Immer im Bilde über Katastrophen in Cuxhaven: Das ist neu bei der BIWAPP-App
Die Katastrophenschutz-Warnapp BIWAPP versetzt die Stadt Cuxhaven in die Lage, schnell zahlreiche Menschen zu erreichen und über Notlagen, Sperrungen oder Stromausfälle zu informieren. Jetzt ist eine Neufassung der App verfügbar. Was nun zu tun ist.
Von Maren Reese-Winne
Cuxhaven. Für den Katastrophenschutz der Stadt Cuxhaven spielt die BIWAPP-App eine zentrale Rolle - speziell, wenn es schnell gehen muss, etwa bei sich ankündigenden Sturmfluten oder Brandfällen in der Nachbarschaft, bei denen Fenster und Türen geschlossen werden müssen. Jetzt hat die App ein neues Gesicht bekommen.
Das Update kommt automatisch, wenn es so im Handy eingestellt ist; ansonsten ist im Appstore oder bei Google Play (da, wo iPhone- oder Android-Nutzer die Apps herunterladen) ein Update erforderlich (aber keine Neuinstallation). Um weiterhin Warnmeldungen aus der Stadt oder dem Landkreis Cuxhaven oder jedem anderen favorisierten Ort zu erhalten, müssen Nutzerinnen und Nutzer nur einmal neu ihre Favoriten festlegen.
"Die App wurde komplett neu programmiert", erklärt Gerd Klemusch, Experte aus dem Bereich Katastrophenschutz der Stadt Cuxhaven. Viele technische Neuerungen, die die App für die "Befüller" aus den Kommunen und Behörden einfacher bedienbar machen, verlaufen im Hintergrund und ändern nichts an dem Ergebnis für die Nutzer, aber einige Neuerungen sollten sie direkt bemerken: Beispielsweise sei gelegentlich kritisiert worden, dass in Cuxhaven auch Warnmeldungen aus Hamburg oder dem nahen Schleswig-Holstein eintrafen, so Gerd Klemusch.
Das sei in der neuen Version nicht mehr zu erwarten - "es sei denn, sie wählen Hamburg ausdrücklich als Favoriten dazu." Wer die (auch jetzt schon verfügbare) Wächter-Funktion aktiviert, bekommt außerdem jeweils an seinem aktuellen Aufenthaltsort die dort geltenden Warnmeldungen angezeigt.
Ansonsten präsentiere sich die App auf dem Display "sehr aufgeräumt". Die neue Version biete erstmals die Möglichkeit, Links und Fotos einzufügen.
Kühlen Kopf bewahren bei einem Notruf
Mit einem Klick gelangen Nutzer außerdem auf eine Seite, auf der die wichtigsten Notfall-Informationen gebündelt sind: die wichtigsten Notrufnummern, die eigene Position (mit Koordinaten und GPS-Daten) und die W-Fragen, die bei einem Notruf am Telefon durchgegeben werden sollten. Wo ist der Notfallort, wer ruft an, was ist geschehen, wie viele Betroffene gibt es und Warten auf Rückfragen - auch wenn eigentlich jeder weiß, was dazugehört, wird das alles in der Aufregung bei einem tatsächlichen Notfall oft vergessen.
Die seit 2005 existierende, durch das Lüneburger Unternehmen "Marktplatz" programmierte BIWAPP-App (das Kürzel steht für "Bürger-Info- und Warnapp") wird durch zahlreiche Kommunen in Niedersachsen und ganz Deutschland und weitere Katastrophenschutz-Behörden befüllt und soll auch durch die Polizei intensiver für ihre Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden. Extremwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes laufen automatisch ein, dazu die Katastrophenmeldungen aus der Katastrophenschutz-App des Bundes "NINA" (Notfall-Informations- und Nachrichten-App).
Gerd Klemusch erläutert die zwischen den Apps bestehenden Unterschiede: Auch bei NINA könnten Warnhinweise der Stadt Cuxhaven erscheinen; aber nur, wenn es sich um Katastrophenfälle von überregionaler Bedeutung handle. Die Straßensperrung, der Wasserrohrbruch, der Stromausfall, die Langzeit-Baustelle, der anstehende Schulausfall - all das erscheint nur in der BIWAPP-App, auf die verschiedene Dienststellen der Stadt kurzfristig direkt zugreifen können.
An vielen Stellen gibt es Hilfe bei der Installation
Bei Veranstaltungen wie dem Katastrophenschutztag oder dem Buttfest bieten Gerd Klemusch oder weitere Kolleginnen und Kollegen aus dem Amt regelmäßig Hilfe bei der Installation und persönlichen Einrichtung der App an. Die Möglichkeit dazu besteht auch bei den nächsten Vorträgen in der VHS der Stadt Cuxhaven oder direkt auf der Dienststelle in der Grandauerstraße. Zusätzlich sollen bei der Information über die App Vereine und Seniorenorganisationen mit ins Boot geholt werden, um über die App zu informieren.
Schnelle Information sei gerade in der heutigen Zeit bedeutsamer denn je, so Gerd Klemusch: "Eine längere Vorlaufzeit gibt den Bürgern die Zeit, sich noch wappnen zu können. Mit der App können wir sehr schnell viele Leute erreichen." Für ihn außerdem nicht zu unterschätzen: "Sie wissen immer, dass die hier erscheinenden Infos seriös sind. Und die App ist für die Bürger komplett kostenlos."