
Siedlung will in Cuxhaven verstärkt im Neubau-Bereich aktiv werden
In Vorjahren hatte die Siedlungsgesellschaft Cuxhaven AG, eine Stadt-Tochter, in erster Linie in den vorhandenen Wohnungsbestand investiert. Um die örtliche Nachfrage zu befriedigen, wird die Wohnungsbaugesellschaft zusätzliche Kapazitäten schaffen.
Im Stadtgebiet besteht Bedarf an erschwinglichem und gleichzeitig gewissen Ansprüchen standhaltendem Wohnraum: Darauf hatten Teile der Ratspolitik, aber auch Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer zuletzt vermehrt hingewiesen. Die Siedlungsgesellschaft Cuxhaven AG ("Siedlung") reagiert auf entsprechende Rufe - nicht zuletzt indem sie ihr Engagement im Neubau-Bereich ausweitet. Das bestätigten Siedlung-Geschäftsführer Peter Miesner und Aufsichtsratsvorsitzender Gunnar Wegener am Mittwoch in einem Pressegespräch.
"Wir beschäftigen uns damit", betonte Miesner und sprach von insgesamt vier im Gespräch befindlichen Neubau-Projekten innerhalb der Stadtgrenzen, in deren Rahmen zusammen genommen mehr als 200 Wohneinheiten entstehen sollen. Gut 20 davon werden - so hieß es am Mittwoch - auf einem Grundstück der Siedlungsgesellschaft an der Wernerstraße errichtet. Der Spatenstich soll Ende des Jahres beziehungsweise im ersten Quartal 2025 erfolgen.
"Nicht nur das Haus allein sehen"
Einen geeigneten Standort für Mehrfamilienhäuser bietet aus Sicht der Siedlung auch eine Fläche im Bereich des Matthias-Claudius-Wegs. Platz (eventuell auch für sogenannte Tiny Häuser) gibt es außerdem im Lehfeld sowie in der Verlängerung des bestehenden Neubaugebietes "Südlich Westerwischstrom". Abhängig vom Raum, den der Bau einer neuen Hauptfeuerwehrwache einnimmt, könnte unter Beteiligung verschiedener Partner sogar so etwas wie ein neues Viertel entstehen, das unterschiedliche Wohnformen und Haustypen in sich vereint. Die Vermarktung im Einfamilienhaus-Segment bliebe dabei sicherlich Sache der Sparkassen-Tochter IDB, die Siedlung würde sich auf den Geschosswohnungsbau konzentrieren. "Es reicht trotzdem nicht aus, das Haus allein zu sehen", betonte Miesner unter dem Gesichtspunkt des Quartiersgedankens: Letzterer verlangt den Bauherren nicht nur technisches, sondern auch stadtplanerisches, ja bis zu einem gewissen Grad sogar soziologisches Know-how ab. Obendrein geht es um Fragen der Nachhaltigkeit, weswegen Neubauten der Siedlung generell mit Wärmepumpen (in Kombination mit PV-Anlagen) ausgestattet werden.
Baukasten-Prinzip borgt eine Reihe von Vorteilen
Lokale Baugeschichte könnten künftige Immobilien der Gesellschaft aber aus einem noch ganz anderen Grund schreiben: Geschäftsführer und Aufsichtsratschef sprachen gegenüber unserer Redaktion von den Vorzügen einer seriellen Bauweise, sprich: von fabrikmäßig vorgefertigten (Häuser)-Komponenten, deren Verwendung sich nicht nur positiv auf die Bauzeit auswirkt. Einmal genehmigt, würden die Baukastensysteme ferner den mit jedem Vorhaben verbundenen behördlichen Aufwand minimieren. Letztlich geht es beim seriellen Bauen auch um Kosteneffizienz - und die Frage, was Mieterinnen und Mieter Monat für Monat hinblättern müssen. Was das angeht, setzt die Siedlung nach eigenem Bekunden weiterhin auf sozialverträgliche Preise. "Wir müssen darauf achten, dass es sich die Menschen, die in Cuxhaven arbeiten, auch noch leisten können, hier zu wohnen", sagte Miesner, der außerdem deutlich machte, dass die beschriebene Serienproduktion weder der Ästhetik noch der optischen Vielfalt der Gebäude abträglich sei. In Holz lasse sich bei diesem Verfahren ebenso bauen wie in Beton oder in Hybridtechnik.