Ortstermin: Das Investoren-Duo Ulrike Hagenbucher-Bisotti und Simon G. Becker (r.) schaute sich mit ihrem Architekten Johann Boner im Gebäude des ehemaligen Marinelazaretts an der Altenwalder Chaussee um. Foto: Potschka
Ortstermin: Das Investoren-Duo Ulrike Hagenbucher-Bisotti und Simon G. Becker (r.) schaute sich mit ihrem Architekten Johann Boner im Gebäude des ehemaligen Marinelazaretts an der Altenwalder Chaussee um. Foto: Potschka
Stadtentwicklung

Hier entsteht neuer Wohnraum in Cuxhaven: Phase 2 im "Schlossgarten Quartier"

von Joscha Kuczorra | 28.02.2024

Die Entwicklung des "Schlossgarten Quartiers" in Cuxhaven geht weiter: Das ehemalige Marinelazarett an der Altenwalder Chaussee soll aufwendig saniert werden, um neuen Wohnraum zu schaffen. Die Arbeiten beginnen in Kürze.

Nachdem im ehemaligen Stadtarchiv an der Altenwalder Chaussee nach aufwendiger Sanierung und Umbauphase mittlerweile das Geburtshaus Cuxhaven und das Wichernstift eingezogen sind und ihre Arbeit aufgenommen haben, soll in den kommenden Wochen die Phase 2 der Planungen beginnen. Jetzt soll das denkmalgeschützte ehemalige Marinelazarett eine neue Nutzung erhalten.

In der vergangenen Woche hatten die Investoren Ulrike Hagenbucher-Bisotti und Simon G. Becker von der Firma BHB Impact Invest aus Hamburg mit der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Cuxhaven einen Ortstermin. Am 13. März soll es nach einem weiteren Treffen, auf dem letzte Detailfragen abzuklären sind, dann endlich losgehen.

Ganze Reihe von Mängeln und Schäden entdeckt

"Wir haben die ganzen Gebäude erst einmal gründlich untersucht. Es handelt sich hier schließlich um ein geschichtsträchtiges Ensemble", erinnert Johann Boner. Der Architekt ist froh, dass sich mit dem Investoren-Duo aus Hamburg zwei Menschen gefunden haben, die die Gebäude grundsätzlich erhalten und sanieren wollen. "Bund und Stadt hatten für das Gebäudeensemble keine Verwendung mehr. Ich habe als Architekt eine Hochachtung für Menschen, die historische Bauten erhalten wollen", sagt Johann Boner mit Blick auf die um 1900 entstandenen Backsteingebäude. 

Die Bestandsuntersuchungen sind mittlerweile abgeschlossen. "Wir haben natürlich eine Menge Schäden und Mängel vorgefunden und auch eine ganze Palette an Schadstoffen", geht der Architekt ins Detail. Sobald die Genehmigung der Stadt vorliege, sollen diese sachgerecht ausgebaut werden. Parallel werde das alte Marinelazarett entrümpelt. "Damit beginnen wir nach einer zweijährigen Vorgeschichte mit den vorbereitenden Arbeiten, um dann in einem weiteren Schritt den Hauptbau anzufassen", so der Architekt im Gespräch mit unserem Medienhaus. 

Die Zahl kleinerer Wohnungen wurde erhöht

Die ursprünglichen Planungen für das einstige Marinelazarett haben sich geringfügig geändert. Die Investoren haben auf Wunsch die Zahl der Wohneinheiten von 67 auf 74 erhöht. Diese Umplanungen im Bestand sind möglich, weil die Quadratmeterzahlen der ursprünglich größer geplanten Wohnungen verringert wurden. Die Wohnungen in dem Gebäude 2b werden 20 bis 120 Quadratmeter groß sein. "Der Bedarf an kleineren Wohnungen ist in Cuxhaven unglaublich groß", sagt Simon Becker und blickt auf Pflegekräfte und Auszubildende aus den gastronomischen Berufen, die dort künftig ein neues Zuhause finden könnten. Das Interesse scheint groß zu sein, denn schon jetzt gibt es für die neuen Wohnungen im "Schlossgarten Quartier" 38 Reservierungen.

Über Stellplätzte wird mit der Stadtverwaltung gesprochen

Der Architekt schätzt, dass mit dem Rohbau im Frühsommer 2024 begonnen werden kann. Investorin Ulrike Hagenbucher-Bisotti hofft, dass die Bauarbeiten dann nach spätestens 18 Monaten abgeschlossen und die 74 Wohnungen bezugsfertig sind. Danach soll mit den beiden ebenfalls auf dem Gelände geplanten Neubauten begonnen werden. Zurzeit werde intensiv mit der Stadt über den Stellplatzschlüssel verhandelt. "Wir müssen auf dem Areal Parkplätze schaffen", sagt Hagenbucher-Bisotti und ergänzt: "Nicht jeder, der hier eine kleine Wohnung mietet, benötigt allerdings einen Stellplatz. Das sehen wir bereits in der aktuellen Nutzung. In den im Geburtshaus eingerichteten sieben Wohneinheiten braucht aktuell keiner der Mieter einen Stellplatz auf dem Grundstück".

"Hotel" für Fledermäuse eingerichtet

Obwohl neuer Wohnraum in Cuxhaven knapp ist, rechnen die Investoren realistischerweise erst in zwei Jahren mit Baubeginn für die neuen Wohnhäuser, weil dafür erst ein städtebaulicher Vertrag erarbeitet werden müsse. "Wir tun wirklich alles, weil es in unserem ureigenen Interesse ist, die Pläne umzusetzen", sagt Simon G. Becker. Dass die Investoren es ernst meinen, haben sie jüngst mit dem neuen "Fledermaus-Hotel" auf dem Grundstück bewiesen. Eine vermietete Garage wurde entmietet und zu einem Zuhause für Fledermäuse umgebaut. In die ehemalige Garage wurde eine neue Decke eingezogen, ein Wasserbassin und etliche "Zimmer" eingebaut, die schon von zahlreichen Fledermäusen bezogen wurden. 

Die Investoren haben für die Fledermäuse auf dem Areal mittlerweile ein kleines "Hotel" eingerichtet. Dafür wurde eine Garage entmietet. Foto: Potschka

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Joscha Kuczorra

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

jkuczorra@no-spamcuxonline.de

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