
In Bildern: Sturmflut in Cuxhaven - ein Naturschauspiel für Einheimische und Besucher
Es fühlte sich an wie eine Sturmflut ohne Sturm, was am Sonntag zur Mittagszeit in Cuxhaven zu erleben war. Das Schauspiel sorgte immerhin für nasse Füße und ordentlich Brandung in der Bucht und an der Alten Liebe. Zuschauer gab es reichlich.
Zahlreiche Einheimische und Feiertags- und Wochenendgäste ließen sich das Schauspiel nicht entgehen.
Einige Deichgeschworene des Cuxhavener Deichverbands, die sich bei ihren Rundgängen trafen, konnte das Wetterphänomen mit vorhergesagten zwei Metern über dem normalen Tidehochwasser nicht aus der Ruhe bringen. Gut eine Stunde vor dem zu erwartenden Höchststand wurden jedoch die Fluttore bei Glüsing (Hafenkaje) und am Helgoländer Kai geschlossen. Einige dort parkende Pkw blieben dort im Wasser stehen.
Abschleppfahrzeuge fuhren auch Richtung Fährhafen, wo auf der sturmflutgefährdeten Fläche ebenfalls noch diverse Pkw parkten. Dort blieben die Abschlepper zunächst allerdings auf Standby für den Fall der Fälle.

"Bei uns sitzt ihr garantiert in der ersten Reihe", verkündete ein Plakat an den Containern der "Buchtbude" in der Grimmershörnbucht, und das Versprechen wurde eingehalten. Die Brandung ergoss sich über die noch stehenden Bänke und Tische.

Rundherum hatten zahlreiche Schaulustige ihre Handys und Kameras in Position gebracht. Mit Gummistiefeln und Regenmänteln wagten sich einige bis auf die überflutete Promenade, um sich freiwillig von den Brechern durchnässen zu lassen. Sogar eine Schwimmerin stieg in die wilde Flut.

Während es erstaunlich windstill war, ergossen sich immer wieder ergiebige Niederschläge auf die Schaulustigen, von denen sich diejenigen mit professionellen Fotoausstattungen, die sich unter anderem an der Alten Liebe trafen, wahrscheinlich noch spektakulärere Bilder erhofft hätten.
An der Innenkante der Alten Liebe hatte sich die gesamte Ausflugsschiffflotte versammelt. Eine kleine Auszeit zum Herbstauftakt.
Nachdem die Stadt Cuxhaven schon früh am Sonnabend per Katastrophenschutz-App BIWAPP vor der Sturmflut im Bereich des Hafens gewarnt hatte, wurden am späten Abend weitere Warnmeldungen herausgegeben, die vor Sturmfluten im gesamten Weser- und Elberaum warnten. Mit dem Höhepunkt der Flut in Hamburg wird heute gegen 16 Uhr gerechnet.
Aufgrund des gemeldeten extremen Hochwassers wurde auch der Betrieb der Elbfähre Glückstadt-Wischhafen zeitweilig eingestellt. Der Fährbetrieb soll laut Betreiber FRS am Sonntag, 5. Oktober, weiterhin bis gegen 16.30 Uhr pausieren.
Angetrieben wurde die Sturmflut durch einen kräftigen Sturm auf der Nordsee - ausgehend von einem Orkantief bei Schottland. Der Seewetterdienst Hamburg meldet in einer amtlichen Sturmwarnung auch für Sonntag weiterhin Windstärken von sieben bis neun, in Böen zehn Beaufort sowie Gewitter.












