
Nina Hoger und Ulla van Daelen sorgen mit Lesung in Cuxhaven für beste Unterhaltung
Nina Hoger und Ulla van Daelen unterhielten mit ihrer lyrischen Lesung in Cuxhaven. Sir sorgten im Veranstaltungssaal im Schloss Ritzebüttel für beste Unterhaltung. Das Publikum feierte die Schauspielerin und die Harfenistin.
Von Myriam Domke-Feiner
Die Schauspielerin Nina Hoger und die Harfenistin Ulla van Daelen touren seit fünf Jahren mit dem Programm "Der alte Klang und das Meer" durch Deutschland. Am Donnerstagabend kam das Publikum im ausverkauften Veranstaltungssaal im Schloss Ritzebüttel in den Genuss der lyrischen Lesung in Kombination mit einem vielseitigen Harfenspiel.
"Wenn man den Sand sägen hört und das Schlurfen der kleinen Steine/ in langen Wellen/ soll man aufhören zu sollen/ und nichts mehr wollen wollen nur das Meer/ Nur Meer" - Zeilen des österreichischen Dichters Erich Fried, dazu harmonische Klänge der Harfe, gezupft von Ulla van Daelen, sorgten für eine mentale Reise in die Weite der Meere.
Van Daelen gelang es durchgehend, ihrem durch güldene Verzierungen auch optisch imposanten Musikinstrument die unterschiedlichsten Töne zu entlocken. Von "Riders on the Storm" - dem Rockklassiker von "The Doors", über Filmmusik aus "Fluch der Karibik" bis hin zu Popmusik aus den 60er Jahren, wie dem "Itsy Bitsy Strand-Bikini" waren verschiedenste Genre vertreten. Van Daelen gelang es, die jeweilige Musikrichtung in das Harfenspiel gekonnt zu integrieren.
Der literarische Part der Veranstaltung glänzte gleichwohl durch sorgfältig ausgewählte Texte als auch durch Nina Hogers gekonntem Vortrag. Der aus dem TV bekannten Schauspielerin schaffte es, das Publikum von der ersten Minute an gedanklich abzuholen und bis zum Schluss auf eine spannende Reise mitzunehmen.
Sie spielte mit den Techniken einer Darstellerin, die ihr Handwerk von der Pike auf versteht. Vornehme Zurücknahme dort, wo der Text für sich selbst sprechen sollte, wechselte sich mit einem aktiven Schauspiel ab, das laut, emotional und kraftvoll daherkam. Die stilistische Umsetzung wurde der gewünschten Wirkung angepasst.
Der Erfolg sprach am Donnerstagabend für sich selbst. Gut eineinhalb Stunden dauerte die Lesung. Die Chemie zwischen den Künstlerinnen und ihrem Publikum passte. Leise Schmunzler, lautes Lachen, nachdenkliche Kurzkommentare sowie immer wiederkehrender Applaus waren ein deutliches Zeichen dafür, dass diese Veranstaltung ein voller Erfolg war. Nicht nur was die Verkaufszahlen betraf, sondern auch bezüglich der Stimmung. Ein wirklich schöner, kultureller Abend.