Wie einst bei einem Fackelzug gegen die Elbvertiefung soll auch am 29. November die Grimmershörnbucht in Cuxhaven zum Leuchten gebracht werden - ob mit Fackeln, Kerzen, Laternen, Taschenlampen oder Handys. Archivfoto: Reese-Winne
Wie einst bei einem Fackelzug gegen die Elbvertiefung soll auch am 29. November die Grimmershörnbucht in Cuxhaven zum Leuchten gebracht werden - ob mit Fackeln, Kerzen, Laternen, Taschenlampen oder Handys. Archivfoto: Reese-Winne
Zusammenhalt sichtbar machen

Lichterkette soll sich durch die ganze Cuxhavener Grimmershörnbucht ziehen

08.11.2025

Kerzen, Lichterketten, Laternen und Handy-Taschenlampen sollen am Sonnabend, 29. November, die Grimmershörnbucht zum Leuchten bringen - als Zeichen für Respekt und Menschenwürde, für Vielfalt und Zusammenhalt in der Stadt Cuxhaven.

Das Bündnis "Cuxhaven für Respekt und Menschenwürde", ein Zusammenschluss aus rund 250 Einzelpersonen und etwa 100 Organisationen aus der Mitte der Gesellschaft in Cuxhaven und Umgebung, organisiert damit in diesem Jahr seine dritte Großveranstaltung; diesmal ganz ohne Kundgebung und Rednerliste, dafür mit viel Symbolkraft.

"Unsere Bucht - unser Licht - unsere Demokratie"

Das stetige Austesten der Grenzen des Sagbaren, jüngste Wahlergebnisse und Prognosen waren Auslöser für den Beschluss, einmal mehr die Stimme zu erheben und die Widerstandskraft der demokratischen Mitte sichtbar zu machen, heißt es. "Unsere Bucht - unser Licht - unsere Demokratie" lautet die Botschaft, die von der Veranstaltung ausgesandt werden soll. Menschen aller Altersgruppen und Nationalitäten sind eingeladen. 

Glocken und dröhnende Typhone

Die Bündnissprecher Gunnar Wegener und Frank Struß, die die Veranstaltung bei der Stadt Cuxhaven angemeldet haben und somit als Veranstalter gelten, sich aber ausdrücklich als Teil eines engagierten Organisationsteams verstehen, kündigen an, wie der Abend ablaufen soll: Ab 17.30 Uhr können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Bucht formieren. Das Läuten der Glocken der St. Petri- und der Herz-Jesu-Kirche soll um 18 Uhr das Signal zum Entzünden der Lichter geben. Dazu sollen im Hafen für einige Minuten die Typhone vieler Schiffe ertönen.

"Auch im Dunklen Gesicht zeigen"

"Wir wollen auch im Dunklen Gesicht zeigen", so Frank Struß und Gunnar Wegener. Wobei natürlich nicht nur die November-Dunkelheit gemeint ist, sondern die Gefahren, der Demokratie und Frieden ausgesetzt sind. "Wir wollen zeigen, dass wir da sind", so Frank Struß. Für die stets verletzliche Demokratie einzustehen, verlange einen langen Atem: "Es ist wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen und Menschen zum Aufstehen zu bewegen."

Ausklang bei Gegrilltem und Apfelpunsch

Nach etwa 15 Minuten sind alle Interessierten eingeladen, am Ende der Prinzessinnentrift zusammenzukommen, um  hinter dem Deich noch für eine Stunde Musik zu hören, ins Gespräch zu kommen und sich bei Snacks, Gegrilltem und Getränken aufzuwärmen. Die "Omas gegen Rechts" stehen mit Apfelpunsch bereit. Eigene Becher mögen bitte mitgebracht werden.

Die Organisatoren danken dem Technischen Hilfswerk (THW) für die Bereitstellung von Licht und Strom und richten einen weiteren Dank an die Druckerei Wöbber, die das Bündnis mit der Erstellung der Werbematerialien und Plakate unterstützt. "Solche Aktionen kosten Geld und wir sind froh über die Spendenbereitschaft von Firmen und Einzelpersonen", so die Sprecher.

Leuchtendes Zeichen der Gemeinschaft

"Um den Charakter der Verständigung deutlich zu machen, freuen wir uns besonders über die Anwesenheit vieler Eltern mit Kindern und Laternen", so Gunnar Wegener. Zurzeit wird der Einladungstext von Ehrenamtlichen in Cuxhaven in viele Sprachen übersetzt, um deutlich zu machen, dass alle willkommen sind, die sich einer bunten Stadtgesellschaft zugehörig fühlen. 

Natürlich sei dies auch mit als Geste gegen die umstrittene "Stadtbild"-Äußerung des Bundeskanzlers zu verstehen, räumt Gunnar Wegener ein, der die Merz'sche Aussage als "total unpolitisch" einstuft: "Ein Appell an ganz niedrige Instinkte." 

Die Cuxhavener Gesellschaft habe sich schon immer groß darin gezeigt, Fremdenhass und Rechtsradikalismus die Stirn zu bieten. Nun sei es einmal mehr an der Zeit, ein leuchtendes Zeichen der Gemeinschaft zu setzen.

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