Morgen sind acht meiner Arbeitskollegen gestürzt. Die Folge waren diverse Prellungen und Beulen sowie kleinere Schäden an den Fahrrädern." Das Problem bestehe seit Jahren, so ein weiterer Betroffener, der sich eine Antirutsch-Beschichtung wünscht. Insgesamt gingen im November drei Einträge im Mängelmelder ein.
Auf Nachfrage unseres Medienhauses äußerte sich die Stadt Cuxhaven zu dem Thema und klärt auf. Marcel Kolbenstetter, Pressesprecher der Stadt, bestätigte, dass Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern zu Stürzen von Fußgängerinnen, Fußgängern und Radfahrenden auf der genannten Brücke bei winterlichen Witterungsverhältnissen eingegangen seien. "Diesen Verhältnissen wollen wir entgegenwirken", sagte Kolbenstetter.
Als erste, kurzfristig umsetzbare Maßnahme habe die Stadt Hinweisschilder aufgestellt, die darauf aufmerksam machen, dass in diesem Bereich kein Winterdienst erfolgt. "Ergänzend wird zeitnah ein weiteres Schild installiert, das ausdrücklich vor möglicher Glätte warnt. Diese Maßnahmen dienen der aktuellen Gefahrenhinweisung, stellen jedoch lediglich Momentaufnahmen dar", so Kolbenstetter weiter.
Die Rutschgefahr soll dauerhaft minimiert werden
Parallel dazu befasse sich der zuständige Fachbereich bereits mit einer langfristigen Lösung. Hintergrund sei unter anderem, dass der angrenzende Weg vor einiger Zeit asphaltiert worden sei. Dadurch gelange kein Schotter oder Sand mehr auf die Brücke, der zuvor zur Reduzierung der Rutschgefahr beigetragen habe.
Derzeit wird geprüft, ob die Brücke mit raueren Elementen auf der Holzoberfläche ausgestattet werden könne, um die Rutschgefahr dauerhaft zu minimieren. "In diesem Zusammenhang wird untersucht, welche Möglichkeiten es auf dem vorhandenen Holzbelag gibt, welche Fachfirmen infrage kommen und in welchem zeitlichen Rahmen eine Umsetzung realisierbar wäre", erklärte Kolbenstetter abschließend.
Ein Schlagloch, defekte Laternen oder übervolle Mülleimer: Per Mausklick können Bürgerinnen und Bürger im Kreis Cuxhaven den Behörden Schäden oder Mängel melden. Der Mängelmelder ist online unter www.cuxhaven.de/mangel zu finden. Im Jahr 2024 wurden dort 864 Mängel gemeldet - durchschnittlich 72 pro Monat.