Feldweg: Weitere Wassersperre trotz "Neubewertung"?
Während die EWE Netz am Freitag davon sprach, Sperrankündigungen im Bereich Süderwisch aussetzen, meldeten sich Mieter vom Feldweg, die eine Hiobsbotschaft erhalten hatten.
In einem Konflikt um Außenstände können nach den Mietern einer Wohnanlage im Bereich Gorch-Fock-/Hermann-Allmers-Straße auch die von einer Versorgungssperre bedrohten Bewohner im Stadtteil Süderwisch aufatmen. Denn die EWE Netz wird auch im John-Brinckman-Weg davon absehen, Leistungen einzustellen - vorerst jedenfalls.
Wohnungsgesellschaft protestiert
Das teilte der Versorger am Freitag gegenüber der CN/NEZ-Redaktion mit und begründete diesen Schritt mit einer "Neubewertung", wie sie bezüglich der Lage in der Gorch-Fock-Straße stattgefunden hat. Vor diesem Hintergrund, so ein Unternehmenssprecher, "beleuchten wir auch die Situation in Cuxhaven Süderwisch aktuell noch einmal neu und setzen auch hier die angekündigte Sperrung zunächst noch aus". Gemäß eines Aushangs im Treppenhaus hatten die Mietparteien ab dem kommenden Montag damit rechnen müssen, dass eine im Haus befindlichen Gemeinschaftseinrichtung vom Netz getrennt werden würde - zu Unrecht, wie die Vermietungsgesellschaft zwischenzeitlich hervorhob.
Nach Kenntnisstand unserer Redaktion steht die Alpha Real Estate auf dem Standpunkt, dass Versäumnisse nicht auf der eigenen Seite, sondern in den Reihen der EWE zu suchen sind. Letztere soll Rechnungen fälschlicherweise an die Adresse des Voreigentümers geschickt haben. Öffentlich ging der Versorger am Freitag nicht auf solche Vorhaltungen ein, sondern machte im Gegenzug geltend, dass es weiterhin offenen Forderungen gebe. Auch wenn die EWE grundsätzlich immer an einer für alle Seiten einvernehmlichem Lösung arbeite, so der Sprecher, behalte man sich "als letztes Rechtsmittel" auch weiterhin die Möglichkeit einer Sperrung vor.
Tonfall der SPD gewinnt an Schärfe
Nach Angaben einer Leserin droht eine solche zum 10. August auch in einer Wohnanlage am Feldweg. Eine dort lebende Mutter fragt sich, was ihrer Familie nun blüht. Die Rechnungen habe man immer bezahlt, betont Bianca Cohrs, die vermutet, dass dortige Außenstände mit einem Vermieterwechsel zu tun haben. Die EWE habe ihr im aktuellen Fall geraten, sich einen Wasservorrat sicherzustellen und bei der Polizei Anzeige wegen Betrugs zu erstatten.
"Wasser stellt man nicht ab!", hatte schon tags zuvor der Oberbürgermeister deutlich gemacht, aktuell erneuerte Uwe Santjer eine Einladung an alle von Sperrandrohungen betroffenen Bürgerinnen und Bürger, am kommenden Dienstag, 8. August, ab 18 Uhr in die Bürgerhalle (Rathaus) zu kommen. In der SPD wird der Tonfall gegenüber der EWE schärfer. Unabhängig von Fehlern Dritter bezeichnete es der Ratsfraktionsvorsitzende Gunnar Wegener am Freitag als Unding, "Mieter in Geiselhaft zu nehmen". Er kündigte an, die Vorgänge, auf der nächsten EWE-Verbandstagung zu thematisieren.