Insgesamt werden für den Bau der Liegeplätze 5 bis 7 in Cuxhaven rund 472 "Rammrohre" mit einer Länge von 35 Metern gesetzt. Foto: Larschow
Insgesamt werden für den Bau der Liegeplätze 5 bis 7 in Cuxhaven rund 472 "Rammrohre" mit einer Länge von 35 Metern gesetzt. Foto: Larschow
Liegeplätze 5 bis 7

NPorts stoppt Rammarbeiten am Sonntag: Anwohner in Cuxhaven sollen Ruhe bekommen

von Kai Koppe | 07.11.2025

Die Hafenbetreibergesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) setzt beim Ausbau der Cuxhavener Kailinie ein Zeichen in Richtung Anwohner: Die lauten Rammarbeiten werden ab sofort einmal pro Woche ausgesetzt.

Der vielzitierte "Lückenschluss" ist zwar noch längst nicht vollzogen. Nachdem das letzte von insgesamt 427 Tragrohren gerammt wurde, lässt sich die Kontur der künftigen Cuxhavener Kailinie aber bereits in vollem Ausmaß erkennen: Auf diesen Fortschritt wies die als Bauherrin auftretende Hafenbetreibergesellschaft Niedersachsen Ports Ende der Woche explizit hin. Die Verantwortlichen konnten zudem mit einer guten Nachricht für vom Lärm der Rammschläge gebeutelte Bürger aufwarten.

Im hafennahen Cuxhavener Stadtteil Groden wird die Sonntagsruhe ab sofort wieder einkehren: Wie NPorts-Geschäftsführer Holger Banik im Rahmen eines unweit der künftigen Liegeplätze 5 bis 7 anberaumten Pressetermins ankündigte, wird es ab sofort möglich sein, die Rammarbeiten an einem Tag in der Woche auszusetzen: An diesem Sonntag schon sollen sich daraus resultierende Effekte einstellen - indem man als Anrainer aus Richtung der Hafenbaustelle einfach einmal nichts hören wird.

Zufriedene Mienen bei NPorts-Geschäftsführer Holger Banik (l.), Niederlassungleiter Knut Kokkelink und seiner Stellvertreterin Alexandra Brandt: Der letzte Tragpfahl der gut 1,3 Kilometer langen künftigen Kailinie (direkt hinter den Genannten im Bild) ist am vergangenen Donnerstag gerammt worden. Foto: Koppe

Mit zwei Maschinen soll es schneller gehen?

Zu verdanken ist diese Entwicklung dem zügigen Fortschritt der im Februar 2025 begonnenen Bauarbeiten. Nachdem alle Tragrohre sitzen und bereits 250 der zugehörigen Schrägpfähle in den Untergrund getrieben wurden, werden die Arbeiten in den kommenden Wochen sogar an Fahrt gewinnen: Eine zweite Ramme, die im Zusammenhang mit besagten Schrägpfählen zum Einsatz kommt, bedeutet weitere Zeitersparnis. Vor diesem Hintergrund werden nun Zugeständnisse möglich, die  Niederlassungsleiter Knut Kokkelink bei einem Bürgertermin vor einigen Monaten noch nicht zu machen vermochte. "Wir haben uns allerdings schon seit geraumer Zeit um so eine zweite Ramme bemüht, stellte Kokkelinks Stellvertreterin Alexandra Brandt im Gespräch klar. Das Problem sei einfach, dass solche Maschinen rar und oft nur mit langer Vorlaufzeit zu bekommen seien.

