
Mitten in Cuxhaven: Exotisches Tier aus den Rosenbüschen gerettet
Dass dieser tierische Exot gerettet werden konnte, hat er einer tierlieben Cuxhavenerin zu verdanken. In freier Natur wäre es wohl der sichere Tod für die Echse gewesen, denn Wärme ist für sie überlebenswichtig.
Da staunte Sabine Prieß nicht schlecht. In den Rosenbüschen ihres Gartens mitten in Ritzebüttel kauerte am Sonnabend ein auffälliges Tier. Die Cuxhavenerin mochte ihren Augen kaum trauen: "Zuerst dachte ich an eine Eidechse, aber solche Eidechsen gibt es bei uns doch nicht." Sie schoss Fotos von der orangefarbenen Echse mit exorbitant langem Schwanz. Näher herankommen, um das Tier zu sichern, gelang zunächst wegen der Rosen nicht. Sie nutzte Google um herauszufinden, welche Exotin sich in ihrem Garten tummelte. Dabei stellte sie fest, dass es sich wohl um eine Agame, vermutlich um eine Langschwanzagame handelt. Doch später sollte sich herausstellen, dass es ein Leguan ist. Leguane kommen auf dem amerikanischen Doppelkontinent vom Süden der USA bis nach Paraguay, auf den Karibischen Inseln, den Galapagos-Inseln und den Fidschi-Inseln vor.
"Ich habe dann bei der Polizei angerufen, die sagten, sie würden das Tierheim informieren." Schließlich meldete sich auch das Tierheim bei ihr, sagte aber, dass sie leider keine Reptilien aufnehmen und die nächste Auffangstation sich in Rastede befinde. Glücklicherweise erklärte sich jemand vom Tierschutz bereit, das Tier am Montagmorgen abzuholen und dorthin zu transportieren.

Sabine Prieß konnte zuvor das Tier sichern und in einem Katzenkorb vorläufig unterbringen. "Es hat sich sofort in das Handtuch verkrochen." Diese Reptilien benötigen Wärme, die Nacht im Freien mit 12 bis 13 Grad waren deutlich zu kalte Temperaturen für das Tier. Die Tierfreundin drehte ihre Heizung auf, damit es ihr Findeltier ausreichend warm hatte, und sie gab ihm etwas zu fressen. "Ich habe gelesen, dass Agamen auch Blätter fressen. Da ich nur Blumenkohl im Haus hatte, habe ich ihr diese Blätter mit ein bisschen Wasser gegeben - und sie hat es gefressen."
Zunächst war die Tierfreundin felsenfest davon ausgegangen, dass das Reptil ausgesetzt worden war. Doch kurz bevor der Tierschutz das Tier abholen wollte, nahm das Schicksal glücklicherweise eine andere Wendung und die Aktion konnte abgeblasen werden. Es stellte sich heraus, dass es sich bei der vermeintlichen Agame um einen Leguan handelt, der sein Zuhause in der Nachbarschaft hat und bereits vor drei Wochen ausgebüxt war. Sabine Prieß übergab den Besitzern das von ihr gerettete Tier. Sie ist angesichts der Temperaturen in den zurückliegenden Wochen erstaunt, dass der Exot so lange in freier Wildbahn wahrscheinlich bei ihr im Garten versteckt überlebt hat.