
Kaimauersanierung im Alten Fischereihafen Cuxhaven: Der erste Rammschlag rückt näher
Im Alten Fischereihafen Cuxhaven läuft die entscheidende Phase der Vorbereitungen für die Sanierung der Kaimauer. Jetzt wurden weitere Details bekannt und die nächsten Schritte angekündigt. Wann geht es richtig los?
Die Sanierung der Kaimauer des Alten Fischereihafens ist Grundlage des vor einigen Jahren vorgestellten Gesamtkonzepts. Im November sollte der erste Rammschlag erfolgen - doch passiert ist augenscheinlich nicht viel.
Die AFH Alter Fischereihafen Cuxhaven GmbH teilte auf Nachfrage unseres Medienhauses mit, dass sich die Planungen und Ausschreibungen in der Endphase befinden und derzeit Arbeiten im und am Hafenbecken durchgeführt werden.
Der Baubeginn hat sich aus verschiedenen Gründen verzögert. Unter anderem führt die Firma "Tom Kampfmittelbeseitigung" derzeit noch eine Kampfmittelsondierung im Hafenbecken durch. "Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten Ende Januar abgeschlossen sind. Danach sollen die Bauleistungen vergeben werden und Ende Februar die ersten Rammschläge erfolgen", erklärt Tanja Plambeck von der AFH Alter Fischereihafen Cuxhaven GmbH.
Bis zu 14 Meter tiefe Bohrungen
Auf Höhe der Hafeneinfahrt hat die Firma "Tom Kampfmittelbeseitigung" Quartier bezogen und einen Baucontainer als Aufenthaltsraum aufgestellt. Ein Mitarbeiter erklärt: "Wir führen die Sondierung entlang des Verlaufs der neuen Spundwand durch. Dafür haben wir einen 30 Tonnen schweren gepanzerten Raupenhydraulikbagger mit Panzerglasscheibe, einen Radlader und ein Aluminiumboot im Einsatz."
Die Sondierung wird von einem dreiköpfigen Team durchgeführt. Die Kampfmittelbeseitigungsfirma hatte sich um den Auftrag beworben und den Zuschlag erhalten. Das Team muss nun vorschriftsmäßig neun Meter tiefe Löcher bohren und bis zu dieser Tiefe nach "Anomalien" suchen. Das ist gar nicht so einfach, denn: "Der Boden ist sehr hart und zu den vorgeschriebenen neun Metern kommen im Hafenbecken des alten Fischereihafens noch drei bis vier Meter Schlamm hinzu. Also ist jede Bohrung bis zu 14 Meter tief", erklärt der Leiter der Sondierungsstelle.
So funktioniert die Suche: Das natürliche Magnetfeld vor Ort wird durch jeden magnetischen Gegenstand (Störkörper im Untergrund) abgelenkt. Mit Hilfe von Magnetometern sind die Kampfmittelbeseitiger in der Lage, diese Ablenkungen zu messen und grafisch sichtbar zu machen. Anhand der grafischen Darstellung sind die Spezialisten geschult, die Daten im Hinblick auf Kampfmittelverdachtsobjekte zu interpretieren. Diese Technik wird sowohl in der Ebene der Geländeoberfläche als auch in der Vertikalen von zuvor vorsichtig abgeteuften Bohrlöchern wie im AFH eingesetzt. Durchteufen bedeutet bergmännisch das Durchbohren oder Durchstoßen geologischer Schichten.
Sollte ein Kampfmittelverdachtsobjekt gefunden werden, muss das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) informiert werden. Alle Maßnahmen, um an das Objekt heranzukommen, müssen dann mit der Behörde abgestimmt werden, da sie die Hauptverantwortung für die Entschärfung trägt.