
Kaufland kommt nach Cuxhaven: Wann öffnet der neue Markt seine Pforten?
Dass die zur Schwarz-Gruppe gehörende Firma Kaufland den Real-Standort in Cuxhaven übernimmt, bleibt auch am dritten Tag seit Bekanntwerden des Immobilienankaufs ein großes Thema. Im selben Atemzug mehren sich die Fragen, nach einem Eröffnungsdatum.
Wann der künftige Markt seine Pforten erstmals für Kundinnen und Kunden öffnen wird, bleibt derzeit noch offen. "Es steht aktuell noch kein Eröffnungsdatum fest", bekräftigte eine Sprecherin der Kaufland Stiftung & Co. KG am Donnerstagnachmittag gegenüber unserem Medienhaus. Kaufland hatte bereits zwei Tage zuvor darauf hingewiesen, dass man sich augenblicklich noch in einer "frühen Projektphase" befinde. Aktuell bat das Unternehmen erneut um Verständnis darum, dass man sich zunächst einen Überblick verschaffen müsse, bevor man mit belastbaren Aussagen an die Öffentlichkeit gehe. "In ein paar Monaten können wir vielleicht Genaueres sagen", stellte die Unternehmenssprecherin in Aussicht.
Mindestens ein Jahr Vorlaufzeit?
Die Auffassung, dass sich künftige Kaufland-Kundinnen und -kunden vor Ort weiterhin in Geduld üben müssen, war zuvor bereits in Verwaltungskreisen zu hören gewesen: Als Chef der städtischen Agentur für Wirtschaftsförderung hatte zum Beispiel Marc Itgen davon gesprochen, dass Kaufland angesichts der zuvor zu tätigenden Umbau- beziehungsweise Renovierungsmaßnahmen "nicht gleich morgen aufmachen" werde. Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer äußerte Verständnis für die Erwartungshaltung der Menschen im Innenstadtbereich, riet aber dazu realistisch zu bleiben. Um ein Standortkonzept aufzulegen und die erwähnten Arbeiten zu beauftragen und umsetzen zu lassen, werde es gewisse Zeit brauchen, gab Santjer gegenüber unserer Redaktion zu bedenken. Nach seiner persönlichen Einschätzung gefragt, sprach der Oberbürgermeister davon, dass Kunden damit rechnen müssten, dass die neue Kaufland-Filiale an der Konrad-Adenauer-Allee nicht vor dem Jahreswechsel 2024/25 als Einkaufsmöglichkeit zur Verfügung stehe.
Anders als vorherige Kaufland-Übernahmen
In den vergangenen beiden Jahren hatte Kaufland nach eigenen Angaben 95 ehemalige Real-Niederlassungen übernommen; 58 davon allein in einer Zeitspanne von 365 Tagen. Bei den letztgenannten Standorten sprach das Unternehmen aus Neckarsulm übrigens von "Filialintegration": Real-Märkte wurden mehr oder weniger umgeflaggt, während Teams, die nach Kaufland-Auskunft aus erfahrenen Kolleginnen und Kollegen bestanden, das ehemalige Real-Personal auf die neue Marke und die damit verbundenen Abläufe einschworen. In Cuxhaven hingegen stellt sich die Situation bekanntermaßen komplett anders dar: Hier hatten Teile der ehemaligen Real-Belegschaft Anstellungen bei lokalen Mitbewerbern gefunden. Seit der Schließung im September 2021 steht die Immobilie leer, lediglich ein Teil des Parkplatz wird aktuell von einem Veranstalter genutzt.
Wie viel Kaufland für das zuvor im Besitz einer auf Einzelhandelsimmobilien spezialisierten Fondsgesellschaft hingeblättert hat, bleibt das Geheimnis der Vertragspartner. Unklar ist ferner ob es neben Kaufland und der Cuxhavener AFH GmbH einen weiteren Kaufinteressenten gegeben hat. Die Liste infrage kommender Bieter und umfasst nicht nur Namen wie Rewe oder Edeka. Andere Player wie die Bünting-Gruppe oder die im Saarland beheimatete Globus-Kette hatten auf Nachfrage hin ein Engagement in Cuxhaven zumindest nicht ausschließen wollen. Zu einem Zeitpunkt allerdings, als noch von einer Vermietung des Objekts durch die damalige Eigentümerin auszugehen war.