Gorch-Fock-Schule: Verzicht auf ein Bürgerbegehren angesichts greifbarer Perspektiven
An Fragen um die Zukunft der Cuxhavener Gorch-Fock-Schule drohte sich die Politik zuletzt zu entzweien. In der Schulausschusssitzung am vergangenen Donnerstag hat sich das Blatt allerdings überraschend gewendet.
An einem Bericht des Ersten Stadtrats lag es, dass sich unterschiedliche Fraktionen wieder hinter dem Ursprungsbeschluss versammelten. Ein angekündigtes Bürgerbegehren soll nun fallengelassen werden.
Günter Wichert, FDP-Ratsherr und Initiator des Bürgerbegehrens gab noch in der Sitzung bekannt, von diesem Vorhaben abzulassen. "Das wird eingestampft, weil es aktuell tatsächlich einen Erfolg gibt", erläuterte Wichert und berief sich dabei auf einen in Aussicht gestellten Architektenwettbewerb.
FDP wünscht sich "Beinfreiheit" für Itjen
Seinen Rückzug verknüpfte er mit einem Hinweis auf eine gewaltige "Hypothek" in der Schulbaufrage: Er hoffe, dass Marcus Itjen jene "Beinfreiheit" erhalte, die er in Sachen Schulneubau benötige. Unter dem Tagesordnungspunkt "Neubau" hatte der Genannte zunächst um Versachlichung gebeten. Eine Machbarkeitsstudie aus dem vergangenen Sommer habe lediglich mit Eckdaten gearbeitet. "Wir haben da keine Schule durchgeplant", betonte der Erste Stadtrat mit Blick auf das favorisierte städtische Grundstück im Bereich der heutigen Hermann-Allmers-Halle.
Klar ist laut Itjen, dass die Verwaltung das Großprojekt nicht mit eigenem Personal umsetzen wird. Stattdessen werde man auf ein im Schulbau bewährtes Verfahren zurückgreifen und externen Sachverstand auf dem Wege eines Wettbewerbs verpflichten.
Vorteil könnten dabei kreative Lösungen sein. Itjen zufolge liegt der Charme dieser Vorgehensweise aber auch darin, dass die Stadt am Ende einen Vertrag mit einer Firma - mit Festpreis und Fertigstellungsdatum - schließen kann.
Punkten konnte der Dezernent unter den Schulausschussmitgliedern vor allem mit seinem Hinweis, dass die Stadt (Unkenrufen zum Trotz) in Sachen Gorch-Fock-Schule keineswegs untätig geblieben ist. Mit Blick auf den geplanten Wettbewerb will er bereits Maßnahmen zur Markterkundung angestellt haben. Welche der im Schulbau profilierten Firmen das Vorhaben umsetze, spiele aus seiner Sicht keine Rolle, bekräftigte Itjen. Nach seinen Worten kommt es eher darauf an, potenzielle Auftragnehmer in architektonischer Hinsicht nicht durch allzu enge gestalterische Vorgaben zu knebeln.
"Ich finde das Verfahren sehr spannend", so Ratsfrau Beatrice Lohmann (CDU). Der Antrag ihrer Ratsgruppe, einen Neubau am Schul-Ursprungsstandort an der Gorch-Fock-Straße prüfen zu lassen, wurde wurde angesichts der neuen Entwicklung vertagt.
Schulleiterin äußert sich zuversichtlich
Positives Echo auch aus der Praxis: "Ich habe zu Herrn Itjen volles Vertrauen", erklärte Schulleiterin Katja Arnold (Ausschussmitglied). Rüdiger Kurmann (Die Cuxhavener) erinnerte daran, wie sehr sich die Bevölkerung an endlosen Prozessen reibe. Er forderte, jetzt "auf den Startknopf zu drücken". SPD und Grüne stellten klar, der Schulneubau habe oberste Priorität.