Angesichts solcher Widrigkeiten sei die Lösung, die NPorts jetzt auf den Weg gebracht habe, umso mehr zu begrüßen. Das unterstrich auf Rückfrage hin Cuxhavens OB Uwe Santjer, der unter anderem auch die Aufgeschlossenheit lobte, mit der die Hafenbetreibergesellschaft letztlich den kritischen Stimmen aus der Bevölkerung gegenüberstand. Wie berichtet waren Bürgerinnen und Bürger im Laufe des zurückliegenden Halbjahres auf die Barrikaden gegangen - wohlgemerkt nicht gegen das Hafenbauprojekt als solches, sondern gegen die akustischen Begleiterscheinungen. Ein unter Santjers Federführung organisierter Lokaltermin mit Betroffenen hatte nach Einschätzung von Stadtverwaltung und Bauherrin schließlich dazu beigetragen, dass sich die Situation ein wenig entspannte. NPorts-Geschäftsführer Holger Banik, hob im Rückblick noch einmal hervor, dass sein Haus von den Reaktionen aus der Bevölkerung überrascht worden sei. Schließlich sei auch bei anderen Hafenbauprojekten gerammt worden - ohne dass dies nach Baniks Angaben erkennbaren Unmut ausgelöst hätte. "Wir haben durchaus aus den aktuellen Reaktionen gelernt", sagte der Hafen-Chef und bot Bürgern einen weiteren Dialogtermin an: Am 5. Dezember soll in der Zeit zwischen 14 und 15.30 Uhr am Baustellenrand ein vorweihnachtlich geprägtes Treffen stattfinden.

Durch die "Linie", welche die bereits gesetzten Pfähle bilden, ist ganze Ausmaß des Flächenzugewinns, der sich durch die Hafenbaumaßnahme ergibt, unschwer zu erkennen. Foto: Niedersachsen Ports

OB: "Bevölkerung steht hinter solchen Projekten"

"Hier steht die Bevölkerung grundsätzlich hinter solchen Projekten", warf der Oberbürgermeister ein. Santjer attestierte den Bürgerinnen und Bürgern einen hohen Identifikationsgrad mit "ihrem" Hafen; viele haben nach seinen Worten verstanden, dass sich dort (neben den wirtschaftlichen Perspektiven der Stadt) auch die Zukunft der Menschen in Cuxhaven entscheidet. Banik sieht das kaum anders: Mit den Potenzialen, die der Hafen unter anderem im Kontext der Energiewende birgt, rechtfertigte er auch die Investitionen (insgesamt 300 Millionen Euro), die zugunsten von drei zusätzlichen Liegeplätzen getätigt werden: "Wir sind überzeugt davon, dass die Offshore-Industrie weiter prosperiert."

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

(1 Stern: Nicht gut | 5 Sterne: Sehr gut)

Feedback senden

CNV-Nachrichten-Newsletter

Hier können Sie sich für unseren CNV-Newsletter mit den aktuellen und wichtigsten Nachrichten aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven anmelden.

Die wichtigsten Meldungen aktuell


Bild von Kai Koppe
Kai Koppe

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

kkoppe@no-spamcuxonline.de

Lesen Sie auch...
Menschen in unserer Stadt

Nach dem Schlussapplaus macht er den Kassensturz

von Kai Koppe

Lothar Matthes ist Schatzmeister bei "Sport in Cuxhaven" und in dieser Funktion für das Finanzielle bei der Sportgala zuständig. Das aus dem "Sport- und Pressefest" hervorgegangene Event findet am heutigen Sonnabend in seiner 20. Auflage statt.

Updaten und anpassen 

Immer im Bilde über Katastrophen in Cuxhaven: Das ist neu bei der BIWAPP-App  

von Maren Reese-Winne

Die Katastrophenschutz-Warnapp BIWAPP versetzt die Stadt Cuxhaven in die Lage, schnell zahlreiche Menschen zu erreichen und über Notlagen, Sperrungen oder Stromausfälle zu informieren. Jetzt ist eine Neufassung der App verfügbar. Was nun zu tun ist.

Uwe Santjer zieht erstes Los

Lions Club Cuxhaven startet 55. Tombola-Auflage: Hier gibt es hohe Gewinnchancen

von Tim Larschow

Auf den Startschuss haben schon viele Bürger gewartet. Wenn der Lions-Club Cuxhaven sein erstes Los für die Tombola an den Oberbürgermeister der Stadt verkauft hat, dann beginnt auch der offizielle Vorverkauf für die viel gefragten Lose.

Bauverzögerung

Eröffnung der Cuxlandhalle in Cuxhaven: Landrat gibt neuen Zeitplan bekannt

von Redaktion

Die Bauarbeiten an der Cuxlandhalle verzögern sich wetterbedingt um mehrere Monate. Doch der innovative Glasboden nimmt Gestalt an und verspricht eine einzigartige Sporterfahrung sowie vielfältige Nutzungsmöglichkeiten.