
Fernwärmeleitung soll in Cuxhaven nicht den Blick verstellen
Bezüglich einer zur Anbindung des NPorts-Verwaltungsgebäudes gedachten Fernwärmeleitung wünscht die Ratspolitik einen Gedankenaustausch auf Gremienebene. Aus SPD-Sicht ist die Sach- und Interessenlage gleichwohl klar.
Indem sie einen fraktionsübergreifend unterstützten Heranziehungsbeschluss beantragte, hob die aus SPD/Grünen und der Fraktion Die Cuxhavener bestehende Mehrheitskooperation die Angelegenheit auf die Tagesordnung des am 12. August tagenden Bauausschusses.
Um ein kleines, auf kommunalem Grund verlaufendes Leitungsstück wird es in besagter Sitzung nach der politischen Sommerpause gehen. Um das Gelände der Niedersachsen Ports GmbH zu erreichen, benötigen die Betreiber des im Neuen Fischereihafen entstandenen Holzheizkraftwerk eine Leitungstrasse im Bereich des aus der Nutzung gefallenen Deiches an der Konrad-Adenauer-Allee.
Anbindung führt über städtischen Grund
Dass die Politik mitreden will, wenn es um das "Wie" und das "Wo" geht, darf niemanden überraschen: In der jüngsten Ratssitzung erinnerte der SPD-Ratsfraktionsvorsitzende Gunnar Wegener daran, dass man sich schon im Jahr 2022 darauf verständigt habe, alle Angelegenheiten, die mit Holzheizkraftwerk zusammenhängen, dem Rat zur Kenntnis zu geben. Das gelte insbesondere für Fernwärmeleitungen, die (wie im vorliegenden Fall) auf städtischem Grund und Boden verlegt werden sollen.
Auf Nachfrage hin schloss Wegener am Dienstag nicht aus, dass im August noch einmal kontrovers über die Leitung diskutiert werden könnte. "Für uns als SPD ist das Thema klar", bekräftigte er allerdings. Vor wenigen Tagen hatte er sich dem Rat gegenüber zuversichtlich gezeigt, dass man dem Vorhaben "nach den Maßgaben der Sitzungsvorlage 101/2024" zustimmen wird.
Der Verweis auf das Verwaltungspapier ist insofern wichtig, als dass daraus hervorgeht, wie die 40 Zentimeter starken Leitungen an der Konrad-Adenauer-Allee verlegt werden sollen: Im Deichkörper, und zwar unterhalb des Straßenniveaus, soll das passieren - eine Festlegung, die aus Sicht von Wegeners Fraktionskollegen Michael Stobbe in jedem Fall Sinn macht.
Deichfenster als "Durchguck" geplant
"Wir wollen uns das künftige Deichfenster ja nicht durch oberirdisch verlaufende Rohre kaputtmachen lassen", gab Stobbe, an das Stadtentwicklungsprojekt "Deichband" erinnernd, zu bedenken. Wie berichtet ist im "Deichband"-Kontext eine Öffnung des früheren Flutschutzbollwerks geplant: Ein "Deichfenster" soll von Richtung Innenstadt her den Blick auf Schleusenpriel und Hafen erlauben und gleichzeitig einen Aufenthaltspunkt schaffen.
Insofern sei es der richtige Weg, die Rohre im Deich versteckt zu verlegen, ergänzte der SPD-Ratsherr, der die Anbindung des NPorts-Gebäudes ans Fernwärmenetz ebenfalls als sinnvoll bezeichnete. Gleichwohl gilt für die Sozialdemokraten die Devise "Bis hierhin und nicht weiter". Fraktionsvorsitzender Wegener wies in diesem Zusammenhang unter anderem auf eine den Kraftwerksbetreibern erteilte Genehmigung hin, nach welcher der Radius zur Verlegung solcher Leitungen auf maximal fünf Kilometer begrenzt worden sei. "Angenommen, dass die Betreiber etwas anderes wollen: Dann wären sie ersteinmal in der Bringschuld", argumentierte Wegener auf Nachfrage hin: Sie müssten darlegen wie solch ein Netz technisch zu realisieren sei und was es im Endeffekt koste.