Kreativität ist gefragt: Für dieses Cuxhavener Wohnquartier werden Ideen gesammelt
Auf "Input" von außen wollen die Cuxhavener Verwaltung und Ratspolitik setzen, wenn es um die Konzeption eines geplanten Wohnviertels geht. Ein Realisierungswettbewerb wird gestartet.
Erschwinglicher Wohnraum wird innerhalb der Cuxhavener Stadtgrenzen mehr denn je benötigt: Ausgangslage, um ein neues Wohngebiet zu planen. Entstehen soll das Viertel unweit des Funkturms. Die dabei zu berücksichtigenden Gestaltungsfragen möchte die Politik - das ist das Ergebnis der jüngsten Ratssitzung - über einen Realisierungswettbewerb klären lassen.
Der Anstoß für das Wettbewerbsformat kam aus den Reihen der Stadtverwaltung: "Die beste städtebauliche Lösung zu finden" sei das Ziel der beabsichtigten Ausschreibung, aus der am Ende ein siegreicher (und mit einem Preisgeld bedachter) Planungsentwurf hervorgehen soll. Positive Erfahrungen hatte man mit dieser Methode zuletzt bei den Überlegungen für den Bereich Deichstraße gesammelt.
Gewinner soll auch den B-Plan machen
Ein guter Vorschlag: Zu dieser Überzeugung gelangte nicht nur der städtische Verwaltungsausschuss, sondern auch der final darüber entscheidende Rat: Dort hatten sich vor der Beschlussfassung sowohl die aus SPD/Grünen und der Fraktion "Die Cuxhavener" bestehende Kooperation, als auch die CDU/"Die Demokraten"-Gruppe zu Wort gemeldet - um die grundsätzliche Unterstützung für besagten Ideenwettbewerb zu bekunden, aber auch, um noch ein oder zwei Änderungen festzuschreiben. So ließ der SPD-Ratsfraktionsvorsitzende Gunnar Wegener im Namen seines Bündnisses aufnehmen, dass die Urheber eines späteren Sieger-Entwurfs nicht nur die Prämie, sondern auch den Zuschlag für die Ausarbeitung eines entsprechenden Bebauungsplanes erhalten sollten. Das mache die Teilnahme am Wettbewerb attraktiver, lautete ein Argument der Antragsteller.

Einleitend hatte Wegener im Rat noch einmal auf den Bedarf an zusätzlichen Wohnmöglichkeiten hingewiesen: Fachkräfte, die im Zuge von Hafenerweiterung und dem Ausbau von Fertigungskapazitäten im Bereich der Offshore-Windkraft an die Elbmündung kommen sollen, brauchten vor Ort eine Bleibe, so der Koop-Sprecher sinngemäß.
Bedarf an einem Gebiet mit vielfältigen Wohnformen
Dass sich Aktivitäten im Immobilienbereich - wie mitunter kolportiert - allein auf das Tourismus-Segment konzentrieren, wollte Wegener so nicht unterschreiben: Immerhin habe die städtische Tochtergesellschaft "Siedlung" im zurückliegenden Jahrzehnt eine erkleckliche Anzahl von Wohnungen in die Sozialbindung zurückgeholt. Unabhängig davon fehlt es aus Sicht der Rats-Kooperation vor Ort an einem Gebiet, das die Möglichkeit vielfältiger Wohnformen in sich vereint. Definitiv bestehe außerdem Bedarf im Bereich des preiswerten Mietwohnungsbaus: An Objekten, die unter energetischen Vorzeichen trotzdem so weit auf der Höhe der Zeit sind, dass ihren Bewohnern neben der Grundmiete nur geringe Nebenkosten entstehen.
Das alles soll im künftigen Quartier unter dem Funkturm nicht nur blanke Theorie bleiben. "Ein spannendes Gebiet", resümierte CDU-Ratsherr Enak Ferlemann, der in diesem Zusammenhang auch die innerhalb des Areals zu integrierende neue Hauptfeuerwache erwähnte. "Für mindestens 50 Jahre", sollen Berufs- und Freiwillige Feuerwehr Mitte dort untergebracht werden. Und um im Alarmfall ein reibungsloses Ausrücken in alle Richtungen gewährleisten zu können, wird man aus Ferlemanns Sicht auch über eine Zufahrt vom Querkamp her (und nicht nur über die Theodor-Heuss-Allee) reden müssen.
Ideen von Mitwerbern sollen einfließen dürfen
"Den Abänderungsantrag der Koop finden wir richtig", fuhr der Vertreter von CDU/"Die Demokraten" fort - werde jener doch dazu beitragen, das gesamte Vorhaben zu beschleunigen. Ferlemann sprach sich aber auch dafür aus, den geplanten Wettbewerb so zu gestalten, dass gute Ideen aus den zweit- und drittplatzierten Entwürfen ebenfalls innerhalb der Quartierplanung Berücksichtigung finden können.