
Räumungsverkauf bei Depot in Cuxhaven: Bekannte Kette schließt Filiale
Eigentlich stand Cuxhaven nicht auf der Liste der Filialen, die die angeschlagene Dekorations-Kette Depot schließen wollte. Der Räumungsverkauf im Geschäft an der Abschnede aber spricht eine andere Sprache. Und was sagt das Unternehmen dazu?
"Wir schließen" steht auf den Schildern, die gleich mehrfach übereinander im Schaufenster kleben. In der Cuxhavener Depot-Filiale ist jetzt alles reduziert: Kissen, Vasen, Leuchter und auch die aktuelle Oster-Dekoration. Überall im Geschäft wird mit Rabatten von bis zu 50 Prozent geworben. Der Andrang ist groß - und der Frust bei den Mitarbeitern auch. Auf einer im vergangenen Jahr bekannt gewordenen Streichliste waren für Niedersachsen lediglich die Depot-Filialen in Peine, Leer und Lingen verzeichnet. Cuxhaven stand nicht auf der Liste - wie auch schon vor mehreren Monaten. Doch nun rückt auch für das Geschäft an der Abschnede das Ende näher.

Wann genau die Filiale dichtmachen wird, ist unklar. Das Unternehmen hüllt sich in Schweigen. Ein Depot-Sprecher erklärte auf Anfrage unseres Medienhauses lediglich: "Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir aktuell keine Auskunft über Depot oder Filialen geben können."
Geschäft wird wahrscheinlich Ende Mai geschlossen
Nach Auskunft von Beschäftigten soll der Räumungsverkauf so lange laufen, wie Ware vorhanden ist. Gerechnet wird mit der Schließung spätestens Ende Mai.
Depot ist schon länger in wirtschaftlicher Schieflage. Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit hatte die Gries Deco Company, die hinter der Marke steht, im vergangenen Jahr Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Nachdem kein Investor für die Deko-Kette mit zuletzt 300 Filialen bundesweit gefunden worden war, hat Inhaber Christian Gries einen Neustart aus der Insolvenz angekündigt.
Nach Medienberichten wird er das bisherige Unternehmen schließen und eine neue Gesellschaft gründen, die nur ausgewählte Standorte und einen Teil der Mitarbeiter übernimmt. In den ersten drei Monaten des Jahres wurden bereits 45 Filialen geschlossen. Im April und Mai sollen 54 weitere dichtgemacht werden, wie Gries der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte. Womöglich wird die Liste auch noch länger. Die Verhandlungen mit einigen Vermietern dauerten an.
Zwischen 150 und 180 Depot-Filialen sollen bestehen bleiben. Infolge der Schließungen in diesem Jahr verlieren voraussichtlich rund 2000 der 3300 Beschäftigten ihren Job.