
Über 820 Ukrainer allein in der Stadt Cuxhaven aufgenommen
Ein Jahr Ukraine-Krieg, ein Jahr voller bisher für undenkbar gehaltener Herausforderungen: Eine der größten davon war und ist die Aufnahme der Flüchtlinge. Eine Momentaufnahme.
"Bisher haben wir 3054 Personen aus der Ukraine aufgenommen. Es halten sich von diesen Personen nach unseren Unterlagen im Landkreis Cuxhaven (ohne Stadt Cuxhaven) noch 1424 Personen auf. Es lässt sich von hier nicht nachvollziehen, wohin die 843 Personen aus dem Landkreis Cuxhaven verzogen oder ausgereist sind", berichtet Landkreis-Sprecherin Stephanie Bachmann.
Weitere knapp über 820 Personen hat die Stadt Cuxhaven aufgenommen - weitgehend lautlos, wie Oberbürgermeister Uwe Santjer feststellt: "Das zeigt, dass die Menschen aus der Ukraine viel dazu beigetragen haben, dass sie ein Teil Cuxhavens werden können." Und es sei ein Verdienst der Bevölkerung Cuxhavens und ihrer vielen Institutionen, die ein weiteres Mal ihre überwältigende Hilfsbereitschaft gezeigt hätten.
Ein Blick zurück ins Frühjahr 2022: Der Landkreis etablierte eilends ein Ankunftszentrum im ehemaligen Helios-Seehospital Sahlenburg. Am 26. April zogen dort die ersten Geflüchteten ein. Nachdem die Einrichtung, die nur als Zwischenstation gedacht ist, zeitweilig überfüllt war, waren dort Mitte dieser Woche 20 Personen untergebracht. "Derzeit ist angedacht, das Ankunftszentrum bis mindestens Ende 2023 zu nutzen", so der Landkreis auf Anfrage.
Herausforderungen bezüglich des Ukraine-Krieges beträfen verschiedene Bereiche: "Wir bereiten uns derzeit - auch zur Entlastung der Gemeinden - auf die Unterbringung von Flüchtlingen durch die Herrichtung der Kaserne in Altenwalde vor. Diesbezüglich stehen wir im Kontakt mit der BImA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, d. Red.) und dem Land Niedersachsen, um die nächsten Schritte zur Herrichtung abzustimmen ", so Stephanie Bachmann und berichtet weiter: "Im Bereich der Ausländerbehörde und der Asylbewerberleistung gab es im Zuge der Ukraine-Krise einen erhöhten Stellenbedarf. Leider sind derzeit noch nicht alle Stellen besetzt, weil entsprechend qualifiziertes Personal fehlt."
Die Schutzsuchenden wollten und sollten bestmöglich an- und zur Ruhe kommen. Dazu gehöre auch eine angemessene Unterbringung sowie die Möglichkeit der Integration in verschiedenen Lebenssituationen. Der Landkreis unterstütze die verschiedenen Träger beispielsweise koordinierend bei der Gründung und Vermittlung von Sprachkursen. Allerdings seien aufgrund der fehlenden Lehrkräfte für Sprachkurse die derzeitigen Kapazitäten am Limit und der vorhandene Bedarf könne nicht gedeckt werden.