Die Zukunft der Hammer-Filialen ist ungewiss. Die Brüder Schlau GmbH & Co. KG, Betreiber der Hammer-Fachmärkte, ist insolvent und schließt derzeit Dutzende Märkte. Foto: Larschow
Die Zukunft der Hammer-Filialen ist ungewiss. Die Brüder Schlau GmbH & Co. KG, Betreiber der Hammer-Fachmärkte, ist insolvent und schließt derzeit Dutzende Märkte. Foto: Larschow
Schließung dutzender Märkte

Insolvenz bei Brüder Schlau - droht das Aus für den Hammer-Markt in Cuxhaven?

von Tim Larschow | 01.10.2025

Der Mutterkonzern der Hammer-Märkte, die Unternehmensgruppe Brüder Schlau, hat im Juni Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Seither wird über Standortschließungen berichtet. Die große Frage: Was passiert mit dem Hammer-Markt in Cuxhaven?

Die Brüder Schlau GmbH & Co. KG, Betreiber der Hammer-Fachmärkte (für Endverbraucher) und der Schlau-Handwerkermärkte (für Profikunden), beschäftigt laut Pressemitteilungen etwa 3900 Mitarbeitende. Im Juni beantragte die Gruppe Insolvenz in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Bielefeld - als vorläufiger Sachwalter wurde Prof. Dr. Dirk Andres bestellt. Fragen beantwortet AndresPartner aber nicht. Sie teilten auf Nachfrage mit: "Bitte wenden Sie sich für Ihre Fragen daher direkt an das Unternehmen."

In internen Dokumenten soll von 66 Hammer-Märkten bundesweit, die spätestens zum 1. Oktober geschlossen werden sollen, die Rede sein. In Niedersachsen sollen laut übereinstimmenden Medienberichten etwa zehn Standorte betroffen sein: Wolfsburg, Osnabrück, Nordenham, Delmenhorst, Wilhelmshaven, Aurich, Bardowick, Papenburg, Braunschweig und Stade. Manche Filialen der Schlau-Handwerkersparte sollen bereits geschlossen oder veräußert worden sein. In Summe sollen bis zu 50 Filialen der Schlau-Sparte betroffen sein. Ein Bericht spricht davon, dass etwa ein Fünftel der Handwerkermärkte an strategische Partner verkauft wurde - allerdings primär in West-, Mittel- und Norddeutschland (ohne Hamburg) -, während der Rest schließen soll.

"Glaube nicht, dass ich Geld zurückbekomme"

Der Hammer-Standort in Cuxhaven ist offiziell in der Marktübersicht geführt, doch seine Zukunft ist ungewiss. Ob er auf der Schließliste der 66 Märkte steht, ist bislang nicht bestätigt. Ein Mitarbeiter antwortete, angesprochen auf die Insolvenz, nur: "Wir haben offen." Eine Stellungnahme des Konzerns über die Zukunft der Mitarbeitenden in Cuxhaven gibt es trotz Nachfrage nicht.

Eine Kundin aus Cuxhaven berichtet von negativen Erlebnissen im Markt, die als Indikator für baldige Umstrukturierungen interpretiert werden könnten. Die Cuxhavenerin (Name ist der Redaktion bekannt) hat im Mai Gardinen bei Hammer bestellt und musste eine Anzahlung in Höhe von 230 Euro zahlen. Die Ware wurde zwar geliefert, allerdings beschädigt, sodass die Lieferung zurückgeschickt werden musste. Einige Zeit später erfolgte ein weiterer Zustellversuch, doch erneut waren die Gardinen mangelhaft. Das war vor einem Monat. "Jetzt habe ich kaputte Gardinen und das Geld bekomme ich nicht zurück. Ich musste eine Forderungsanmeldung stellen", erzählt die Cuxhavenerin und ergänzt: "Ich glaube nicht, dass ich irgendwas zurückbekomme." Man stellt keinen klassischen Antrag ans Unternehmen selbst, sondern meldet seine Forderung beim zuständigen Insolvenzverwalter (AndresPartner) an.

Solche Erfahrungen können oft Vorboten sein - wie auch bei der Depot-Filiale in Cuxhaven. Eigentlich stand Cuxhaven nicht auf der Liste der Filialen, die die angeschlagene Dekorationskette Depot schließen wollte. Infolge der Schließungen in diesem Jahr verlieren bei Depot voraussichtlich rund 2000 der 3300 Beschäftigten ihren Job.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

(1 Stern: Nicht gut | 5 Sterne: Sehr gut)

Feedback senden

CNV-Nachrichten-Newsletter

Hier können Sie sich für unseren CNV-Newsletter mit den aktuellen und wichtigsten Nachrichten aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven anmelden.

Die wichtigsten Meldungen aktuell


Bild von Tim Larschow
Tim Larschow

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

tlarschow@no-spamcuxonline.de

Lesen Sie auch...
Döser Speeldeel feiert Premiere

"Wilde Wittfruuns im Wellnesshof" im Stadttheater Cuxhaven erleben

von Jens Potschka

Wenn die Döser Speeldeel die Bühne betritt, erwartet das Publikum nicht nur plattdeutschen Wortwitz, sondern auch ein Stück voller Verwirrung und Charme. Doch was passiert, wenn Selfie-Stationen und Wiener Gäste auf norddeutsche Traditionen treffen?

Schon seit Monaten geschlossen

Entscheidung der Bäckerei steht: Tiedemann-Filiale in Groden schließt endgültig

von Maren Reese-Winne

Was viele Einwohnerinnen und Einwohner Grodens schon geahnt und befürchtet haben, wird jetzt durch Bäckerei-Chef Kristian Tiedemann bestätigt: Die Filiale in dem Cuxhavener Stadtteil bleibt dauerhaft geschlossen.

Südafrika trifft Deutschland

Kulinarischer Austausch: Junge Köche aus Cuxhaven und Kapstadt lernen voneinander

In der Lehrküche der BBS Cuxhaven traf deutsche Handwerkskunst auf südafrikanische Kreativität. Vier gemischte Azubi-Teams kochten um die Wette, verzauberten die Jury - und wuchsen über sich hinaus. Ein Wettbewerb, der mehr verbindet als nur Aromen.

Mehr als lustige Katzenvideos

Ausnahmezustand in Cuxhavener Gymnasium: Denkwürdige Begegnung mit Internet-Stars

von Redaktion

Rund 130 Schülerinnen und Schüler des Lichtenberg-Gymnasiums konnten die Begegnung mit ihren Idolen von Instagram, TikTok und Instagram kaum erwarten und wurden nicht enttäuscht: Die "Creators" erwiesen sich als Internet-Stars zum Anfassen.